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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rothenberg (MK-020)

Objektbezeichnung:

NSG Rothenberg

Kennung:

MK-020

Ort: Menden
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 54,11 ha
Offizielle Fläche: 51,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1978
Inkraft: 2004
Außerkraft: 2024
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
- Zur Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung von naturnahen Laubwaeldern mit
unterschiedlicher Altersstruktur mit den fuer die heimischen Laubwaldgesellschaften typischen
Pflanzenarten,
- Zur Erhaltung von Lebensstaetten gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten,
- Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen
Gruenden, insbesondere als Ur-Kunde des Mendener Konglomerats,
- Wegen der Einzigartigkeit dieser geologischen Erscheinung, der darauf vorkommenden
vielfaeltigen Vegetation, sowie der Eigenart und Schoenheit dieser Waelder.

Das ueber die Geltungsdauer dieser Verordnung hinausgehende langfristige Ziel fuer die
Waldflaechen ist die Entwicklung eines Laubwaldgebietes mit den fuer die heimischen Laub-
waldgesellschaften typischen Arten. Dazu gehoert auch die Ueberfuehrung der Altersklassen-
bestaende in naturnahe Laubwaelder mit einem Mosaik der standoertlichen Variationen und
der verschiedenen Bestandsstufen einschliesslich der Alt- und Totholzphase.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4512-0107
Kennung:

BK-4512-0107

Objektbezeichnung:

NSG Rothenberg - Buchen- und Eichenwälder im Osten Mendens

Link zur Karte: BK-4512-0107
Objektbeschreibung: Das NSG Rothenberg liegt östlich von Menden und ist naturräumlich dem Niedersauerland zuzuordnen.Es handelt sich um ein großes zusammenhängendes Waldgebiet mit einem hohen Anteil von Buchen- und Eichenwäldern. Der Altholzanteil ist sehr hoch, in weiten Teilen ist auch viel bzw. sehr viel Totholz vorhanden. Ein dichtes Wegenetz kennzeichnet das direkt an die Stadt Menden angrenzende Waldgebiet. Die geologische Grenz- bzw. Übergangslage zwischen dem kalkhaltigen Mendener Konglomerat und den sauren nährstoffarmen Grauwackesandstein- und Schieferschichten lassen sowohl Arten des Waldmeister-Buchenwaldes als auch Arten der bodensauren Buchenwälder gedeihen, wobei die kalkanzeigende Flora überwiegt. Mauerreste der Ruine Rothenberg weisen kleinflächig Mauerfugenvegetation auf. Eingestreut bzw. angrenzend befinden sich fichtendominierte Nadelholzbestände und einige Bestände mit Roteiche. Die Besonderheit des Gebietes gründet in dem Alt- und Totholzreichtum der Laubwälder. Starkes bzw. sehr starkes Baumholz ist sowohl bei den Buchenwäldern als auch bei den Laubmisch- und Eichenwäldern vorhanden. Totholz ist in zahlreichen Flächen vorhanden, oftmals sowohl stehend als auch liegend in verschiedenen Stärken. Das Gebiet wird vorrangig durch das kalkhaltige Gestein geprägt, die bodensauren Buchenwälder oder ihre Ersatzgesellschaften sind kleinflächig im Südosten anzutreffen. Für den Biotopverbund hat das Gebiet eine regionale Bedeutung. Der Totholzreichtum und das in vielen Fällen vorhandene starke bzw. sogar sehr starke Baumholz sind beispielhaft für die heimischen Laubwälder und Lebensraum für zahlreiche Lebewesen. Neben Grau-, Grün- und Schwarzspecht ist auch der Hirschkäfer regelmäßig hier anzutreffen. Der Erhalt des starken und sehr starken Baumholzes steht im Vordergrund der Naturschutzziele für das NSG Rothenberg. Im Zuge einer naturnahen Waldbewirtschaftung sollen Altholzbestände erhalten werden. Der Totholzanteil soll in einigen Parzellen erhalten und in manchen noch erhöht werden. Die Umwandlung der Roteichenwälder in naturnahe Laubwälder mit einheimischen Laubholzarten sowie die Umbestockung der Nadelholzbestände in bodenständiges Laubholz sind weitere Ziele der Fortentwicklung des Gebietes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (1,50 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (17,71 ha)
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (2,91 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Schlucht- und Hangschuttwaelder (nicht FFH-LRT) sowie felsenreiche Waelder <NAY0> (0,18 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (0,18 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (10,66 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (10,84 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,33 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (0,29 ha)
  • Eichenwald <AB0> (12,59 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (4,89 ha)
  • Eichenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AB4> (0,56 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,33 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (8,09 ha)
  • Laub-, Nadelbaum-Fichtenmischwald <AJ4> (0,20 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,92 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (1,95 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (0,56 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,43 ha)
  • Ahornwald <AR0> (1,01 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (0,18 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (0,41 ha)
  • Gebäude, Mauerwerk, Ruine <HN0> (0,02 ha)
  • Rad-, Fussweg <VB5> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gefleckter Aronstab Sa. (Arum maculatum agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. ficaria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kiefer (unbestimmt) (Pinus spec.)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tollkirsche (Atropa bella-donna)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wicke (unbestimmt) (Vicia spec.)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines zusammenhaengenden altersheterogenen Laubwaldbestandes mit Althoelzern an der Grenze des kalkhaltigen Mendener Konglomerates mit z. T. gut ausgebildeter Strauch- und Krautschicht. Der hohe Anteil von Alt- und Totholz sollte weiter ausgebaut werden.
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • dynamisches Altholzkonzept
  • kein Kahlschlag
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • Mauervegetation erhalten
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Totholz erhalten
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