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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Sonnenwinkel (MI-030)

Objektbezeichnung:

NSG Sonnenwinkel

Kennung:

MI-030

Ort: Luebbecke
Kreis: Minden-Luebbecke
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 4,69 ha
Offizielle Fläche: 4,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1961
Inkraft: 2021
Außerkraft: 2041
Schutzziel: Die Unterschutzstellun erfolgt gemaess LG Paragraph 20

- Zur Erhaltung und Foerderung der Lebensgemeinschaften und Biotope bestimmter
wildlebender Tier- und Pflanzenarten, insbesondere zur Erhaltung und Sicherung
eines naturnahen krautreichen Kalkbuchenwaldes auf einem regional seltenen Standort
mit Baerlauch, Hoher Schluesselblume und Hohlem Lerchensporn als Charakterarten
sowie weiteren anspruchsvollen Pflanzenarten des Laubwaldes (u.a. Schwarze
Teufelskralle, Bingelkraut, Lungenkraut, Waldmeister),
- Aus wissenschaftlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3717-0401
Kennung:

BK-3717-0401

Objektbezeichnung:

NSG "Sonnenwinkel"

Link zur Karte: BK-3717-0401
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst einen knapp 5 Hektar großen Teilbereich eines ausgedehnteren Laubwaldkomplexes am Nordhang des Wiehengebirges südwestlich von Lübbecke. An einem schwach NW-geneigten Hang haben sich über Kalkstein mit Lösslehmdecken frische Rendzinen und Parabraunerden entwickelt, die zumeist artenreichen, ca. 120 bis 150 Jahre alten Waldmeister-Buchenwald aufweisen. Der relativ naturnahe Bestand ist überwiegend in starkem Baumholzalter mit Stammdurchmessern um 40 bis 50 cm, vereinzelt bis 80 cm. Die Buche ist die vorherrschende Baumart, vor allem im Osten und Süden treten Trauben- und Stieleichen, Eschen, Bergahorn, Hainbuchen und vereinzelt Bergulmen hinzu, nur vereinzelt fallen Lärchen und Robinien als Fremdgehölze ins Auge. Stehendes und liegendes Totholz ist an einigen Stellen vorhanden. Unter dem dichten Buchenschirm ist eine zweite Baumschicht (mit Buchen- und Ahorn-Naturverjüngung) und eine Strauchschicht nur stellenweise und schwach entwickelt. Dagegen ist die Krautschicht artenreich und meist stark deckend, insbesondere die Frühjahrs-Geophyten sorgen für eine teilweise 100-prozentige Krautschicht-Deckung. Vorherrschende Art ist der Bärlauch, der mit auffallenden Massenvorkommen den Frühjahrsaspekt im NSG Sonnenwinkel bildet. Im Osten des Gebietes wird ein kleiner, von Süden (außerhalb des Gebietes) kommender, sommertrockener Waldbach durch einen naturfernen Teich aufgestaut, den Abfluss bildet am Ostrand des Gebietes ein (ebenfalls sommertrockener) kleiner Bachabschnitt mit einzelnen Eschen und Erlen. Das Gebiet und sein Umfeld wird als stadtnahes Erholungsgebiet durch mehrere Waldwege und Pfade durchquert bzw. umgeben und wird von Spaziergängern und Wanderern frequentiert. Das NSG Sonnenwinkel repräsentiert mit seinem naturnahem, baumarten- und geophytenreichen Waldmeister-Buchenwald ein für das östliche Wiehengebirge in dieser naturnahen, altholzreichen Ausprägung charakteristisches, selten gewordenes Waldbild. Zusammen mit ähnlich strukturierten umliegenden Wäldern ist es im Rahmen des landesweiten und des regionalen Biotopverbundes von herausragender Bedeutung (Wiehengebirge-Wesergebirge - Korridor).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (4,45 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,67 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (2,78 ha)
  • Fluss-, Bachstau <FH2> (0,23 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,01 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gefleckter Aronstab Sa. (Arum maculatum agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines naturnahen, altholz- und artenreichen Waldmeister-Buchenwaldes mit vielen Frühjahrsgeophyten am Nordhang des Wiehengebirges, unter anderem als Lebensraum für Höhlenbrüter und Fledermäuse
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume (FW) (u.a. Uralt-Buche im NO beseitigt)
  • Trampelpfad (SP)
  • Trittschaeden (SP)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • dynamisches Altholzkonzept
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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