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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Die Emst (MK-049)

Objektbezeichnung:

NSG Die Emst

Kennung:

MK-049

Ort: Iserlohn
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 4,49 ha
Offizielle Fläche: 4,40 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 1997
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG
- zur Erhaltung und Wiederherstellung der kalktypischen Biotope
(z.B. Kalkbuchenwald, Halbtrockenrasen) mit seltenen und gefaehr-
deten Pflanzen- und Tierarten
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4611-0175
Kennung:

BK-4611-0175

Objektbezeichnung:

NSG Die Emst

Link zur Karte: BK-4611-0175
Objektbeschreibung: Das NSG "Die Emst" liegt in Iserlohn am Nordhang des Grüner Bach auf einem mitteldevonischen Massenkalkzug, der sich bandartig von West nach Ost durch Iserlohn zieht. Zahlreiche Höhlen und andere Karsterscheinungen sind im Gebiet anzutreffen (Quelle: Geolog. Landesamt). Naturräumlich gehört "Die Emst" zum Niedersauerland. Das Gebiet umfasst die steilen Hangflanken zur südlich verlaufenden Bahnlinie sowie zur Nord-Süd-verlaufenden Straße "Im Hütten". Hangaufwärts befinden sich direkt an das NSG anschließend Wohnbebauung und ein Sportplatz. Die Teilgebiete werden räumlich durch eine Kleingartenanlage getrennt. Der Freizeitdruck auf das Gebiet ist sehr stark. Ein alter Buchenhochwaldbereich im Norden der westlichen Teilfläche gehört pflanzensoziologisch zum Waldmeister-Buchenwald. Die Krautschicht ist hier nur spärlich ausgebildet. Entlang der Felsklippen, die im Westen zur Straße "Im Hütten" abfallen, wurde in den Vorjahren eine Fläche von ca. 4000 Quadratmetern gefällt. Das gefällte Holz verblieb in der Fläche. Der verbliebene Buchen-Hochwald ist durch seine Nähe zum angrenzenden Sportplatz stark frequentiert und weist starke Trittschäden auf. Im Süden des Gebietes stockt ein durchgewachsener Niederwald. Die ehemals vorhandenen lichten Kalk-Halbtrockenrasen sind fast vollständig zugewachsen. Einzelne noch vorhandene Lichtungen werden als Grillplatz genutzt bzw. sind stark gestört. Die Krautschicht ist artenreicher als im Buchen-Hochwald. Im Südwesten steht ein Kalkfels an. In dem benachbarten Steilhang sind noch Pflanzenarten der Halbtrockenrasen vertreten. Die Stellen sind jedoch stark zugewachsen. Weiter Ostwärts ist eine Waldparzelle eingezäunt. Die Bodenauflage wird tiefgründiger, der Hang neigt sich nach Osten. Die Krautschicht ist hier üppiger ausgebildet. Auf der Ostparzelle des NSG stockt ein felsig-steiniger Hang-Kalkbuchenwald mit Übergängen zum Eichenwald. Die Krautschicht ist stellenweise sehr geophytenreich. Stehendes und liegendes Totholz ist anzutreffen. Die Buchen sind ebenso wie die im oberen Bereich auftretenden Hainbuchen mehrstämmig und von knorrigem Wuchs. Im Nordwesten der NSG-Abgrenzung liegt ein Stück des benachbarten Parkplatzes sowie ein Schrebergarten im NSG. Im Norden des Gebietes wird der Waldrand als Kompoststelle genutzt. Orchideen konnten im Gebiet nicht nachgewiesen werden. Außerhalb der NSG-Grenzen sind noch Vorkommen anzutreffen. Das Gebiet ist durch die oben beschriebenen Einflüsse stark bedroht und zeigt eine negative Entwicklungstendenz. Zur Zeit besitzt es lokale Bedeutung. Zur Aufwertung des Gebietes sollten die Freistellung verbuschter ehemaliger Halbtrockenrasen an den steilen Hangkanten, die sich nicht als Picknickplatz anbieten, die Etablierung akzeptabler Wege und die Aufklärung der Bevölkerung zur Schutzwürdigkeit des Gebiets vorangetrieben werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (1,40 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,22 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,17 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (2,48 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,44 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,03 ha)
  • Kleingartenanlage <HS0> (0,10 ha)
  • Parkplatz <HV3> (0,05 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Bastard-Wald-Veilchen (Viola bavarica (V. reichenbachiana x riviniana))
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Finger-Segge (Carex digitata)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Segge (Carex caryophyllea)
  • Gefleckter Aronstab Sa. (Arum maculatum agg.)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Hain-Veilchen Sa. (Viola riviniana agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kiefer (unbestimmt) (Pinus spec.)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Wurmfarn (unbestimmt) (Dryopteris spec.)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zwergmispel (unbestimmt) (Cotoneaster spec.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung naturnaher Eichen-Buchenwälder mit offenen Felsklippen und Lichtungen mit Halbtrockenrasen.
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gelaendesport (SP)
  • Muellablagerung
  • Trittschaden an Vegetation
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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