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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Tiefenbach (MK-097)

Objektbezeichnung:

NSG Tiefenbach

Kennung:

MK-097

Ort: Nachrodt-Wiblingwerde
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 8,16 ha
Offizielle Fläche: 14,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, einstweilig sichergestellt
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1999
Inkraft: 2023
Außerkraft: 2025
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- zur Erhaltung, natuerlichen Weiterentwicklung und teilweisen
Wiederherstellung der artenreichen und stufigen Laubmisch-
waelder der zur Lenne hin abfallenden fels- und klippenreichen
Steilhaenge,
- wegen der wissenschaftlichen und landeskundlichen Bedeutung,
- wegen der diesen Bereich des Lennetales mitpraegenden land-
schaftlichen Schoenheit
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4611-0184
Kennung:

BK-4611-0184

Objektbezeichnung:

NSG Tiefenbach

Link zur Karte: BK-4611-0184
Objektbeschreibung: Das NSG Tiefenbach, ein gut 8 ha großer, bewaldeter Prallhang der Lenne östlich von Nachrodt, wird von einem alten Buchenmischwald bestanden. Begrenzt wird das Schutzgebiet im Norden vom Tiefenbachtal, einem Kerbtal mit seitlichen Felsen und Felsrippen. Der west- und nordwest-exponierte Lennehang fällt steil bis übersteil zum Fluss ab. Bestanden wird der Steilhang von einem differenzierten, altersheterogenen Eichen-Buchenwald: Unter der oberen Baumschicht aus alten Eichen und Buchen ist großflächig eine untere Baumschicht mit Buchen ausgebildet. Die Altbäume erreichen starkes bis sehr starkes Baumholz (Brusthöhendurchmesser 0,8 bis 1,0 m), vereinzelt sind auch Uralt-Buchen (mit einem Durchmesser von > 1,0 m) vorhanden. Das Tiefenbachtal ist ein stark eingetieftes, von einem Quellbach durchflossenes Kerbtal. Die obere Hangschulter ist ein Felsgrat mit niedrigen, zwischen 1,0 und 1,5 m hohen Felsrippen, bestanden von einem eichenreichen Buchenwald. Im Talgrund sind größere Felsen ausgebildet, mit glatten, 3 bis 4 m hohen Felswänden. Auf der linken, nordexponierten Hangzone des Tiefenbaches stockt ein farn- und waldschwingelreicher Buchenwald. Ein kleines Quellrinnsal in der südlichen Randzone des Naturschutzgebietes fällt temporär trocken. Das NSG Tiefenbach ist ein geomorphologisch und waldökologisch markantes Naturschutzgebiet im Lennetal. Die Talschlucht des Tiefenbaches gehört sicher zu den tiefsten Kerbtälern des Märkischen Kreises. Die Hangwälder sind naturnahe, alte Buchenmischwälder vom Typ des Hainsimsen-Buchenwaldes, auf dem nordexponierten Schatthang des Tiefenbachtales steht ergänzend ein Waldschwingel-Buchenwald, im unteren Talgrund kleinflächig und fragmentarisch auch ein edellaubholzreicher Schluchtwald mit Bergahorn, Bergulme und Esche. Die Wälder der Steilhänge wurden offensichtlich seit Jahrzehnten nicht mehr forstlich genutzt. Das NSG Tiefenbach findet im Norden nahtlos seine Fortsetzung in dem Lenne-Prallhang an der "Ley" bei Dümpel. Das Waldschutzgebiet ist ein exponierter Refugialbiotopkomplex innerhalb der ausgedehnten Biotopverbundfläche der Lenne mit ihren Steilhängen, zu denen auch die inselhaft ausgebildeten Teilflächen des FFH-Gebietes "Schluchtwälder im Lennetal" gehören. Grundlage für den dauerhaften Erhalt des naturnahen Schutzgebietscharakters ist der vollständige Verzicht auf forstliche Nutzung und Gestaltung der Wälder auf den Steil-Standorten und die Vergrößerung des Naturschutzgebietes nach Norden unter vollständiger Integration der gesamten Tiefenbach-Schlucht.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (7,14 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Schlucht- und Hangschuttwaelder (nicht FFH-LRT) sowie felsenreiche Waelder <NAY0> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,06 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,06 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,06 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (0,09 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (7,14 ha)
  • Buchenwald auf Schluchtwald- / Blockschuttstandort <AA7> (0,09 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,80 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,07 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (0,06 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines bewaldeten Lenne-Prallhanges mit einer markanten Kerbtal-Schlucht und mit naturnahen Buchenmischwäldern und nachhaltige Sicherung durch strengen (insbesondere forstlichen) Nutzungsverzicht.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • Jagdausuebung beschraenken
  • keine wegebaulichen Massnahmen
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