Inhalt:
Naturschutzgebiet Abbabach <VO> (MK-009)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Abbabach <VO> |
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Kennung: |
MK-009 |
Ort: | Menden |
Kreis: | Maerkischer Kreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 38,91 ha |
Offizielle Fläche: | 39,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2004 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 2024 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
1. zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung, a) regional und ueberregional bedeutsamer Lebensraeume seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten des Abbabaches und seiner Nebenbaeche mit bewaldeten und z.T. als Gruenland genutzten Auenbereichen. Der Abbabach zeichnet sich aus durch ueberwiegend stark maeandrierende, natur- nahe Fliessgewaesserabschnitte mit gut entwickelter submerser Vegetation und kleine- ren Auwaldbereichen. In ihrer natuerlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schuetzen: - naturnahe Bach- und Talabschnitte mit Kiesbaenken, Kolken, Uferabbruechen und Steilwaenden, - bachbegleitende Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwaelder sowie sonstige Ufer- gehoelze, - Unterwasservegetation, - Hochstaudenfluren, - Gruenlandbrachen, - Nass- und Feuchtgruenland, - stehende Gewaesser sowie - naturnahe Eichenwaelder, b) des Lebensraums Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260), der im Anhang I der FFH-Richtlinie aufgefuehrt ist sowie der Lebensstaetten des Eisvogels, eine im Schutz- gebiet vorkommende Vogelart, auf die sich der Artikel 4 der Vogelschutzrichtlinie bezieht. 2. zur Sicherung der Terrassenboeschungen und -kanten als Zeugnisse der Erdgeschichte, 3. wegen der Seltenheit und hervorragenden Schoenheit des Abbabaches mit seinen naturna- hen Strukturen in einem ansonsten relativ intensiv genutzten Landschaftsraum. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4512-0027 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Abbabach |
Link zur Karte: | BK-4512-0027 |
Objektbeschreibung: | Der von zahlreichen Nebenbächen gespeiste Abbabach ist von seinem Oberlauf im Südosten von Iserlohn-Sümmern bis zur Mündung in die Ruhr nördlich von Iserlohn Drüpplingsen ein verbindendes Element zwischen dem Mittelgebirge und dem Ruhrtal. Naturräumlich gehört der Abbabach zum Niedersauerland. Die Abbabachtalaue ist ein strukturreicher, von Auwaldresten, Feucht- und Nassgrünland und Kleingewässern geprägter Lebensraum inmitten der Agrarlandschaft. Im Bereich des Oberlaufes, im südlichen Teilgebiet, ist der Waldanteil deutlich höher und an den z.T. nur sehr schmalen Auwaldstreifen schließen sich Waldgebiete an. Im Tal befindet sich Grünland verschiedener Nutzungsintensität,von Nasswiesen bis zum Fettgrünland. Der Bachlauf ist streckenweise begradigt. Das Gebiet besteht aus zwei Teilflächen, die durch eine Verwaltungsgrenze voneinander getrennt sind. Das nördliche, zweite Teilgebiet beginnt an der L680. Hier fließt der Abbabach südlich Gut Scheda erneut auf Iserlohner Stadtgebiet. Die Bachschleife, die Gut Scheda im Westen umfließt ist von einem nur sehr schmalen Gehölzstreifen entlang des Bachlaufes geprägt. Neben jüngeren Erlen bilden v.a. ältere Baumweiden, Pappeln, Eichen und Eschen den Gehölzbestand. Acker- und Grünlandflächen des Umlandes werden hier intensiv genutzt. Im Anschluss an diese Bachschleife mündet ein namenloser, am Wälkesberg in Menden entspringender, naturnahen Bachlauf in den Abbabach. In seinem Oberlauf stocken quellig durchsickerte Erlenbestände. Nach einer kurzen Verrohrung fließt der Bach wieder mit bachbegleitendem Erlenmischwald durch die Agrarlandschaft auf den Abbabach zu. Ab der Mündung bildet der Abbabach die Stadtgrenze zwischen Iserlohn und Menden. Hier beginnt auch das FFH-Gebiet Abbabach. Südlich von Gut Bertingloh münden zwei naturnahe Quellbäche in den Abbabach. Der südliche entspringt in einem quellig durchsickerten Eichenwald, durchfließt einen Fichtenbestand und ist vor der Mündung in den Abbabach von Nassgrünland gesäumt. Der nördliche Quellbach durchfließt einen naturnahen Teich, und ist von Grünland und Gehölzbestanden umgeben. Der 3 - 5 m breite Lauf des Abbabaches durchfließt im Anschluss überwiegend mäandrierend ein flaches Muldental, dessen Mittelbereich steilere Hanganschnitte mit Steilufern aufweist Innerhalb eines stellenweise sehr stark eingetieften Sand-Kiesbettes haben sich zahlreiche breite Kiesbänke, Stillwasserkolke und bis zu 2 m hohe Steilufer ausgebildet. Beidseits des Bachlaufes sind größtenteils geschlossene, bachbegleitende Erlenwälder mit z.T. sehr alten Baumweiden, Stieleichen, Eschen und Hybridpappeln ausgebildet. Darüber hinaus sind in diesem Abschnitt einzelne größerflächige, quellig durchsickerte Auwaldbereiche vorhanden. Einzelne Nassgrünlandfächen und Feuchtbrachen sind in der Bachaue vertreten. Südlich von Alt-Gruland befinden sich inmitten von brachgefallenem Feucht- und Nassgrünland zwei Tümpel sowie einzelne Kopfweiden und Erlengehölze. Direkt südlich der B233 bei Altgruland ist der Abbabach, der hier durch einen alten, nassen Hybridpappelbestand fließt, sehr stark eingetieft und begradigt. Nördlich der B233 durchfließt der Bach alte, z.T. beweidete Streuobstwiesen. Hier sind nur noch wenige geschlossene Ufergehölze am Bachlauf zu finden. Die Befestigung im stark eingetieften Bachbett nimmt zu. Eine stark eutrophe Teichanlage befindet sich neben einer Fichtenparzelle. Der Gehölzbestand nimmt in Richtung Mündung in die Ruhr immer weiter ab. Hier durchfließt der Bachlauf intensiv genutzte Grünlandflächen. Für den Naturraum Niedersauerland bildet der Abbabach mit seinem bachbegleitenden Erlenwald und einem Mosaik aus Feucht- und Nassgrünland, naturnahme Bachlauf mit zahlreichen Strukturen sowie naturnahen Kleingewässern einen wertvollen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten mit internationaler Bedeutung. Gerade in der intensiv genutzten Agrarlandschaft an der Mittelgebirgsschwelle bildet der Abbabach ein herausragendes Element für die Biotopvernetzung zwischen dem waldreichen Mittelgebirge und des durch landwirschaftlich Nutzung geprägten Ruhrtals dar. Ein Rückbau der befestigten Bachabschnitte sowie eine Ausweitung der randlichen Pufferzonen durch extensivere Bewirtschaftung des Umlandes sind zu empfehlen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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