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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Neuenbaumer Moor (MI-012)

Objektbezeichnung:

NSG Neuenbaumer Moor

Kennung:

MI-012

Ort: Hille
Kreis: Minden-Luebbecke
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 114,06 ha
Offizielle Fläche: 117,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: 1.23 Die Schutzausweisung ist für das Naturschutzgebiet Neuenbaumer Moor erforderlich

- zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstätten bestimmter
wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten,

- aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen,

- wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart des Gebietes sowie

- zum besonderen Schutz und zur Entwicklung der Vogelarten, auf die sich Artikel 4 der Richtlinie 79/409/EWG
(EU-Vogelschutzrichtlinie) bezieht sowie regelmäßig vorkommender Zugvögel, die in diesem Teilbereich
des EU- Vogelschutzgebietes 3618-401 "Bastauniederung" auftreten und ihrer Lebensräume,
das Gebiet ist für folgende Vogelarten, auf die sich Artikel 4 der EU- Vogelschutzrichtlinie bezieht sowie für
folgende regelmäßig vorkommende Zugvögel von gemeinschaftlichen Interesse:

Arten die im Gebiet brueten:

- Großer Brachvogel (Numenius arquata)
- Kiebitz (Vanellus vanellus)
- Krickente (Anas crecca)
- Neuntöter (Lanius collurio)
- Schwarzkehlchen (Saxicola torquata)
- Wiesenpieper (Anthus pratensis)

Arten, die Nahrungsgaeste bzw. Durchzuegler sind:

- Bekassine (Gallinago gallinago)
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
- Flußregenpfeifer (Charadrius dubius)
- Kampfläufer (Philomachus pugnax)
- Kranich (Grus grus)
- Kornweihe (Circus cyaneus)
- Rohrweihe (Circus aeruginosus)
- Rotmilan (Milvus milvus)
- Weißstorch (Ciconia ciconia)
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3618-0013
Kennung:

BK-3618-0013

Objektbezeichnung:

