Inhalt:
Naturschutzgebiet Heisterholz (MI-064)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Heisterholz |
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Kennung: |
MI-064 |
Ort: | Petershagen |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 401,69 ha |
Offizielle Fläche: | 402,50 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2005 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt gemaess Paragraph 20 LG, insbesondere
- zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten von seltenen und gefaehrdeten sowie der landschaftsraumtypischen Tier- und Pflanzenarten innerhalb dieses grossflaechigen Wald-Komplexes, insbesondere sind in ihrer Vergesellschaftung schuetzenswert: - die alten bodensauren Eichenwaelder auf Sandebenen, - die Stieleichen-Hainbuchenwaelder, - die Birken-Stieleichenwaelder, ferner sind besonders zu schuetzen und zu foerdern: - naturnahe stehende Gewaesser, - naturnahe Bach-Eschen-Erlenwaelder, - naturnahe Quellbereiche und Bachniederungen, - Suempfe, Roehrichte, Seggenriede und Hochstaudenfluren feuchter und nasser Standorte, - die natuerliche Artenvielfalt, insbesondere gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten, - aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und kulturgeschichtlichen Gruenden, - wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes, - wegen der besonderen Bedeutung als im Landesentwicklungsplan von NW und im Gebiets- entwicklungsplan (Teilabschnitt Oberbereich Bielefeld) dargestelltes Gebiet von landesweiter Bedeutung innerhalb des landesweiten Biotopverbundes, - wegen der Bedeutung des Gebietes fuer die Errichtung eines zusammenhaengenden oekologischen Netzes besonderer Schutzgebiete in Europa als Bestandteil des FFH-Gebietes "Heisterholz" (NATURA 2000-Nr. DE-3619-301), - zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der fuer die Meldung des Teilbereiches des FFH-Gebietes ausschlaggebenden natuerlichen Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse - Stieleichen-Hainbuchenwald (Stellario-Carpinetum, NATURA 2000-Code 9160), - alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen (NATURA 2000-Code 9190), mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen / Altersphasen und in ihrer standoertlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und Stau- denfluren sowie der Waldraender, - zur Erhaltung und Entwicklung der fuer die Meldung des FFH-Gebietes ausschlaggebenden wild- lebenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse - Mittelspecht (Dendrocopus medius), - Schwarzspecht (Dryocopos martius), - Kamm-Molch (Triturus cristatus). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3619-0019 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Heisterholz |
Link zur Karte: | BK-3619-0019 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet Heisterholz umfasst den etwa 400 Hektar großen zentralen Waldkomplex des Waldgebietes Heisterholz westlich von Petershagen bzw. der Weseraue. Das Waldgebiet befindet sich im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Naturschutzgebiet ist Bestandteil des FFH-Gebietes "Heisterholz". Bodenkundlich zeichnet sich das Waldgebiet durch einen Wechsel von sandigen und tonig-lehmigen Pseudogleyböden aus. Im Westteil des Naturschutzgebietes südlich der Südfelder Straße (L772) ist ein typischer sandig-lehmiger Gley entwickelt. Am Südwestrand sind Flugsandinseln eingelagert. Das Naturschutzgebiet "Heisterholz" wird geprägt von ausgedehnten Eichen- und Kiefernwäldern. Dominierend sind alte Eichenwälder, die sich überwiegend im starken Baumholzalter befinden. Auf den hydromorphen tonig-lehmigen Pseudogleyböden bzw. den Gleyböden stocken in der Regel Eichen-Hainbuchenwälder des Lebensraumtyps Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (9160). In der Krautschicht sind diese Wälder durch die Feuchtezeiger Rasenschmiele und Hexenkraut gekennzeichnet. Die Hainbuche ist häufig nur noch lokal in der Baumschicht zu finden. In den aufgrund einer Eichenprachtkäferplage aufgelichteten Eichenwäldern im Umfeld des Wanderparkplatzes an der Südfelder Straße ist die Hainbuche nur noch lokal in der Strauch- und Krautschicht vorhanden. Typische Ausbildungen des Eichen-Hainbuchenwaldes mit