Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Am Tierkoven (MK-032)

Objektbezeichnung:

NSG Am Tierkoven

Kennung:

MK-032

Ort: Hemer
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 6,14 ha
Offizielle Fläche: 6,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2008
Außerkraft: 2028
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
1. zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung
a) der natürlichen weiterentwicklung der früher als Niederwald genutzten Waldbestände
bzw. die Wiederherstellung eines natürlichen Laubwaldes anstelle des vorhanden
Fichtenbestandes,
b) der Wacholderbergheide,
c) der Pingen und Halden als Zeugnisse früherer bergbaulicher Tätigkeit,
2. wegen der wissenschaftlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Bedeutung,
3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4612-0019
Kennung:

BK-4612-0019

Objektbezeichnung:

NSG Am Tierkoven

Link zur Karte: BK-4612-0019
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet liegt südöstlich von Hemer-Deilinghofen und ist naturräumlich dem Märkischen Oberland zuzuordnen. Der westlich bis nördlich exponierter Biotopkopmplex setzt sich aus naturnahen Laubwäldern, Wacholderheideresten sowie Nadelholzparzellen zusammen. Des weiteren befinden sich Vorwaldstadien auf vom Orkan Kyrill betroffenen ehemaligen Nadelholzparzellen. Westlich eines das Naturschutzgebiet teilenden Weges befinden sich kleinere von Kyrill aufgelichtete Fichtenbestände, in geringer Ausdehnung sich nach Kyrill entwickelte Vorwaldstadien sowie kleinere naturnahe Laubwaldbestände. Östlich des Weges schließt sich ein naturnaher in der Krautschicht von Heidelbeere dominierter Buchen-Eichen-Mischwald an. An diesen grenzen nördöstlich ein verbrachtes Wacholderheidenfragment mit noch vorhandener guter Artenausstattung sowie ein Birkenwald, dessen Krautschicht die historische Heidenutzung verdeutlicht. An diesen naturnahen Birkenwald schließt sich in östlicher Richtung ein Vorwaldstadium an, welches sich nach dem Orkan Kyrill auf den ehemals fichtenbestockten Flächen entwickelt hat. Dieses Vorwaldstadium wird südlich, südwestlich und nordöstlich von Fichten und kleineren nadelholzdominierten Beständen umrahmt. Den östlichen Abschluß bildet ein Birkenmischwald, dessen Krautschicht auch auf eine historische Heidenutzung schließen lässt. Inmitten dieses Birkenmischwaldes befindet sich eine Wacholderheide, die sich aufgrund unterbliebener Pflege derzeit in einem verbuschten Zustand befindet. In den südlichenTeilen des Naturschutzgebietes weisen Pingen auf historische Bergbautätigkeiten hin. Das Naturschutzgebiet hat mit seinem Biotopkomplex aus Wacholderheiden, aus ehemaliger Heide entstandenen Birken- und Birkenmischwäldern sowie den teilweise ehemals niederwaldartig genutzten Laubwaldbeständen eine regionale Bedeutung für den Biotopverbund. Der Erhalt der noch vorhandenen Wacholderheiden steht im Vordergrund der Entwicklungsziele bei diesem Naturschutzgebiet. Die noch vorhandene Artenausstattung sowie die räumlichen Entwicklungspotentiale (Entwicklung der angrenzenden Vorwaldstadien und des benachbarten Fichtenbestandes in Heide) spricht für eine Ausweitung der Heidefläche. Die naturnahen Laubwaldbestände sollen im Hinblick Alt- und Totholz weiterentwickelt werden, eine sporadische Unterweidung könnte wünschenswerte fließende Übergänge zu den Wacholderheiden herstellen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Wacholderbestaende auf Zwergstrauchheiden oder Kalkhalbtrockenrasen <5130> (0,36 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (0,36 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,37 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (1,52 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,75 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (1,33 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,01 ha)
  • Laub-, Nadelbaum-Fichtenmischwald <AJ4> (0,04 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,06 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (0,71 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (0,36 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Haar-Ginster (Genista pilosa)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kiefer (unbestimmt) (Pinus spec.)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt der Wacholderheide bzw. Wacholderheidereste durch Wiedereinführung einer regelmäßigen Schafbeweidung. Erhalt des Laubwaldes unter Erhöhung des Alt- und Totholzanteils durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung. Ggf teilweise Unterweidung mit einer Schafherde.
    Umwandlung der Nadelholzbestände in Heide, sofern die Pflege der Wacholderheide mit einer Schafherde umgesetzt werden kann. Alternativ Umwandlung in bodenständiges Laubholz.
    Erhalt der Pingen als Zeugnisse früherer bergbaulicher Taetigkeit.
Gefährdungen:
Maßnahmen:
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.