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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hermsbrock (MK-118)

Objektbezeichnung:

NSG Hermsbrock

Kennung:

MK-118

Ort: Kierspe
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,17 ha
Offizielle Fläche: 12,18 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt
- Zur Erhaltung und Entwicklung eines quellreichen Laubholz-
komplexes (Bach-Erlen-Eschenwald, Hainsimsen-Buchenwald)
mit standorttypischen Lebensgemeinschaften,
- Zur Erhaltung eines Hangquellmoores (Moorbirkenbruchwald),
- Zur Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften extensiv genutzter Gruen-
landbereiche.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4811-0038
Kennung:

BK-4811-0038

Objektbezeichnung:

NSG Hermsbrock

Link zur Karte: BK-4811-0038
Objektbeschreibung: Das NSG Hermsbrock, ein gut 12 ha großes, bewaldetes Schutzgebiet auf südexponierten, nur mäßig geneigten Hangflächen des ausgedehnten Waldrückens An der Höhe (528 m über NN) nördlich Lindlar-Linden, wird von Buchen-, Buchen-Eichen- und Eichenwäldern bestockt. In Quellräumen stehen auf zumindest lokal vermoorten Standorten Birkenbruchwälder. Im Quellgebiet der Mattmecke sind in flachen Quellmulden Birken-Bruchwälder ausgebildet. Diese Feucht- und Nasswälder weisen geringes Baumholz aus, lokal sind sie auch mehrtriebig und krüppelwüchsig. Unter dem Schirm der Moorbirke sind Pfeifengras und Adlerfarn aspektbestimmend. Nasse Bereiche innerhalb der Feuchtwaldkulisse sind reich an Torfmoosen. In ihrem Nahbereich liegen (alte?) Grundwasserbrunnen. Die Grundwasserförderung hat offenkundig negative Auswirkungen auf die Feuchtwälder. Umgeben werden diese Feuchtwälder (neben einem Fichten-Riegel und einer größeren, strukturarmen Wiesenfläche/Waldwiese) von bodensauren Buchen-, Eichen-Buchen- und Buchen-Eichenwäldern mit wechselnden Anteilen von Eichen und Buchen. Der Buchenwald im oberen (=nördlichen) Bereich des Schutzgebietes ist ein alter, lokal totholzreicher Bestand mit krummschäftigen und tlw. mehrtriebigen Bäumen. Hier, aber auch an anderer Stelle innerhalb des Schutzgebietes, sind dichte und hochwüchsige Ilex-Bestände auffällig. Trotz der Belastung durch die Grundwasserentnahme sind die Birken-Bruchwälder des Naturschutzgebietes naturschutzfachlich herausragende Wald-Lebensräume. Insbesondere der Bruchwaldbestand im Nordwesten ist offensichtlich seit Jahrzehnten naturbelassen und weist ein "uriges" Waldbild auf. Sein Zentrum ist wasserdurchsättigt, nicht trittfest und nur beschwerlich zu betreten. Repräsentative und gefährdete Arten dieser Nasswälder sind Hirse-Segge, Stern-Segg und Sumpf-Veilchen. Ein naturbelassenes Waldbild weist auch der Alt-Buchenwald im Norden auf. Mehrtriebige Bäume sind Zeugen der früheren Niederwaldwirtschaft, insbesondere eine mehrtriebige, verwachsene Altbuche ist ein Relikt der früheren Waldweide. Das NSG Hermsbrock gehört mit seinen differenzierten und tlw. sehr seltenen Waldtypen zu den herausragenden Refugialbiotopen im landesweiten Biotopverbund. Zentrale Schutzziele sind der Erhalt der Feucht- und Nasswälder und des Buchen-Altbestandes unter Unterlassung weiterer Standortschäden durch Grundwasserförderung und unter Verzicht auf jede Form der forstlichen Nutzung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (2,50 ha)
  • Moorwaelder <91D0> (1,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,97 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waldraender und Lichtungen <NAV0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,38 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,04 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (1,25 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,04 ha)
  • Quellbereiche (0,38 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,50 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (2,17 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (3,50 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,30 ha)
  • Birken-Moorwald <AD5> (1,25 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,00 ha)
  • Waldrand <AV0> (0,04 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (1,00 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,38 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,04 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Birke (unbestimmt) (Betula spec.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines Waldschutzgebietes mit differenzierten Buchen- und Eichenmischwäldern und unter besonderer Beachtung der Feucht- und Nasswälder.
Gefährdungen:
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung des Wasserstandes
  • Jagdausuebung beschraenken
  • Umwandlung von Nadelwald in bodenstaendigen Wald
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
  • Wiedervernaessung
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