Inhalt:
Naturschutzgebiet Hoennetal (MK-021)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Hoennetal |
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Kennung: |
MK-021 |
Ort: | Balve |
Kreis: | Maerkischer Kreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 144,07 ha |
Offizielle Fläche: | 144,15 ha |
Flächenanzahl: | 6 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1979 |
Inkraft: | 2015 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt
- zur Erhaltung und Entwicklung der durch Kalkfelsen und natürliche Höhlen geprägten Hönnetal- Schlucht mit ihrer hohen Vielfalt an Lebensraumtypen sowie ihrer hohen biogeografischen Bedeutung für Tier- und Pflanzenarten; - zur Erhaltung und Entwicklung der Fauna und kalkliebenden Vegetation der Felsen und Trockenrasen; - zur Erhaltung und Entwicklung der Fauna und Vegetation der Silikat-Felsen und Silikat-Trockenrasen; - zur Erhaltung und Entwicklung der Höhlen als Lebensräume für typische Tier- und Pflanzenarten; - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung naturnaher Laubwälder (Schlucht- und Hangmisch- wälder, Hainsimsen- und Kalkbuchenwälder, Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder); - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung der Hönne und ihrer Nebengewässer; - wegen der landschaftlichen Schönheit und Einzigartigkeit des Bereiches. Erläuterung: Bei diesem Gebiet handelt es sich um das FFH-Gebiet Nr. DE-4613-301"Hönnetal". Es handelt sich um die prioritären FFH-Lebensraumtypen Lückige Kalkpionierrasen (6110) und Schluchtund Hangmischwälder (9180) und die FFH-Lebensraumtypen Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260), Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210), Silikatfelsen mit ihrer Pioniervegetation (8230), nicht touristisch erschlossene Höhlen (8310), Waldmeister-Buchenwald (9130) und Orchideen-Kalk-Buchenwald (9150). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4613-0030 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Hönnetal |
Link zur Karte: | BK-4613-0030 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Hönnetal erstreckt sich von Balve-Volkringhausen im Süden bis fast nach Menden-Oberrödinghausen im Norden entlang des namengebenden Mittelgebirgsflusses Hönne. Im Südosten mündet die Grübecke in die Hönne, Teile des Grübecktales sind auch in das NSG integriert. Zwischen Binolen und Oberrödinghausen hat sich die Hönne tief in den mitteldevonischen Massenkalk eingeschnitten. Das Naturschutzgebiet wird durch die Bundesstraße 515 und die Gleise der Eisenbahnstrecke (Fröndenberg Neuenrade) geteilt, die Straßen von Deilinghofen und von der Grübeck ins Hönnetal gliedern das NSG zusätzlich in mehrere Teilgebiete. Das östlich der Straße von Balve nach Menden gelegene Teilgebiet ist weitgehend unzugänglich, zur Hönne abfallend haben sich artenreiche Schluchtwälder ausgebildet. Östlich der B 515 prägen bis zu 50 m hohe schroffe Kalkfelsen (Uhufelsen, Sieben Jungfrauen) das Gebiet, je nach Steilheit und Bodenauflage haben sich Kalkpionierrasen bzw. Orchideenbuchenwälder ausbilden können. Oft mit Felsvorsprüngen und Klippen durchsetzte tot- und altholzreiche Buchenwälder sind im östlichen NSG-Teil anzutreffen. Zahlreiche Höhlen unterschiedlicher Größe sind im gesamten Hönnetal zu finden. Vorwiegend gemähte Grünländer befinden sich in den südlichen, flacher werdenden Bereichen an der Hönne. Eingestreut im