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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Wittekindsberg (MI-038)

Objektbezeichnung:

NSG Wittekindsberg

Kennung:

MI-038

Ort: Bad Oeynhausen
Kreis: Minden-Luebbecke
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 120,20 ha
Offizielle Fläche: 104,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 1992
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20 a, b

- Zur Erhaltung naturnaher Buchenwald- und Laubmischwaldgesellschaften (Bergulmen-Ahornwald,
Ahorn-Lindenwald),
- Zur Erhaltung der Niederwaldwirtschaft,
- Zur Erhaltung der naturlichen sonnenexponierten Porta-Sandstein-Klippen und Kalksteinklippen
des Gebirgskammes in den Heersumer Schichten (Malm),
- Zur Erhaltung eines anthrpogenen geologischen Aufschlusses im Porta-Sandstein (Dogger) in
der Wolfsschlucht,
- Zur Erhaltung und Optimierung wertvoller Biotope fuer seltene Tier- und Pflanzenarten unter
besonderer Beruecksichtigung waermeliebender und holzbewohnender Insektenarten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3719-0011
Kennung:

BK-3719-0011

Objektbezeichnung:

NSG Wittekindsberg

Link zur Karte: BK-3719-0011
Objektbeschreibung: Bei dem Gebiet handelt es sich um den südexponierten Wittekindsberg mit Buchenhochwald, Buchen-Laubmischwald, Laubwald anderer Arten (Esche, Ahorn, Eiche) sowie mit natürlichen Felswänden, Klippen, Höhlen und Stollen im Osten des Wiehengebirges. Auf den z. T. sehr steil nach Süden abfallenden, welligen und hügeligen, teilweise erodierten Hängen des Wittekindsberges finden sich großflächig Buchen- und Buchenmischwälder in guter Ausprägung. Im Osten und Westen stocken Laubmischwälder, die von biogeographischer Bedeutung sind: Spitzahorn, Sommerlinde und Bergulme stocken hier an ihrer nördlichen Verbreitungsgrenze im gemäßigten Klimabereich und die Elsbeere an ihrer nordwestlichen Verbreitungsgrenze. Der Kamm des Gebiets ist z. T. mit Buchen-Niederwaldresten bestanden. Östlich und westlich der Wittekindsburg finden sich unterhalb des Kammes bis zu 10 m hohe, geologisch interessante Klippen und Felsen. Sie bestehen am Gebirgskamm aus Kalkstein der Heersumer Schichten (Malm) und unterhalb aus Porta-Sandstein, hier teils mit Stollen. Westlich der Wittekindsburg befindet sich ein bis zu 5 m hoher Porta-Sandsteinwall (Ringwall). Das Naturschutzgebiet Wittekindsberg zeichnet sich durch eine gute Ausprägung von naturnah bis sehr naturnah entwickelten Waldmeister- und Hainsimsen-Buchenwäldern aus. Die Felswände und Stollen sind als Lebensraum für Fledermausarten (Braunes Langohr, Zwergfledermaus) von internationaler Bedeutung. Kulturhistorisch bedeutsam sind die ehemalige Niederwaldbewirtschaftung und der Ringwall (Porta-Sandstein) an der Wittekindsburg. Von herausragender geowissenschaftlicher Bedeutung sind die natürlichen Felsen mit der Portakanzel und den Klippenbänder aus Sand- und Kalksandstein. Das NSG Wittekindsberg ist Bestandteil des FFH-Gebietes Wälder bei Porta Westfalica und hat damit eine herausragende Bedeutung im landesweiten Biotopverbund. Die Erhaltung und Entwicklung naturnaher Hainsimsen- / Waldmeisterbuchenwälder und biogeographisch bedeutsamer Laubwaldbestände sind genau wie der Schutz der Felsklippen und Stollen als bedeutender Lebensraum für Fledermäuse Hauptentwicklungsziele für dieses Gebiet.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (14,02 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (72,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (18,88 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (4,12 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (4,12 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (16,33 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (20,11 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (50,30 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (2,78 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (11,10 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (5,00 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (2,57 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (1,56 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus) <RL G>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Elsbeere (Sorbus torminalis)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wimper-Segge (Carex pilosa)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
Tierarten:
  • Blauer Eichen-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus)
  • Blauvioletter Wald-Laufkäfer (Carabus problematicus)
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus)
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • C-Falter (Polygonia c-album)
  • Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris)
  • Grosser Schlillerfalter (Apatura iris)
  • Hain-Laufkäfer (Carabus nemoralis)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla)
  • Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus)
  • Nierenfleck (Thecla betulae)
  • Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima)
  • Violettrandiger Laufkäfer (Carabus violaceus)
  • Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Schutzziele:
  • Schutz des Waldgebietes mit Altholzbeständen und artenreicher
    Strauch- und Krautvegetation /
    Erhalt eines Laubwaldgebietes mit biogeographischer Bedeutung /
    Schutz der natürlichen Felsklippen und Stollen als bedeutender Fledermauslebensraum
Gefährdungen:
  • Betreten von Felsen (SP) (starke Frequentierung der angrezenden Wege)
  • Entnahme Altholz (FW)
  • Erosionsschaeden
  • Freizeitaktivitaeten (u.a. viele Wanderer, Reiter)
  • Gelaendesport (SP) (Mountainbiking)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Trittschaden an Vegetation
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung kulturhistorischer Strukturen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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