Inhalt:
Naturschutzgebiet Steinbruch Helmke (MK-030)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Steinbruch Helmke |
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Kennung: |
MK-030 |
Ort: | Iserlohn |
Kreis: | Maerkischer Kreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 23,25 ha |
Offizielle Fläche: | 23,26 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1986 |
Inkraft: | 1997 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt
- zur Sicherung eines aufgelassenen Steinbruches und seiner Umgebung und zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften der Kalkstandorte - zur Erhaltung eines gut ausgebildeten Biotopkomplexes = (Halbtrocken- rasen, Ruderalfluren, Kleingewaesser, Steinbruchwaende, Hoehlen) mit hoher struktureller Vielfalt als Lebensstaette zahlreicher, z.T. seltener und gefaehrdeter Pflanzen- und Tierarten - zur Erhaltung der Habitate (Gesteinsbiotope, Halbtrockenrasen, Kleingewaesser), u.a.fuer die gefaehrdeten Tierklassen Kriechtiere (Reptilia) und Lurche (Amphibia) - zur Erhaltung und Wiederherstellung des besonders bedrohten und schutzbeduerftigen Biotoptyps des Halbtrockenrasens (gemaess Para- graph 20c BNatSchG) - zur Erhaltung der Steinbruchwand als geowissenschaftliches Objekt - zur Erhaltung von markanten Karsterscheinungen (Hoehlen, Schlotte, Karstweiher, Karstquelle) als geowissenschaftliche Objekte und als Landschaftsbestandteile mit besonderer Eigenart - zur Erhaltung dichter Vorwaldstadien als Dokumente der = natuerlichen Sukzession ausserhalb der Kalkhalbtrockenrasen - zur Erhaltung des Vernetzungszusammenhanges zu den benachbarten Halbtrockenrasen- und Gebueschflaechen des Kupferberges - zur Erhaltung von Magerrasen und Halbtrockenrasen mit ihren Ver- buschungsstadien in einem ausgeglichenen Verhaeltnis, u.a.als Prae- ferenzhabitate bedrohter Grosschmetterlinge - zur Erhaltung eines stoerungsarmen und vielfaeltigen sekundaeren Lebensraumes fuer die artenreiche, z.T.gefaehrdete Vogelwelt - zur Erhaltung von Hoehlen und Stollen als (pot.) Ueberwinterungs- quartiere/Wochenstuben fuer Amphibien, Reptilien, Fledermaeuse |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4611-0082 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Helmke, Iserlohn Letmathe |
Link zur Karte: | BK-4611-0082 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Helmke liegt in Iserlohn-Letmathe, Ortslage Genna, nördlich des Gutes Honsel. Es handelt sich um einen aufgelassenen Kalksteinbruch. Der geologische Untergrund besteht aus mitteldevonischen Massenkalken. Südlich des Schutzgebietes beginnen die Grauwackenschiefer der Oberhonseler Schichten des oberen Mitteldevons. Von der Bahnlinie am Bahnhof Letmathe im Norden steigt das Gelände nach Süden hin an. Große Teile des anstehenden Kalkgesteins wurden bis in die 60er Jahre hinein abgebaut. Von Norden kommend gibt es 2 verschlossene Zugänge in die Steinbruchsohlen, die sich auf 3 verschiedenen Ebenen befinden. Die östliche Steinbruchsohle verläuft parallel zur Helmkestraße. Unterhalb der Straße befindet sich ein Abgrabungsgewässer im klüftigen Kalkgestein, das sehr schwankenden Wasserstand aufweist und im Sommer trockenfallen kann. Es weist stellenweise ein Rohrglanzgrasröhricht auf und ist umgeben von einem Gehölzbestand. Gespeist wird das Gewässer aus einer Quelle in der nördlich gelegenen Steinbruchwand. Diese