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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Spielwigge (MK-044)

Objektbezeichnung:

NSG Spielwigge

Kennung:

MK-044

Ort: Luedenscheid
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 6,81 ha
Offizielle Fläche: 6,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1993
Inkraft: 1994
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- zur Erhaltung eines wertvollen Waldkomplexes mit Typuscharakter
als seltenen und gefaehrdeten Biotoptyp und Lebensstaette fuer
zahlreiche gefaehrdete Tierarten
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4811-0037
Kennung:

BK-4811-0037

Objektbezeichnung:

NSG Spielwigge

Link zur Karte: BK-4811-0037
Objektbeschreibung: Nördlich der Bauerschaft Spielwigge liegt das gleichnamige Naturschutzgebiet, ein 6,8 ha großes Waldreservat mit nährstoffarmen Buchen- und Erlen-Feuchtwäldern auf nordexponiertem, sanft zum Öhlmühlenbach hin abfallenden Hängen. Im NSG Spielwigge liegt das Quellgebiet des Ölmühlenbaches. Auf den quell- und grundfeuchten Standorten stockt großflächig ein birkenreicher Erlenwald mit überwiegend mittlerem Baumholz, in einer sickerquelligen Nasszone ergänzend ein junger Erlen-Feuchtwald. Zwischen diesen Feuchtwäldern steht ein feuchter Eichenmischwald, außerhalb der Nassstandorte im Südosten des Schutzgebietes ein lokal aufgelichteter Buchen-Altbestand mit starkem Baumholz. Der von einem stark schattenden Fichtenbestand bestandene Westrand des Schutzgebietes wird von einem torfmoosreichen Quellrinnsal durchzogen. Das NSG Spielwigge weist naturnahe Waldgesellschaften auf. Großflächig dominieren mäßig feuchte Torfmoos-Erlenbruchwälder (Sphagno-Alnetum) montaner Prägung, insbesondere charakterisiert durch Buchenfarn, Rippenfarn, Stern-Segge, Torfmoose und Goldenes Frauenhaar. Auf dem stärker wasserzügigen Quellstandort ist ein Winkelseggen-Erlen-Auenwald ausgebildet. Der Buchenwald ist ein alter, reifer, totholzreicher Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum). Lokal schaffen hoch und dicht wachsende Ilex-Horste besondere Waldbilder. Positiv auffallend ist auch das weitgehende Fehlen von Nitro- und Neophyten in dem insgesamt recht kleinen Waldschutzgebiet. Das NSG Spielwigge ist ein naturnaher und störungsarmer Refugial-Biotopkomplex in dem Waldgebiet Berghahn westlich der Versetalsperre. Nur ein weitgehender Nutzungsverzicht des Buchen-Altholzes und der Feuchtwälder garantiert den Naturschutzwert des Gebietes. Fachlich ratsam ist weiterhin eine Flächenarrondierung unter Einschluss der unmittelbar angrenzenden Waldflächen im Osten und Nordosten. Hier hat sich teilweise nach Windwurf der ehemaligen Fichten ein dichter Strauchkomplex eingestellt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (2,37 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (2,54 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,02 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,08 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (2,54 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,37 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,30 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (2,54 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,08 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,50 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,02 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines differenzierten Waldreservats mit naturnahen zonalen und azonalen Waldgesellschaften und ökologische Optimierung insbesondere durch Arrondierung.
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • Kfz-Verkehr beschraenken, regeln
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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