Gebiet sind noch einige Nadelholzbestände (Fichte, Lärche). Eine Vielzahl prioritärer und nicht prioritärer Lebensraumtypen kennzeichnet das NSG Hönnetal. Zahlreiche Höhlen, Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation und Kalkpionierrasen, jeweils in gutem Erhaltungszustand, bedingen schon die naturräumliche Besonderheit des Gebietes. Die meisten Wälder sind alt- und totholzreich und verfügen über eine gute bis sehr gute Artenausstattung. Schöne Ausprägungen weisen vor allem die Orchideen-Kalkbuchenwälder und die Schlucht- bzw. Hangschuttwälder auf; sie kommen zusammen auf eine Ausdehnung von über 20 ha. Vor allem die östlich der Hönne gelegenen Waldmeister-Buchenwälder zeichnen sich durch einen sehr hohen Tot- und Altholzanteil aus, auch aufgrund eingestreuter Klippen und Felsen sind sie sehr strukturreich. Die Hönne ist teilweise naturnah, gegenüber den Sieben Jungfrauen fließt sich im Sommer nur unterirdisch. Gesäumt wird die Hönne, aus topographischen Gründen oft nur in schmaler Ausdehnung, von Auenwald oder Auengebüschen, kleinflächig sind Hochstaudenfluren entlang der Fließgewässer zu finden. Die im NSG gelegenen Grünlandflächen werden vorwiegend als Mähwiesen genutzt. Während die im Süden nahe Volkringhausen befindlichen Wiesen intensiv genutzt werden, sind die meisten übrigen Grünländereien als Magerwiesen einzustufen. Als Sekundärbiotop im ehemaligen Steinbruchgelände hat sich nahe Volkringhausen eine artenreiche Glatthaferwiese mit sehr gutem Erhaltungszustand entwickelt; im nordwestlichen NSG-Teil verbracht ein kleinflächiger Kalkmagerrasen. Das direkte Nebeneinander zahlreicher gefährdeter Biotope bedingt die Einzigartigkeit des NSG Hönnetal. Aufgrund der vielfältigen verschiedenen Biotope in enger Verzahnung und zudem noch oft in guter oder sehr guter Ausprägung ist das NSG Hönnetal von internationaler Bedeutung. Zahlreiche Rote-Liste-Arten sind anzutreffen, darunter hoch spezialisierte Arten wie Hieracium hypochoeroides, ssp. guestfalicum, eine endemische Art. Auch befinden sich einige Pflanzen im Hönnetal am Rande ihres Verbreitungsgebietes bzw. außerhalb ihres eigentlichen Areals. Aufgrund der natürlichen Seltenheit einiger vorkommender Biotope erlangt das Hönnetal eine Bedeutung für den landesweiten Biotopverbund. Auch der sehr große Anteil an Alt- und Totholz in den Schlucht-, Orchideenbuchen- und Waldmeisterbuchenwäldern bedingt diese Einstufung. Der Erhalt der Felsbiotope und Höhlen hat im Hönnetal einen besonderen Stellenwert. Das Verbot des Kletterns ist durch Kontrollen umzusetzen, gleiches gilt für das Betreten der meisten Höhlen im Gebiet. Bei erforderlichen Felssicherungsmaßnahmen sollte der Erhalt der Kalkpionierrasen gewährleistet werden. Der hohe Alt- und Totholzanteil soll im Rahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung beibehalten und in einigen Beständen deutlich erhöht werden. Die Nadelholzparzellen sollen in Laubwälder umgewandelt werden, auf den Schluchtwald- und Orchideen-Buchenwaldstandorten soll dieses umgehend geschehen. Die Magerwiesen sollen weiterhin extensiv genutzt werden, bei den derzeit noch intensiv bewirtschafteten Grünländereien ist eine Extensivierung anzustreben. Die Pflege der orchideenreichen Glatthaferwiese im Steinbruch Glashütte ist fortzuführen, eine ähnliche Nutzung ist für den Kalkmagerrasen im Nordwesten des Hönnetals anzustreben. |
Kennung: |
BK-4613-0002 |
