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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Elsebachtal (MK-058)

Objektbezeichnung:

NSG Elsebachtal

Kennung:

MK-058

Ort: Iserlohn
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 11,64 ha
Offizielle Fläche: 11,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 1997
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt
- zur Erhaltung eines naturnahen Talraumes, der zur strukturellen
Vielfalt beitraegt
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4511-0173
Kennung:

BK-4511-0173

Objektbezeichnung:

NSG Elsebachtal (MK)

Link zur Karte: BK-4511-0173
Objektbeschreibung: Das NSG Elsebachtal befindet sich in Iserlohn, im Nordosten des Märkischen Kreises und gehört naturräumlich zum Niedersauerland. Die beiden Bachläufe Reingser Bach und Elsebach bilden zusammen ein von Erlen gesäumtes und von Grünland dominiertes Bachsystem, das zum NSG Elsebachtal zusammengefasst wurde. Der Bachlauf bildet die Grenze zwischen dem Märkischen Kreis im Osten und der Stadt Schwerte im Westen. Der Elsebach fließt auf Schwerter Seite als erlengesäumtes Grünlandtal weiter Richtung Nordwesten und mündet bei Villigst in die Ruhr. Der Reingser Bach hat mehrere Quellbereiche. Einer dieser stark eingetieften Quellsiepen liegt in Iserlohn Reingsen umgeben von Nadelforsten. Hier ist der Qellsiepen des Reingser Baches im Hauptschluss durch einen Damm angestaut. Nach dem Zusammenfluss mit einem weiteren Seitensiepen weitet sich der Bachlauf auf und bildet im weiteren Verlauf einen 50 bis 100 m breiten Talraum, der durch bewaldete Terassenkanten begrenzt wird. Das Umland wird vorwiegend durch Nadelforste bestimmt. Der Bachlauf wird auf der gesamten Fließstrecke von einem oft mehrstämmigen Erlen-Ufergehölz begleitet, das stellenweise mit alten Eichen durchsetzt ist. Er mäandriert leicht, und weist mit seiner ca. 2m breiten Sohle im gesamten Verlauf Steilufer, Kiesbänke und Flachufer auf. Im Süden ist eine Freizeitanlage mit einigen Fischteichanlagen verschiedener Nutzungsintensität zu finden. An einer Wehranlage zweigt ein Oberbraben ab, der später ohne erkennbare Nutzung wieder in den Bachlauf mündet. Der überwiegende Teil des Bachtales wird als Grünland genutzt. Im Süden dominieren artenarme, durch Einsaat beeinflusste Fettwiesen, unterbrochen von quelligen Bereichen. Ein aus der Nutzung genommenes, ehemaliges Freizeitgrundstück weist noch sehr heterogene Strukturen auf. Im Mittelbereich dominieren die Nasswiesen und -brachen. Südlich des querenden Waldweges befindet sich ein eine große Nassbrache, nördlich ein quelliger Erlenwald, der an den Terassenkanten in einen Eichen-Hainbuchenbestand mit Nadelholz übergeht. Der bachbegleitende Erlenwald wird hier durch einen stark frequentierten Trampelpfad gestört. Im Norden bildet eine feuchte Mähweide den Abschluss des NSG im Märkischen Kreis. Für den Naturraum Niedersauerland hat das NSG Elsebachtal im Übergangsbereich vom waldreichen Niedersauerland in die landwirtschaftlich intensiv genutzte Ruhrniederung mit seinen Verzahnungen von Nass- und Feuchtgrünlandflächen, Flutrasen, Röhrichtsäumen und Nassbrachen sowie dem bachbegleitenden Erlengehölz lokale Bedeutung. Die Erhaltung und Förderung der strukturellen Vielfalt dieses Wiesentals mit seiner engen Verzahnung des naturnahen Quellbachlaufes mit den benachbarten Feucht- und Nassgrünländern, -brachen, Hochstaudenfluren und Flutrasen haben einen hohen Stellenwert. Die Entwicklungsmaßnahmen sehen eine extensive Grünlandnutzung auf den Fettwiesenparzellen sowie eine Verringerung der Wilddichte vor. Weiterhin ist ein Pflegeschnitt der Grünlandbrachen in mehrjährigem Abstand wünschenswert, um die artenreichen Nassgrünlandflächen als Zeuge der Kulturlandschaft langfristig zu erhalten. Die Sperrung des Trampelpfades durch die Elseaue im Bereich des nassen Erlenwaldes ist anzustreben. Die Einstellung der Fischteichnutzung im südlichen Teil des NSG ist wünschenswert. Der Rückbau der Teichanlagen, die sich im Hauptschluss des Bachlaufes befinden, ist anzuraten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Feuchte Hochstaudenfluren, planar bis montan <6431> (0,19 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (0,42 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,48 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,41 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (2,48 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,41 ha)
  • Röhrichte (0,02 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,04 ha)
  • Suempfe (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,42 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (0,20 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (1,40 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (2,63 ha)
  • Waldmantel <AV1> (1,24 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,03 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,95 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,61 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,68 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,77 ha)
  • Teich <FF0> (0,02 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,10 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,03 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,38 ha)
  • Graben <FN0> (0,14 ha)
  • Feuchter Waldsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA4> (0,19 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Wald-Engelwurz (Unterart) (Angelica sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. ficaria)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gundermann (Sa.) (Glechoma hederacea agg.)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Kiefer (unbestimmt) (Pinus spec.)
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kletten-Labkraut Sa. (Galium aparine agg.)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knöllchen-Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. bulbilifer)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Reitgras (unbestimmt) (Calamagrostis spec.)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schachtelhalm (unbestimmt) (Equisetum spec.)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schaumkraut (unbestimmt) (Cardamine spec.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Seerose (unbestimmt) (Nymphaea spec.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Taube Trespe (Bromus sterilis)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen Sa. (Viola reichenbachiana agg.)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wiesen-Segge (Sa.) (Carex nigra agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn (unbestimmt) (Dryopteris spec.)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines reich strukturierten Talraumes mit Nassbrachen, Feucht- und Nassgrünland, Hochstaudenfluren, naturnahen Fließgewässern, gewässerbegleitenden Gehölzsäumen und gehölzbestandenen Terassenkanten, inmitten eines von Nadelwald und intensiver Landwirtschaft dominierten Gebietes.
Gefährdungen:
  • Teichbau (FI)
  • Trampelpfad (SP) (Reiter, Motorräder, Wanderer)
  • wasserbauliche Anlage (WA)
Maßnahmen:
  • der Sukzession ueberlassen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • fischereiliche Nutzung regeln
  • Neophyten beseitigen
  • Sperrung von Zugaengen oder Bruecken
  • Wilddichte reduzieren
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