Inhalt:
Naturschutzgebiet Schmiedebruch (MI-029)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Schmiedebruch |
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Kennung: |
MI-029 |
Ort: | Petershagen |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 33,76 ha |
Offizielle Fläche: | 34,50 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1948 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 2025 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20 - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten. Insbesondere zu erhalten und weiter zu entwickeln sind der Bollsee als Still- gewaesser im suedlichen Gebietsteil, ausgedehnte Roehrichte, Grossseggenriede, Weiden- gebuesche und Erlenbruchwaelder sowie nach Norden anschliessende Feucht- und Nass- wiesen, Blaenke, Kleingewaesser und Feuchtbrachen als Teil einer ehemaligen,verlandeten Flussschlinge der Weser. Ferner sind die natuerliche hohe Arten- und Strukturvielfalt des Gebietes und die vorhandenen naturnahen Lebensraeume besonders zu schuetzen und zu foerdern. Dabei ist vor allem die Funktion des Gebietes als Durchzugs-, Nahrungs- und Brutgebiet fuer zahlreiche seltene und gefaehrdete Wasser-, Wiesen- und Singvogelarten, als Lebens- und Fortpflanzungsraum fuer Amphibien, Libellen und Insekten sowie das Vorkommen zahlreicher standorttypischer, seltener und gefaehrdeter Pflanzenarten von besonderer Bedeutung. Oestlich des Gebietes schliessen sich auf niedersaechsischer Seite weitere schuetzenswerte Flaechen der ehemaligen Weserflussschlinge an, die dort ebenfalls als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind. Da der nordrhein-westfaelische und der niedersaechsische Bereich in di- rektem raeumlichen und funktionalen Zusammenhang stehen, ist die laenderuebergreifende Unterschutzstellung auch fuer den ganzheitlichen Schutz des Gebietes erforderlich. - aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, - wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3520-0005 |
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Objektbezeichnung: |
NSG-Schmiedebruch |
Link zur Karte: | BK-3520-0005 |
Objektbeschreibung: | In einer ehemaligen Flussschlinge der Weser, nördlich des Petershäger Ortsteils Wasserstraße gelegener Biotopkomplex aus naturnahem Stillgewässer mit umgebenden ausgedehnten Schilfröhrichten, Großseggenrieden, Weidengebüschen, Bruch-, Sumpf- und Auwäldern, einem tlw. quelligen Geesthang im Süden sowie nördlich angrenzenden, unterschiedlich feuchten Grünlandbeständen. Das Niederungsgebiet wird im Süden und Norden vom begradigten Rottbach durchflossen. Es setzt sich im Osten auf niedersächsischer Seite u. a. mit ausgedehnten Bruchwäldern als Naturschutzgebiet fort. Von zentraler Bedeutung ist im nordrhein-westfälischen Teil des Schmiedebruchs das erhalten gebliebene Weser-Altwasser, der sogenannte "Bollsee" mit typischer Wasservegetation und einem stark vernässten Umfeld. Das Altwasser ist dank seiner breiten Verlandungszone aus gut ausgebildeten Schilf-Röhrichten, Rispenseggen-, Sumpfseggen- und Uferseggenriedern sowie ausgedehnten Sumpf-Weidengebüschen nur sehr schwer zugänglich und damit sehr störungsarm. Einen besonderen Lebensraum bildet der am südwestlichen Rand gelegene, steile Geesthang, der im oberen Bereich von einem älteren Birken-Eichen-Feldgehölz eingenommen wird. Der Hangfuß ist stark quellig und weist gut ausgebildete Rispenseggen-Rieder mit stellenweise über 1m hohen Seggenbulten und Vorkommen des Sumpffarnes auf. Westlich des "Bollsees" grenzen selten überflutete, zum Teil durch Qualmwasser geprägte Traubenkirschen-Erlen-Eschenwälder mit ulmenreicheren Übergängen zum Hartholzauwald an. In trockeneren Bereichen dominieren in der Krautschicht Stickstoffzeiger, ansonsten ist eine typische Bodenvegetation mit zahlreichen Feuchte- und Nässezeigern ausgebildet. An den Rändern des Waldbereiches stocken einzelne Hybrid-Pappeln. Nach Norden geht das Gebiet in eine durch extensiv genutzte, tlw. feuchte Weiden und Wiesen geprägte, offene Niederungslandschaft über, die durch Kleingewässer, Blänken, Brachen und Röhrichte angereichert ist. So finden sich Feuchtweiden mit Übergängen zu grundwasserbeeinflussten Flutrasen sowie flussauentypische Glatthaferwiesen. In grundwassernäheren Senken - vor allem im Norden des Gebietes - treten neben seggenreichem Nassgrünland, Seggenrieder und Röhrichte auf. Auffallend sind auch die ausgedehnten Schilf-Röhrichte, die sowohl als Randstreifen an Entwässerungsgräben als auch großflächig in mehreren Brachflächen vorkommen. Von Seiten des Naturschutzes wurden in den letzten Jahren zahlreiche Kleingewässer angelegt, die sich naturnah entwickelt haben. Sie weisen inzwischen vielfach gut ausgebildete Wasservegetation, Röhrichte, Seggen- und Binsenrieder auf. In nicht mehr genutzten Randstreifen haben sich ruderale Gras- und Hochstaudensäume entwickelt, die zur Strukturvielfalt des Gebietes beitragen. Am Ostrand verläuft der zumeist von Schilfbeständen gesäumte Renngraben, von Süd nach Nord durchfließt fließt der begradigte und örtlich stark eingetiefte Rottbach das Gebiet bzw. verläuft an seinem Westrand. Westlich davon grenzt hier eine große Ackerfläche an. Die besondere ornithologische Bedeutung liegt in der ganzjährigen Funktion als Durchzugs-, Nahrungs- und Brutgebiet. Neben dem Weißstorch, der das Gebiet regelmäßig als Nahrungsraum nutzt, kommen im Gebiet nach Erhebungen aus dem Jahr 2003 zahlreiche Brutvogelarten der Roten Liste NRW vor, darunter Rohrweihe, Zwergtaucher, Knäkente, Wasserralle und Teichrohrsänger. Als Nahrungsgäste und Zugvögel wurden u. a. Tafelente, Krickente, Waldwasserläufer, Bekassine und Wiesenpieper beobachtet. Aus floristischer Sicht liegt der besondere Wert des Gebietes in dem Vorkommen von seltenen und gefährdeten Pflanzenarten wie Hirse-Segge, Blasen-Segge, Ufer-Segge, Sumpffarn u. a. Das Gebiet hat aufgrund seiner naturräumlichen Lage in der Weserniederung eine besondere Bedeutung als Trittstein- und Refugialbiotop für seltene und gefährdete Wasser-, Wiesen- und Singvögel sowie für zahlreiche standorttypische und gefährdete Pflanzenarten. Darüber hinaus übernimmt als Rast- und Durchzugsgebiet bedeutende Funktionen für den Vogelzug. Hauptziel sollte der Erhalt und die Optimierung dieses strukturreichen Biotopkomplexes sein. Langfristig sollten auch die angrenzenden Ackerflächen mit in das Gebiet einbezogen und der Rottbach naturnah umgestaltet werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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