Inhalt:
Naturschutzgebiet Minderheide (MI-069)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Minderheide |
---|---|
Kennung: |
MI-069 |
Ort: | Minden |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 31,21 ha |
Offizielle Fläche: | 31,24 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2008 |
Inkraft: | 2008 |
Außerkraft: | 2028 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
a) zur Erhaltung und Entwicklung regional bedeutsamer Lebensräume und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie gebietstypischer Tier- und Pflanzenarten, insbesondere zur Erhaltung und Entwicklung standorttypischer, naturnaher Lebensräume bestehend aus Magerwiesen, bodensauren Magerrasen, Feuchtgrünland, naturnahen Kleingewässern, Gebüschen und naturnahen Feldgehölzen. Das Gebiet stellt einen gut ausgebildeten Biotopkomplex dar, der durch eine hohe Artenvielfalt und eine hohe strukturelle Vielfalt geprägt ist. Aus vegetationskundlicher Sicht werden die blütenreiche Ausbildung ruderaler Glatthaferwiesen mit Magerkeitszeigern, die stärker vernässten Feuchtwiesenbrachen, der am Westrand vorkommende Magerrasen sowie das Vorkommen einer Heidefläche besonders geschützt. Gegenstand des Schutzes ist ferner die Sicherung im Gebiet vorkommender seltener und gefährdeter Amphibien- und Libellenarten. Das Gebiet ist außerdem wertvoll für Schmetterlinge, Heuschrecken und Brutvögel der Hecken und Gebüsche. Der Bereich hat besondere Bedeutung als Trittstein- und Vernetzungsbiotop und besitzt ein hohes Poten- tial für die weitere Entwicklung als vielfältig strukturiertes Offenlandbiotop. Aufgrund der ausgedehnten ruderalen Glatthaferwiesen, Magerrasen und des Feuchgrünlandes in mosaik- artiger Verzahnung mit Gebüschen, Feldgehölzen und Stillgewässern besitzt das Landschaftsbild hier den Charakter einer halboffenen, überwiegend extensiv genutzten Landschaft und hebt sich damit deutlich von der umgebenden Kultur- und Siedlungslandschaft ab. b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen, c) wegen der Seltenheit , besonderen Eigenart und Schönheit des Gebietes. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
|
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-3619-0006 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Minderheide |
Link zur Karte: | BK-3619-0006 |
Objektbeschreibung: | Ehemaliges Militärgelände Minderheide am Westrand von Minden mit ausgedehnten Wiesenflächen im Osten sowie einem ansonsten beweideten halboffenen Landschaftskomplex mit örtlich feuchten und mageren Grünlandbeständen, Gebüschen, Feldgehölzen und waldartigen Gehölzbeständen in mosaikartiger Verzahnung. Das vor etwa 25 Jahren aufgegebene Militärgelände ist nur im östlichen Bereich offen zugänglich, ansonsten weitgehend eingezäunt und dort extensiv ganzjährig mit Highland Cattle Rindern beweidet. Durch den früheren militärischen Übungsbetrieb und die Beseitigung von Anlagen und Gebäuden weist das Gelände heute kleinräumig wechselnde Standortverhältnisse in Form vernässter Rinnen, kleiner Senken und Mulden sowie lokal verdichteter Bereiche auf. Zudem wurden vor ca. 15 Jahren zur Förderung des im Gebiet vorkommenden Laubfroschs mehrere Kleingewässer angelegt. Der offene Landschaftsbereich im Osten wird von einer überwiegend typisch ausgebildeten Glatthaferwiese eingenommen, vereinzelt treten Feuchte- und Magerkeitszeiger auf. Im beweideten halboffenen, mit Einzelbäumen, Baumgruppen, Gebüschen und kleinen Feldgehölzen durchsetzten eingezäunten Bereich sind bei kleinräumig wechselnder Bodenfeuchte neben ruderalen Glatthaferwiesen und Straußgras-Magerrasen, typische, feuchte und magere Weidelgras-Weißkleeweiden ausgebildet, die im mittleren westlichen Teil in Borstgrasrasen übergehen. Weitere kleinflächige Borstgrasrasen sowie kleinere Heidebestände kommen in der Nordhälfte des Gebietes vor. Die Laubfrosch-Kleingewässer (lt. Anwohneraussage insgesamt > 100 rufende Tiere) waren Mitte Juli weitgehend trockengefallen. In den abgezäunten Gewässern wachsen vor allem Röhrichte und tlw. dichte Ufergehölze. Vom Weidevieh wegen mangelnder Einzäunung betretene Gewässer sind dagegen durch niedrigwüchsige Uferfluren gekennzeichnet. In den standortheimischen Feldgehölzen und waldartigen Gehölzbeständen aus geringem bis mittlerem Baumholz dominieren Gehölzarten der bodensauren Eichenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder. Ihre Krautschicht ist durch den Weideeinfluss und die zahlreichen Bestandslücken bereichsweise durch Grasfluren geprägt. Örtlich kommen Bestände der neophytischen Armenischen Brombeere auf. Von den ehemaligen militärischen Anlagen besteht noch eine als Lagerräume genutzte Bunkeranlage im Zentrum der Fläche mit befestigter Zufahrt. Weitere Wege im Gebiet verlaufen lediglich nördlich und östlich des abgezäunten Areals. Das Gebiet stellt einen gut ausgebildeten Biotopkomplex dar, der durch eine hohe Artenvielfalt sowie eine hohe strukturelle und kleinräumige standörtliche Vielfalt geprägt ist. Aus vegetationskundlicher Sicht hervorzuheben sind die blütenreichen Ausbildungen ruderaler Glatthaferwiesen mit Magerkeitszeigern, die örtlich feuchten Magerrasen mit Übergängen zu Borstgrasrasen und Heiderelikten sowie die naturnahen Kleingewässer. Aus faunistischer Sicht ist insbesondere die stabile Laubfrosch-Population der Kleingewässer von besonderem Wert. Das Landschaftsbild hat den Charakter einer halboffenen, extensiv genutzten Landschaft und hebt sich damit deutlich von der umgebenden Kultur- und Siedlungslandschaft ab. Der Bereich hat besondere Bedeutung als Refugial-, Trittstein- und Vernetzungsbiotop und besitzt ein hohes Potential für die weitere Entwicklung als vielfältig strukturierter Offenlandbiotop. Hauptziele sollten der Erhalt einer halboffenen Wiesen- und Weidelandschaft mit wertvollen Grünlandbeständen sowie der Erhalt naturnaher Kleingewässer mit Laubfroschvorkommen sein, die während der Laich- und Entwicklungszeit vor Weideviehzutritt geschützt sein sollten. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.