Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Herveler Bachtal (MK-075)

Objektbezeichnung:

NSG Herveler Bachtal

Kennung:

MK-075

Ort: Meinerzhagen
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 4,11 ha
Offizielle Fläche: 4,13 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1996
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- zur Erhaltung und Wiederherstellung der z. T. brachgefallenen
trittempfindlichen Nass- und Feuchtgruenlandbereiche in einem
Talabschnittes der Herveler Baches als Lebensstaette artenreicher
Pflanzen- und Tiergemeinschaften, die fuer Nassgruenland typisch
sind und zahlreiche gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten aufweisen
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4812-0111
Kennung:

BK-4812-0111

Objektbezeichnung:

NSG Herveler Bachtal (Meinerzhagen/Herscheid)

Link zur Karte: BK-4812-0111
Objektbeschreibung: Das NSG Herveler Bachtal liegt in einem Muldental des Sauerländer Berglandes, kurz vor der Mündung in die Verse, welches naturräumlich - am nördlichen Fuß des Ebbegebirges - zum Herscheider Ebbe gehört. Es ist eingebettet in ein landschaftstypisches Netz von Mittelgebirgstälern, die aufgrund historischer Wiesennutzung aus den einst bewaldeten Auen hervorgegangen ist. In den feuchten bzw. nassen Wiesen hat sich nicht zuletzt durch die Förderungen des Vertragsnaturschutzes ein sehr typisches und wertvolles Mosaik verschiedenster Pflanzengesellschaften erhalten. Das Untersuchungsgebiet grenzt im Norden an einen geschlossenen Waldbestand, der wechselseitig aus Fichtenforsten und Laubwaldbeständen besteht. Das Feuchtgrünland erstreckt sich nördlich und südlich des mäandrierenden Bachlaufes in der Talaue zwischen dem Waldbestand und der Talstraße im Süden. Der Bachlauf wird durchgängig von einem alten Schwarzerlenstreifen mit hochstaudenreichem Unterwuchs geprägt. Der Lauf des ca. 2 m breiten, naturnahen Gewässers weist ein mäandrierendes Grobschotterbett mit Schotterbänden, Kolken, Steilufern und moosbewachsenen Steinen auf. Als flutendes Unterwassermoos ist Scapania undulata anzutreffen. Im Ufersaum ist neben der Hainsternmiere der regionaltypische Eisenhutblättrige Hahnenfuß regelmäßig anzutreffen. Diese Pflanze, ein Glazialrelikt, besitzt in NRW rund um das Ebbegebirge nur einen eingeschränkten Verbreitungsraum. Das Feuchtgrünland wird extensiv bewirtschaftet. In einem kleinräumigen Mosaik wechseln sich z.B. Fadenbinsengesellschaften mit Kleinseggenrieden, Waldbinsenwiesen, Mädesüßfluren und Schlangenknöterichbeständen ab. Kleinere Bereiche liegen brach. Eine Parzelle westlich der Hoflage bei Heide mit Fieberklee und Großseggenried erhält annähernd jährlich eine Pflegemahd. Ein aufgelassener Grauwackesteinbruch, westlich von Heide, mit benachbarter Halde ist stark verbuscht. Hier ist das Bachtal durch die Anschüttungen etwas eingeengt. Die südliche Teilfläche des Gebietes ist durch die Talstraße und die kleine Siedlung Heide von den NSG getrennt. Hier durchfließt ein stark eingetiefter Bachlauf in weiten Schlingen eine Wiesenbrache, die von Mädesüßfluren und Eisenhutblättrigem Hahnenfuß dominiert wird. Die Talmulde beginnt von den Rändern her zu verbuschen. An zwei Stellen dringen von Rasenschnittkompoststellen her Brennessel und Drüsiges Springkraut in die Fläche ein. Das Gebiet bildet gemeinsam mit anderen Wiesentälern ein typisches, aus historischer Nutzung hervorgegangenes, naturnahes Bachtal mit einer Vielzahl von seltenen Pflanzengesellschaften des Feucht- und Nassgrünlandes mit überregionaler Bedeutung. Das Hauptentwicklungsziel des Naturschutzgebietes ist die Erhaltung und Wiederherstellung der z.T. brachgefallenen trittempfindlichen Nass- und Feuchtgruenlandbereiche innerhalb der Aue des Herveler Baches als Lebensstätte artenreicher Pflanzen- und Tiergemeinschaften durch die Wiedereinführung / Beibehaltung der extensiven landwirschaftlichen Grünlandnutzung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (1,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (3,95 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,18 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,27 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (3,95 ha)
  • Suempfe (0,21 ha)
Biotoptypen:
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (1,18 ha)
  • Weidenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AE1> (0,09 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,48 ha)
  • Weiden-Auengebüsch <BB4> (0,20 ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (0,03 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,18 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (0,20 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,72 ha)
  • Nasswiese <EC1a> (1,82 ha)
  • Feuchtwiese <EC1b> (0,26 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,91 ha)
  • brachgefallenes Nassgrünland <EE3a> (0,30 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,27 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Brennender Hahnefuss Sa. (Ranunculus flammula agg.)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eisenhut-Hahnenfuss (Ranunculus aconitifolius)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faden-Binse (Juncus filiformis)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flockenblume (unbestimmt) (Centaurea spec.)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frauenmantel (unbestimmt) (Alchemilla spec.)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn Sa. (Galeopsis tetrahit agg.)
  • Gewöhnliches Ruchgras Sa. (Anthoxanthum odoratum agg.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grau-Segge Sa. (Carex canescens agg.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Hunds-Straussgras Sa. (Agrostis canina agg.)
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleiner Klee Sa. (Trifolium dubium agg.)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kletten-Labkraut Sa. (Galium aparine agg.)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pellia (unbestimmt) (Pellia spec.)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss Sa. (Ranunculus acris agg.)
  • Schlank-Segge Sa. (Carex acuta agg.)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stech-Fichte (Picea pungens)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe Sa. (Achillea ptarmica agg.)
  • Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weiche Trespe Sa. (Bromus hordeaceus agg.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weidenröschen (unbestimmt) (Epilobium spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Kerbel Sa. (Anthriscus sylvestris agg.)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Rispengras Sa. (Poa pratensis agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wiesen-Segge (Sa.) (Carex nigra agg.)
  • Wiesenfuchsschwanzgras Sa. (Alopecurus pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
  • Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
  • Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
  • Schachbrettfalter (Melanargia galathea)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung der z.T. brachgefallenen, trittempfindlichen Nass- und Feuchtgrünlandbereiche innerhalb eines Talabschnittes des Herveler Baches als Lebensstätte artenreicher Pflanzen- und Tiergemeinschaften, die für Nassgrünland typisch sind und zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten aufweisen.
Gefährdungen:
Maßnahmen:
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.