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Objektbezeichnung: |
Erweiterung NSG-Hönnetal nördlich von Volkringhausen |
Link zur Karte: | BK-4613-0002 |
Objektbeschreibung: | Die Hönne hat sich nördlich von Volkringhausen ebenso wie der von Nordosten zufließende Grübecke-Bach bis zu 50 m tief in den devonischen Massenkalk eingeschnitten. Die meist bewaldeten Hänge mit ihren zahlreichen Kalkfelsen und einigen Höhlen, mehrere ehemalige Steinbrüche, die als Grünland genutzten Talbereiche sowie der naturnahe Bachlauf der Hönne stellen einen außerordentlich struktur- und artenreichen Biotopkomplex dar, der sich im Süden an das bestehende NSG "Hönnetal" anschließt und mit diesem als FFH-Gebiet gemeldet wurden. Die 5 - 7 m breite Hönne zeichnet sich durch eine naturnahe Gewässermorphologie aus und fällt im Sommer häufig trocken. Die Grübecke ist dagegen teilweise begradigt und nur als bedingt naturnah zu werten. Die Grünlandauen werden als Mähwiese und als Rinderweide relativ intensiv genutzt. Die meist steilen Hänge werden vielfach von strukturreichem, naturnahem Perlgras- bzw. Waldmeister-Buchenwald eingenommen, teilweise unter Beimischung von Eichen, Eschen und weiteren Edelhölzern. Insbesondere der Artenreichtum der Krautschicht ist hervorzuheben. Vielfach finden sich in den Hängen kleinere und große Kalkfelsen- und Klippen, die teilweise Höhen von bis zu 25 m erreichen und meist eine typische, farnreiche Kalkfels-Vegetation aufweisen. Zu erwähnen ist hier auch das Vorkommen des extrem seltenen Blassen Schafschwingels. Mehrere nicht erschlossene Höhlen mit Fledermausvorkommen befinden sich am Fuß einiger Felsen, touristisch erschlossen ist die Dechenhöhle (Tropfsteinhöhle). Oberhalb mehrerer Felshänge sind kleinflächig Kalk-Buchenwälder mit viel Blaugras, lokal auch Finger- und Berg-Segge sowie weiteren typischen Arten ausgebildet. Teile der Hänge weisen Eschen- und Bergahorn-Mischwälder auf, häufiger finden sich auch Fichtenforste. Vereinzelt sind Nadelbaum-Birken-Bestände und Lärchenforste (im Norden des Gebiets), junge Fichten-Aufforstungen (im Bereich Hameloh) und eine Windwurffläche (oberhalb der Dechenhöhle, Orkan Kyrill 2007) zu beobachten. Auf der Sohle eines ehemaligen Kalk-Steinbruchs nördlich von "Glashütte" hat sich ein Halbtrockenrasen entwickelt, der aufgrund mangelnder Nutzung bzw. Pflege in weiten Teilen ruderalisiert und nur mäßig artenreich ist. Beeinträchtigt wird das Gebiet vor allem durch eine stark befahrene Landstraße und eine Eisenbahnlinie mit Dämmen und Einschnitten. Als Teilbereich des für NRW einzigartigen Fels-, Schluchtwald- und Höhlenkomplexes im Hönnetal ist das Gebiet auch für den Biotopverbund von herausragender internationaler Bedeutung. Der Schutz der naturnahen Buchenwälder, Steilfelsen und Höhlen vor Beeinträchtigungen durch die Steinbruchindustrie, intensive Forstwirtschaft und zu intensivem Erholungsverkehr steht im Vordergrund der Entwicklungs- und Schutzbemühungen. Langfristig sollten die naturfernen Nadelforste durch bodenständig bestockte Laubwälder ersetzt werden. Die Fließgewässer sollten durchgehend naturnah entwickelt, die Grünlandflächen durch extensive Bewirtschaftung ökologisch aufgewertet werden. Eine NSG-Ausweisung bzw. Erweiterung des bestehenden NSG "Hönnetal" ist vordringlich anzustreben. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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