Steinbruchsohle hat sehr flachgründigen Boden. So hat sich im Anschluss an eine Glatthaferwiese ein artenreicher Kalkhalbtrockenrasen ausgebildet. In einer feuchten Senke ist ein Weidengebüsch der Rest ehemaliger temporärer Gewässer, in denen einst Kreuzkröten vorkamen. Zur einige Meter höher gelegenen 2. Steinbruchsohle existiert eine Verbindung um einen großen solitären Felsen herum, der beim Steinbruchabbau stehen gelassen wurde. Dieser Fels trägt Reste einer ehemaligen Materialseilbahn. Die weiter westlich gelegene 2. Steinbruchsohle weist in großen Teilen eine artenreiche Glatthaferwiese auf. Entlang der fast senkrecht aufsteigenden Felsen der beiden Sohlen erstreckt sich ein Gehölzstreifen. Die Steinbruchwände sind in Klüften und auf Absätzen von Blaugras, Birken, Grauerle und Streifenfarn bestanden. Je nach Beschattung differiert die Artenzusammensetzung. An der Südwand kommen zahlreiche Schlotten (Karsterscheinungen) vor, denen sandig- lehmige Hangrutschflächen vorgelagert sind. Hervorzuheben ist das Vorkommen von Höhlen und Stollen, die erforscht werden sollen (Geol. Landesamt). Im Westen der 2. Steinbruchsohle schließt sich etwas erhöht eine 3. komplett mit lichtem Birkenwald zugewachsene Sohle an. Kleinflächig sind zwischen Gebüschen noch Grünlandbereiche anzutreffen. Den Abschluss zur Bergstraße im Norden bilden breite Gehölzstreifen. Das Deckgebirge des Steinbruchs steigt von Ost nach West entlang der Helmkestraße an. Gegenüber einer Kleingartenanlage befindet sich ein lichter Wald, der aus einer verlassenen Kleingartensiedlung entstanden ist. Im weiteren Verlauf finden sich auf dem Deckgebirge zwei Kalkhalbtrockenrasen, die sich mit Glatthaferwiesen abwechseln. Eine bestehende Freizeitnutzung in Form eines Hundeübungsplatzes liegt im Naturschutzgebiet. Westlich des Hundeplatzes schließt sich ein weitgehend geschlossener Waldbestand an, der im Süden teilweise von einer Wallhecke begrenzt wird. Stellenweise finden sich an Abbruchkanten kleine Säume von Kalkpionierrasen aufweist. Im Westen fällt das Gebiet wieder ab. Hier stockt in einem Kerbtal auf tiefgründigerem Grund ein Waldmeisterbuchenwald. Das NSG Helmke hat gemeinsam mit den auf dem mitteldevonischen Massenkalkzug liegenden Kalkhalbtrockenrasen der benachbarten Naturschutzgebiete in ihrer speziellen Ausprägung als beweidete Flächen mit Blaugras landesweite Bedeutung. Da sie zwischen den Verbänden Seslerio-Mesobromion (gemähte Kalkhalbtrockenrasen mit Blaugras) und Bromion erecti (beweidete Kalkhalbtrockenrasen) stehen, sind sie nicht eindeutig einer Pflanzengesellschaft zuzuordnen. Die artenreichen Kalkhalbtrockenrasen mit vereinzelten Vorkommen von seltenen Orchideenarten werden von einer Wanderschafherde beweidet und sind daher miteinander vernetzt. Der Biotopkomplex aus Kalkhalbtrockenrasen, sekundäre, naturnahe Felsen mit Pionierrasen, kleine Stillgewässer ist hoch schutzwürdig. Die etablierten und durch gezielte Entbuschungs- und Beweidungseinsätze geförderten Kalkhalbtrockenrasen sollen durch abschnittweise Auflichtung von vorhandenen lichten Vorwaldstrukturen ausgeweitet werden. Potential zur Erweiterung besteht hauptsächlich auf dem Deckgebirge im Grenzbereich zum Hundeplatz und auf der 3. Steinbruchsohle. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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