hohen Hainbuchenanteilen und hohen Alt- und Totholzanteilen stocken in den Wildnisgebieten Heisterholz 1 "Auf der Tinnige" und Heisterholz 2 und 3 "Westlich und Östlich Krause Eiche" am Ostrand des Naturschutzgebietes nahe der Bundesstraße 61. Die Artenzusammensetzungen der Krautschicht weisen z.B. im Wildnisgebiet 2 "Westlich Krause Eiche" auf fließende Übergänge zum LRT 9190 "Alte bodensaure Eichenwälder auf Sand" hin, da hier u.a. Faulbaum in der Strauchschicht und Pfeifengras, lokal auch Heidelbeere in der Krautschicht höhere Deckungsanteile aufweisen. Diese fließenden Übergänge zum LRT "Alte bodensaure Buchenwälder - 9190" sind typisch für das Naturschutzgebiet "Heisterholz" da bodenkundlich die tonig-lehmigen Pseudogleye in der Regel in westliche Richtung in sandige Pseudogleyböden übergehen. Die größten Flächenanteile nehmen jedoch die Eichen-Hainbuchenwälder ein. Jedoch stocken zahlreiche Kiefernwaldbestände überwiegend auf den sandigen Pseudogleystandorten, auf denen sich insbesondere bei Kiefernbeständen im starken Baumholzalter die Arten des LRT "Alte bodensaure Eichenwälder" einfinden. Dies sind vor allem Eiche und Birke, die häufig schon in der ersten und zweiten Baumschicht größere Anteile aufweisen und der Faulbaum in der Strauchschicht sowie Pfeifengras und Heidelbeere in der Krautschicht. Beeinträchtigungen der Eichen-Hainbuchenwälder entstehen insbesondere durch das Entfernen der den Lebensraumtyp kennzeichnenden Hainbuche in der Baumschicht und durch Entwässerungsmaßnahmen in diesem auf hydromorphe Standorte angewiesenen Lebensraumtyp. Auflichtungen der Eichenbestände z.B. nahe des Wanderparkplatzes an der Südfelder Straße, die u.a. auch vor dem Hintergrund einer Eichenprachtkäferplage ausgelöst worden sind, führen u.a. zur Ausbreitung der Brombeere in der Krautschicht. Kleinflächig sind entlang von Quellbächen zwei Erlenquellwälder entwickelt z.B. nördlich der Südfelder Straße am Nordostrand des Naturschutzgebietes. Auf trockeneren höher gelegenen Standorten befinden sich ebenfalls kleinflächig Ausbildungen des Lebensraumtyps Hainsimsen-Buchenwald. Das NSG Heisterholz ist zusammen mit dem NSG Kohbrink ein Waldkomplex von internationaler Bedeutung mit höchster naturräumlicher Repräsentativität im Westfälischen Tiefland (Rhaden-Diepenauer Geest/Mittelweser), die insbesondere aufgrund der großflächig auf staunassen bzw. hydromorphen und historischen Waldstandorten stockenden Eichen-Hainbuchenwälder in gutem bis hervorragendem Erhaltungszustand besteht. Zusätzlich bestehen fließende Übergänge zu auf diesen Standorten ebenfalls repräsentativen alten Eichenwäldern auf Sand, die zusätzlich in diesem Gebiet in alten Kiefernwäldern ein hohes Entwicklungspotenzial aufweisen. Es handelt sich insbesondere innerhalb der im Naturschutzgebiet ausgewiesenen Wildnisgebiete um alt- und totholzreiche Eichenwälder mit Bäumen in der Zerfallsphase, die ein Kernhabitat des im Naturraum seltenen Mittelspechtes darstellen und ebenfalls den Schwarzspecht beherbergen. Kennzeichnend sind höhlenreiche Baum- und Altbaumbestände, die dem Schwarzspecht, vor allem aber dem grössten Mittelspechtvorkommen des Kreises Minden-Lübbecke als Lebensraum dienen. Die Waldgebiete bilden zusammen mit den südlich sich anschließenden Kleingewässern ebenfalls einen bedeutenden Lebensraum für den Kammmolch. Großflächiger Wald-Trittsteinbiotop mit einem strukturreichen Habitatkomplex am Rand der Wesertalung bzw. im Naturraum Rhaden-Diepenauer Geest. Erhaltung naturnaher Eichen-Hainbuchenwälder durch Prüfung des vorhandenen Grabensystems auf entwässernde Wirkung (Kontrolle des Wasserhaushalts) im Naturschutzgebiet. Gezielte Förderung der Hainbuchennaturverjüngung bzw. Einbringung der Hainbuche in Eichenbeständen, in denen die Hainbuche nur in geringem Umfang vorhanden ist. Erhaltung und Förderung der vorhandenen Alt- und Totholzanteile. Umwandlung der kiefernbestockten Entwicklungsflächen der LRT 9160 und 9190 in Lebensraumtypen durch die Bodenvegetation schonende Entnahme der Kiefer. Innerhalb der Wildnisgebiete sind die Wälder der natürlichern Entwicklungs zu überlassen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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