Inhalt:
Naturschutzgebiet Auf dem Giebel (MK-019)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Auf dem Giebel |
---|---|
Kennung: |
MK-019 |
Ort: | Altena |
Kreis: | Maerkischer Kreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 50,36 ha |
Offizielle Fläche: | 50,30 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1949 |
Inkraft: | 2016 |
Außerkraft: | 2036 |
Schutzziel: | (1) Die Unterschutzstellung erfolgt
1. zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung, a) von Biotopen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten innerhalb naturnaher Laubwaldkomplexe. In ihrer natürlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schützen und herzustellen bzw. wiederherzustellen: - Buchenwälder in ihren standörtlich verschiedenen Ausprägungen - Eichen(misch)wälder - bachbegleitende Erlen-Eschenwälder - sonstige Laubwälder b) von Biotopen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten innerhalb naturnaher Grünlandbereiche und Wacholderheiden. Insbesondere zu schützen und wiederherzustellen sind: - Magerwiesen und -weiden - Feucht- und Nasswiesen / -weiden - Wacholderheiden c) von Biotopen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten innerhalb naturnaher Quellbereiche und Bachabschnitte. d) von schutzwürdigen Böden: Böden mit einem sehr hohen Biotopentwicklungspotential (z. B. Gleyböden) und sehr schutzwürdige fruchtbare Böden mit einer sehr hohen Regelungs- und Pufferfunktion (z. B. Braunerden, Pseudogley-Braunerden). [schutzwürdige Böden nach den Bodenkarten von Nordrhein-Westfalen4] 2. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebietes, die auf dem Zusammenspiel von naturnahen Laubwäldern, Grünlandflächen und Heideflächen beruht. (2) Das über die Geltungsdauer dieser Verordnung hinausgehende langfristige Ziel für die Waldflächen ist die Entwicklung oder Wiederherstellung eines Laubwaldgebietes mit den für den Naturraum typischen natürlichen Waldgesellschaften (Hainsimsen-Buchenwald und bachbegleitende Erlen-Eschenwälder) in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien, einschließlich der Alt- und Totholzphase, und ihrer natürlichen Strukturvielfalt. Die Naturverjüngung von Gehölzarten der angestrebten natürlichen Waldgesellschaften hat Vorrang vor der Pflanzung und ist entsprechend zu unterstützen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
|
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-4612-0018 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Auf dem Giebel |
Link zur Karte: | BK-4612-0018 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Auf dem Giebel liegt etwa 1 km nördlich von Altena-Dahle, naturräumlich im Märkischen Oberland. Im Südwesten des Gebietes befinden sich mit Eichen, Buchen, Birken und Kiefern bestockte alte Hutewälder, während eine kleine Wacholderheide die historische Landnutzung im zentralen NSG-Bereich belegt. Der nordöstliche Bereich ist durch die Bäche Ismecke und Isenbach charakterisiert. Im zentralen Bereich befindet sich eine ca. 11 ha große extensiv beweidete Grünlandfläche. Der überwiegende Teil des sonstigen NSG ist durch Vorwaldstadien bzw. Sukzessionswälder gekennzeichnet, teilweise wurden die vom Orkan Kyrill zerstörten Fichtenforste mit Douglasie und Fichte aufgeforstet. Die im Südwesten anzutreffenden Hutewälder wiesen einen großen Totholzanteil auf. Sie sind geprägt von einigen mächtigen Huteeichen, diesen beigemischt sind Rotbuchen. Auch Birken, Fichten, Kiefern, Zitterpappel und Eberesche sind vereinzelt anzutreffen. 1. und 2. Baumschicht weisen mit 30 bis 40 % ähnliche Deckungsgrade auf wie die Strauchschicht, während die Krautschicht bis zu 90 % erreicht. Die prägenden Arten wie Wolliges Honiggras, Rotschwingel, Harzer Labkraut, Drahtschmiele und Heidelbeere weisen auf die historisch erfolgte Hutenutzung hin, gleiches gilt für den Wacholder in der Strauchschicht. Die Wacholderheide, ebenfalls Zeuge der historischen Landnutzung, befindet sich in einem vergrasten Zustand. Sie weist noch zahlreiche charakterisierende Arten auf, allerdings mit geringen Deckungsgraden. Bei den derzeit von einer Mutterkuhherde beweideten Grünlandflächen handelt es sich vorwiegend um Fettweiden. Es erfolgte in den letzten Jahrzehnten eine regelmäßige, wenn auch nur geringe, organische Düngung der Flächen, welche die derzeitige Vegetation erklärt. Es sind aber auch Nassweiden und Magerweiden anzutreffen, die sich bei naturschutzgerechter Bewirtschaftung des Grünlandkomplexes ausdehnen sollten. An der Ismecke im Norden des Gebietes existiert neben den schön ausgeprägten Nassweiden noch ein kleiner Borstgrasrasen. Die vom Isenbach im Osten des Gebietes geprägten Waldbereiche sind den Erlen-Eschen-Auenwäldern zuzuordnen, vorwiegend jüngere Bestände ohne Totholz. Bei dem flächenmäßig größten Teil des Schutzgebietes handelt es sich um Vorwaldstadien, Sukzessionsflächen bzw. Aufforstungsflächen, vorwiegend mit Douglasie und Fichte. Diese entstanden nach dem Orkan Kyrill. Die aufgeforsteten Bereiche befinden sich in unterschiedlichstem Pflegezustand, teilweise sind die angepflanzten Douglasien und Fichten nur sehr vereinzelt angewachsen, stellenweise wurden sie Bestände gepflegt und freigestellt, so dass sich hier Nadelholzforste entwickeln werden. Für den Naturraum ist das Gebiet Auf dem Giebel aufgrund seiner Vielfalt von Bedeutung. Die Hutewälder erlangen durch ihren Alt- und Totholzreichtum lokale bzw. regionale Bedeutung, wobei hier die Huteeichen im Vordergrund stehen. Die Wacholderheide als Relikt der historischen Nutzung weist mit Genista pillosa, Vaccinium vitis-idaea und Juniperus communis einige Arten der RL auf. Ihr wird eine regionale bzw. lokale Bedeutung zugesprochen, ebenso dem großen zusammenhängenden Grünlandkomplex mit seinen Übergängen von Fettweide zu Magerweide, Feuchtweiden und teilweise Borstgrasrasen. Dazu werten die ausgeprägten Grenzstrukturen zu den angrenzenden Wäldern bzw. Vorwaldstadien sowie die vereinzelt in der Grünlandfläche vorkommenden Gehölze den Bereich weiter auf. Der hohe Totholzanteil ist in den Hutewäldern zu erhalten, in den jüngeren Beständen sollen im Zuge der naturnahen Waldbewirtschaftung alt- und totholzreiche Wälder aufgebaut werden. Besonders die Entwicklung der nach Kyrill aufgeforsteten bzw. sich selbst wiederbewaldeten Standorte sollte in die Richtung der standortgerechten Waldgesellschaften gehen. Die Grünlandflächen sollen durch eine extensive Bewirtschaftung (Beweidung, Mahd) ohne Düngung weiter genutzt werden. Eine die Wacholderheide erhaltende Pflege soll angestrebt werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.