Inhalt:
Naturschutzgebiet Osterwald (MI-061)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Osterwald |
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Kennung: |
MI-061 |
Ort: | Espelkamp |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 74,36 ha |
Offizielle Fläche: | 74,40 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2005 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt gemaess Paragraph 20 LG, insbesondere
- zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften von selte- nen und gefaehrdeten sowie der landschaftsraumtypischen Tier- und Pflanzenarten innerhalb dieses Waldgebietes, insbesondere sind in ihrer Vergesellschaftung schuetzenswert: - die alten bodensauren Eichenwaelder auf Sandebenen, - die Stieleichen-Hainbuchenwaelder, ferner sind besonders zu schuetzen und zu foerdern: - naturnahe stehende Gewaesser, - naturnah ausgebildete Grabenabschnitte, - Suempfe, Roehrichte, Seggenriede und Hochstaudenfluren feuchter und nasser Standorte, - die natuerliche Artenvielfalt, insbesondere gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten, ferner sind vorhandene Amphibienwanderwege zu sichern und zu schuetzen, - wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes, - wegen der besonderen Bedeutung als im Landesentwicklungsplan von NW und im Gebiets- entwicklungsplan (Teilabschnitt Oberbereich Bielefeld) dargestelltes Gebiet zum Schutz der Natur mit landesweiter bedeutung innerhalb des landesweiten Biotopverbundes, - wegen der Bedeutung des Gebietes fuer die Errichtung eines zusammenhaengenden oekologischen Netzes besonderer Schutzgebiete in Europa, hier das FFH-Gebiet "Osterwald" (NATURA 2000-Nr. DE-3518-302), - zur Bewahrung, Entwicklung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der fuer die Meldung des Teilbereiches des FFH-Gebietes ausschlaggebenden natuerlichen Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse - Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen (NATURA 2000-Code 9190), - Stieleichen-Hainbuchenwaelder (NATURA 2000-Code 9160) mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen / Altersphasen und ihrer standoertlich typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und Stau- denfluren sowie der Waldraender, - zur Erhaltung und Entwicklung der fuer die Meldung des FFH-Gebietes ausschlaggebenden wild- lebenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse: - Mittelspecht (Dendrocopus medius), - Schwarzspecht (Dryocopos martius), - Rotmilan (Milvus milvus) - Pirol (Oriolus oriolus). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3518-0002 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Osterwald |
Link zur Karte: | BK-3518-0002 |
Objektbeschreibung: | Ca. 3 km östlich von Espelkamp beidseits der L 770 gelegenes, überwiegend geschlossenes Waldgebiet aus drei Teilflächen mit vorwiegend bodensauren Laubwaldbeständen über Podsol sowie Pseudogley-Podsol; zudem liegen im Gebiet mehrere Kleingewässer mit umgebendem Feuchtgrünland. Bei den Waldflächen auf den frischen bis feuchten Standorten handelt es sich überwiegend um naturnahe Ausprägungen bodensaurer Eichenwälder (FFH-LRT 9190), Stieleichen-Hainbuchenwälder ärmerer Standorte (FFH-LRT 9160) sowie bodensaure Buchenwälder (FFH-LRT 9110). Teilflächen sind als Wildnisentwicklungsgebiet ausgewiesen, in dem vor allem alte, zum Teil auch totholzreichere Stieleichen-Hainbuchenwälder verbreitet sind. In den strukturreichen Eichenmischwäldern kommt u. a. der Mittelspecht vor. Neben einzelnen jüngeren Aufforstungen mit Stiel-Eiche, Winter-Linde sowie Erle auf frischen bis feuchten Standorten stocken zudem örtlich Nadelholz(misch)wälder mit Fichte, Kiefer und Lärche, zum Teil mit bodenständigen Gehölzen im Unterwuchs. Nördlich der L 770 liegen zwei vegetationsreiche Kleingewässer mit Unterwasser-, Schwimmblatt- und amphibischer Vegetation sowie Großseggenried, Röhricht und Weidengebüsch in den Verlandungszonen. Sie sind Laichgewässer für zahlreiche Amphibienarten, darunter Kammmolch und Laubfrosch. Die umgebenden Waldgebiete stellen dabei wichtige Teillebensräume für die arten- und tlw. sehr individuenreiche Amphibienfauna dar. Den Wanderungskorridor in die südlich gelegenen Waldgebiete zerschneidet die L 770, seit 1990 werden hier für die Zeit der Hinwanderung zu den Laichgewässern mobile Amphibienschutzzäune errichtet. Das westliche Kleingewässer wird durch Hundesport beeinträchtigt. Mit seinen älteren, naturnahen Eichenmischwäldern auf feuchten, bodensauren historischen Standorten hat das Gebiet als Teil des FFH-Gebietes DE-3518-302 "Osterwald" eine herausragende Bedeutung zur Sicherung alter bodensaurer Eichenwälder auf Sandebenen des FFH-LRT 9190. Insgesamt nehmen die naturnahen Wald-LRT (9110, 9160, 9190) eine Fläche von knapp 44 ha (60 %) des Gebietes ein. Als charakteristische Vogelart hat der Mittelspecht hier mehrere Brutvorkommen. Besonders hervorzuheben sind zudem die naturnahen Stillgewässer im Norden mit gut ausgeprägter Wasser- und Verlandungsvegetation (FFH-LRT 3150). Sie sind Laichgewässer für eine vielfältige Amphibienfauna, darunter für die gefährdeten/streng geschützten Arten Laubfrosch (einer der Verbreitungsschwerpunkte im Kreisgebiet!) und Kammmolch. Dank seiner günstigen Biotopstruktur bietet das Gebiet der Amphibienfauna besonders geeignete Lebensräume. So wandert hier alljährlich eine der größten Erdkrötenpopulationen im Kreis Minden-Lübbecke auf breiter Front über die L 770 nach Norden zu ihren Laichgewässern. Als Teil des gesamten großflächigen Osterwaldes und in Anbindung an die Wickrieder Aue (Biotopverbund Große Aue-Netz) hat das Gebiet eine herausragende Bedeutung für den landesweiten Biotopverbund. Hauptziel ist der Erhalt und die lokale Erweiterung bzw. Wiederherstellung der Eichen- und Eichenmischwälder aufgrund ihrer typischen, teils sehr naturnahen Ausprägung. Der Erhalt sollte vor allem durch eine Fortsetzung und Ausdehnung der naturnahen Waldbewirtschaftung insbesondere auch zur Förderung von Alt- und Totholz erfolgen. Waldbestände nicht bodenständiger Gehölze sollten langfristig zu Eichen- und Eichenmischwäldern umgebaut werden. Der Amphibienwanderungskorridor über die L 770 sollte durch eine dauerhafte Schutzeinrichtung, die auch die Rückwanderung gewährleistet, gesichert werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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