Inhalt:
Naturschutzgebiet Bommecketal (MK-023)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Bommecketal |
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Kennung: |
MK-023 |
Ort: | Plettenberg |
Kreis: | Maerkischer Kreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 51,18 ha |
Offizielle Fläche: | 51,20 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1985 |
Inkraft: | 2012 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt
- zur Erhaltung und Entwicklung eines Kerbtalsystems der Bommecke und ihrer Steilhänge mit vorwiegend kühl-feuchtem Mikroklima und einer speziell angepassten Flora und Fauna; - zur Erhaltung und Entwicklung eines geomorphologisch bedeutsamen Ensembles aus Felsklippen mit Strudeltöpfen, einer Bachklamm mit Stromschnellen (einzigartig im Märkischen Kreis) und reich strukturierten Bachbetten einschließlich ihrer Quellräume; - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung naturnaher Laubwälder (Schlucht- und Hangmischwälder, Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder, Hainsimsen-Buchenwälder); - zur Erhaltung und Entwicklung der charakteristischen sauerstoff- und kälteliebenden Gewässerfauna; - zur Erhaltung und Entwicklung der Silikatfelsbildungen einschließlich ihrer typischen Vegetation; - zur Erhaltung der schutzwürdigen Böden: Böden mit einem hohen bis sehr hohen Biotop- entwicklungspotential und einer sehr hohen Bodenfruchtbarkeit, Regelungs- und Pufferfunktion (Braunerden, Ranker, Braunerde-Ranker, Gleye, Nassgleye, Anmoorgleye und Braunerde- Pseudogleye); - wegen der landschaftlichen Schönheit und Einzigartigkeit. Erläuterung: Bei diesem Gebiet handelt es sich um das FFH-Gebiet Nr. DE-4712-301 "Schluchtwälder im Lennetal" mit dem Teilgebiet "Bommecketal". Es handelt sich um die prioritären FFH-Lebensraumtypen Schlucht- und Hangmischwälder (9180) und Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder (91E0) sowie den FFH-Lebensraumtypen Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260), Silikatfelsen mit ihrer Pioniervegetation (8230) und Hainsimsen-Buchenwald (9110). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4713-0052 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Bommecketal |
Link zur Karte: | BK-4713-0052 |
Objektbeschreibung: | Das NSG "Bommecketal" befindet sich im Osten des Märkischen Kreises südlich von Plettenberg-Böddinghausen. Hohe Niederschläge und weitgehend undurchlässiger Untergrund bedingen das dichte Fließgewässersystem dieses Bereiches. Der gut schüttende Bachlauf Bommecke fließt in einem sich rasch absenkenden Schluchttal mit teils klammartigem Charakter nach Norden. Kleinere Quellfluren, Bachabschnitte mit Stromschnellen, Wasserfällen und Kolken sowie feuchtigkeits- und kühleliebende Gefäßpflanzen und Moosarten charakterisieren den Bachbereich. Bachbegleitend sind oft nur schmal ausgebildete Auwaldbereiche anzutreffen, an die sich hangaufwärts oft bodensaure Buchen-, Eichen- und Buchen-Eichenmischwälder anschließen. Die eichendominierten Bestände lassen oft noch die in früheren Jahrhunderten erfolgte Niederwaldwirtschaft erkennen, je nach Nährstoffversorgung, Exposition und Topographie ist die Krautschicht von Waldbeere, Drahtschmiele oder von Farnen dominiert. In vielen Waldbereichen kommt es zu Klippenbildungen, sowohl in den Hängen als auch auf den Kuppen. Größere Teilbereiche des NSG Bommecketal werden noch von Nadelholzbeständen dominiert. Das Gebiet ist aufgrund seiner Ausstattung mit naturnahen, z.T. ungestörten und eng miteinander verzahnten Biotopen, bestehend aus bodensauren Buchenwäldern, feucht-kühlen Schlucht- und Hangmischwäldern, naturnahen Quellbächen mit kleinflächig ausgeprägtem Auenwald und steilen Felspartien sowie als Lebensraum vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten von überregionaler Bedeutung. Vor allem dem Fließgewässer Bommecke ist eine besondere Bedeutung zuzusprechen, da es für zahlreiche Insekten, unter ihnen auch Eiszeitrelikte, den Lebensraum darstellt. Das Bommecketal stellt im Rahmen des landesweiten Biotopverbunds eine wichtige Fläche dar, welches sich auch in der Ausweisung als Wildnisgebiet (Lüttgen Bommerke) zeigt. Die Verzahnung vom Mittelgebirgsbach mit kleinflächig ausgeprägtem Auenwald, Schluchtwald, Buchenwald und aus historischer Niederwaldnutzung hervorgegangenen eichendominierten Laubholzbeständen ist charakteristisch für diese Region. Zusammen mit den südlich angrenzenden großen Waldflächen sowie im Verbund mit den südöstlich von Plettenberg liegenden großen Waldkomplexen (zwei weitere Wildnisgebiete) stellt das Bommecketal eine wichtige Kernfläche dar, die auch als Ausgangspunkt für die Wiederbesiedlung beispielsweise der Wildkatze oder des Luchses dienen kann. Durch naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände soll die strukturelle Vielfalt in den Waldbeständen optimiert werden. Totholz ist zu erhalten und der Anteil des Altholzes deutlich zu erhöhen. Die Nadelholzbestände sind in standortgemäße Waldgesellschaften umzubauen, in den Mischwäldern sollte der Umbau zu den bodensauren Buchenwäldern weiter vorangetrieben werden. Der Waldumbau im Bereich der Siepen, Bäche und Felsen ist direkt anzugehen. Die Fichtenbestände an den kleinen Fließgewässern sind umgehend aufzulichten, dass eine Umbestockung in die Erlen- und Eschenwälder erfolgen kann. Dieses darf nur behutsam (nicht im Kahlschlag) erfolgen, da sich sonst die Bommecke zu schnell erwärmt und die kaltstenothermen Arten zurückgedrängt oder sogar ausgelöscht werden. Der Wegebau bzw. die Wegeunterhaltung muss auf ein Minimum reduziert werden. Vor allem der direkt westlich der Bommecke verlaufende Hauptweg hat sich im Zuge der Wegeunterhaltung dem Bachlauf weiter genähert. Ein Rückbau dieses direkt an der Bommecke liegenden Weges ist bei einer alternativen Holzabfuhrroute anzustreben. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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