NSG Neuenbaumer Moor

Link zur Karte: BK-3618-0013
Objektbeschreibung: Das durch Grünland unterschiedlicher Feuchtestufen und Nutzungsintensität geprägte und für Wiesenvögel bedeutende NSG liegt ca. 2,5 km westlich von Hille in einer langgezogenen Moorniederung zwischen dem NSG "Altes Moor" im Norden und den Mittellandkanal bzw. dem NSG "Großes Torfmoor" im Süden. Neben intensiver Wiesen- und (Mäh)Weidenutzung mit frischen bis feuchten Glatthaferwiesen und Weidelgras-Weißklee-Weiden treten über Niedermoortorfen örtlich gut ausgebildete Feucht- und Nasswiesen mit einem zum Teil hohem Anteil an seltenen und gefährdeten Arten auf. Hervorzuheben sind vor allem die nährstoffärmeren Flutrasenausbildungen im nördlichen Teil (mit Faden-Binse, Fieberklee, Sumpf-Blutauge, Sumpf-Haarstrang u. a.) sowie Feuchtwiesen mit dem stark gefährdeten Wasser-Greiskraut. Im mittleren Gebietsteil kennzeichnen bereichsweise seggen- sowie binsenreiche Flutrasen die hier zum Teil beweideten Grünlandflächen. Südlich des querenden "Rentmeisterdammes" liegen in einem Komplex aus Grünland und einzelnen eingestreuten Ackerflächen weitere Flutrasen, örtlich seggenreiches Feuchtgrünland sowie brachgefallene Bereiche mit Rohrglanzgras-Beständen und eingestreuten Schlankseggen-Riedern. Bei den Waldflächen im Norden handelt es sich um einen Komplex aus feuchten bis örtlich nassen Erlenbruchwäldern, lokal brombeerreichem Erlenwald sowie feuchten, tlw. sumpfseggenreichen Hybridpappelwäldern. Im Gebiet liegen außerdem einige kleinere Feldgehölze (Erlenbestände, tlw. feuchte Ausbildungen des Eichen-Birkenwaldes) sowie vereinzelt Hecken und Baumreihen. Als Brutvögel kommen im Gebiet aktuell Kiebitz, Krickente, Schwarzkehlchen, Schafstelze und Wiesenpieper vor, bei den Nahrungsgästen und Durchzüglern sind insbesondere Großer Brachvogel, Bekassine, Flussregenpfeifer, Goldregenpfeifer, Kampfläufer, Kranich, Rohrweihe und Weißstorch hervorzuheben (mdl. Mitt. Lömker 2010). Das Gebiet hat vor allem als Lebensraum für zahlreiche bestandsbedrohte Pflanzen- und Tierarten, insbesondere als Brut- und Nahrungsgebiet für seltene Wiesenvögel, eine bedeutende Funktion. Es dient aber auch verschiedenen, in den benachbarten Naturschutzgebieten heimischen Tierarten als wichtiger Nahrungsraum. Aufgrund seiner ornithologischen Bedeutung ist das Gebiet einbezogen in das großflächige EG-Vogelschutzgebiet "Bastauniederung". Das Gebiet stellt eine wichtige Verbundachse zwischen dem "Alten Moor" im Norden und dem "Großen Torfmoor" im Süden im Sinne der Biotopvernetzung dar. Hauptziele sollten die Fortführung der in den vergangenen Jahren durchgeführten Maßnahmen zur Optimierung der Wiesenvogellebensräume (Gehölzbeseitigung und Grünlandpflege) sowie die Ausdehnung extensiv genutzter Grünlandflächen sein.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,87 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,67 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (1,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,42 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (67,80 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (19,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,07 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,67 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (10,00 ha)
  • Suempfe (0,42 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (1,87 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,67 ha)
  • Pappelwald auf Bruchwaldstandort <AF3> (1,40 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (1,63 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (0,38 ha)
  • Hecke <BD0> (0,06 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,35 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,42 ha)
  • Fettwiese <EA0> (39,50 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (8,70 ha)
  • Fettweide <EB0> (28,30 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (6,90 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (3,67 ha)
  • Flutrasen <EC5> (6,29 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (2,44 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,07 ha)
  • Acker <HA0> (8,53 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Bekassine (Gallinago gallinago) <RL 1S>
  • Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) <RL 0>
  • Grosser Brachvogel (Numenius arquata) <RL 2S>
  • Kampfläufer (Philomachus pugnax) <RL 0>
  • Kiebitz (Vanellus vanellus) <RL 3S>
  • Krickente (Anas crecca) <RL 3S>
  • Rohrweihe (Circus aeruginosus) <RL 3S>
  • Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola) <RL 3S>
  • Weißstorch (Ciconia ciconia) <RL 3S>
  • Wiesenpieper (Anthus pratensis) <RL 2>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwingel (unbestimmt) (Festuca spec.)
  • Segge-Bastard (Carex x elytroides (C. acuta x nigra))
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Bekassine (Gallinago gallinago)
  • Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria)
  • Grosser Brachvogel (Numenius arquata)
  • Kampfläufer (Philomachus pugnax)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Kranich (Grus grus)
  • Krickente (Anas crecca)
  • Rohrweihe (Circus aeruginosus)
  • Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola)
  • Weißstorch (Ciconia ciconia)
  • Wiesenpieper (Anthus pratensis)
  • Wiesenschafstelze (Motacilla flava)
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eines extensiv als Grünland genutzten, weitgehend offenen Niederungsbereiches mit hoher ornithologischer Bedeutung als bedeutender Lebensraum zahlreicher zum Teil stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sowie als wichtiges Vernetzungselement zwischem dem NSG Altes Moor im Norden und dem NSG Großes Torfmoor im Süden.
Gefährdungen:
  • Ackerbau
  • Beeintraechtigung der Vermehrungsorte wertbest. Tierarten
  • Entwaesserungsgraeben (LW)
  • Eutrophierung (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Verbot der Ackernutzung
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiedervernaessung
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