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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Siesel-Teilgebiet Humme (MK-026)

Objektbezeichnung:

NSG Siesel-Teilgebiet Humme

Kennung:

MK-026

Ort: Plettenberg
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 2,52 ha
Offizielle Fläche: 2,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1985
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt

- zur Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Talabschnitts der Lenne mit Eichen-
Hainbuchenwald als Lebensstätte für gefährdete Amphibien, Kleinmuscheln,
Wasserinsekten und die Gewässer- und Ufervegetation;

- zur Erhaltung und Entwicklung eines Altarmes der Lenne;

- zur Erhaltung und Entwicklung einer extensiven Grünlandfläche im Auenbereich;

- zur Erhaltung und Entwicklung eines Auwaldes;

- zur Erhaltung der schutzwürdigen Böden: Böden mit einem hohen bis sehr hohen
Biotopentwicklungspotential und einer sehr hohen Bodenfruchtbarkeit, Regelungs-
und Pufferfunktion (Brauner Auenböden, Braunerden, Ranker und Braunerde-Ranker);

- wegen der landschaftlichen Schönheit und Einzigartigkeit.

Erläuterung:
Bei diesem Gebiet handelt es sich um ein Teilgebiet des FFH-Gebietes DE-4713-301
"Lennealtarm Siesel". Insbesondere Altarme gehören im Märkischen Kreis zu den seltensten
und gefährdesten Biotoptypen und bedürfen eines besonderen Schutzes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4713-0041
Kennung:

BK-4713-0041

Objektbezeichnung:

NSG Siesel - Teilgebiet Humme

Link zur Karte: BK-4713-0041
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Siesel - Teilgebiet Humme, liegt im Lennetal zwischen den Plettenberger Ortsteilen Siesel und Pasel. Begrenzt ist es durch die B 236 und die Eisenbahntrasse. Naturräumlich zuzuordnen ist das Gebiet dem Südsauerländer Bergland. Der östliche Teil ist grünlandgeprägt, ein alter Lennearm prägt den mittleren und westlichen Bereich, angrenzend an das Gewässer haben sich naturnahe Waldbestände unterschiedlicher Feuchtestufen entwickelt. Das Magergrünland im östlichen Bereich des Schutzgebietes wird an den Böschungen zur B 236 und zur Eisenbahntrasse von Gebüschen umgeben, den äußersten Zipfel im Osten, durch den die Zufahrt zur Wiese erfolgt, bildet ein kleiner Eschenmischbestand. Sehr vereinzelt sind Feuchtezeiger im Grünland anzutreffen. Die nordwestliche Grenze bildet ein kleiner Abschnitt der Glinsenbecke, ein kleines Fließgewässer, welches beim Bau der Amphibienleiteinrichtung neu verlegt wurde. Daran angrenzend befindet sich ein kleiner Erlenbruchwald, in dem das drüsige Springkraut lokal dominant ist. Der an das Magergrünland und den Erlenbruchwald grenzende Altarm der Lenne weist ausgeprägte Übergänge vom Calthion bis hin zur Unterwasservegetation auf. Nach Osten schließt sich ein Eichenwald mit Edellaubhölzern an, der aufgrund der Topographie Übergänge von feucht bis trocken aufweist. Bis auf das Grünland nimmt das drüsige Springkraut stets lokale bis stellenweise dominante Deckungsgrade ein. Das Gebiet besitzt eine regionale Bedeutung für den Biotopverbund. Mehr als die Hälfte der Fläche sind den FFH-Lebensraumtypen Altarm/Altwasser, Erlenbruchwald und Magerwiese zuzuordnen. Die Übergänge zwischen den Biotoptypen sind fließend, aufgrund der trockenen Jahre war der Wasserstand im Altarm recht niedrig. Der Erhalt des Altarms und den angrenzenden Biotoptypen steht im Vordergrund der Naturschutzziele. Die Wälder sind hinsichtlich Erhöhung des Alt- und Totholzanteils auszubauen. Das Grünland sollte weiterhin extensiv gemäht werden, so dass die positive Entwicklung der Magergrünland fortgesetzt werden kann.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,52 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (0,88 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (NaN ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,14 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (0,88 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,52 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (0,89 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,14 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,10 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,88 ha)
  • Altarm, Altwasser <FC0> (0,52 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze Sa. (Mentha arvensis agg.)
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Apfelbaum (unbestimmt) (Malus spec.)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnefuss Sa. (Ranunculus flammula agg.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. ficaria)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gundermann (Sa.) (Glechoma hederacea agg.)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kletten-Labkraut Sa. (Galium aparine agg.)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Prunus (unbestimmt) (Prunus spec.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss Sa. (Ranunculus acris agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Rispengras (Poa palustris)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süssgras (unbestimmt) (Glyceria spec.)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weiche Trespe Sa. (Bromus hordeaceus agg.)
  • Weidenröschen (unbestimmt) (Epilobium spec.)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wicke (unbestimmt) (Vicia spec.)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesenfuchsschwanzgras Sa. (Alopecurus pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines verlandenden Lennealtarmes mit den angrenzender feuchter Waldflaechen als naturnahes Stillgewaesser mit typischer Vegetationszonierung und hoher Bedeutung als Lebensraum für auentypische Tier- und Pflanzenarten.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Ausbreitung Problempflanzen
  • Duengung
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Eutrophierung durch Wildfuetterung (JA)
  • Jagd
  • Verlandung
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung unerwuenschter Pflanzen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Duengung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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