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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Emsaue (MS-008)

Objektbezeichnung:

NSG Emsaue

Kennung:

MS-008

Ort: Muenster
Kreis: Muenster
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 33,05 ha
Offizielle Fläche: 33,10 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 1998
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung ist erforderlich nach § 23 (1) Nr. 1 bis 3 BNatSchG.

Sie dient insbesondere der Erhaltung noch vorhandener, geomorphologischer Strukturen,
Resten von feuchtem bis nassem Auengrünland sowie eines naturnahen Altwassers der Ems.
Sie machen nicht nur die besondere Eigenart dieser Flusslandschaft aus, sondern bieten
Lebensstätten für typische Pflanzen- und Tierarten dieser gefährdeten Lebensräume.
Die Schutzausweisung erfolgt gleichermaßen zur Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften
oder Lebensstätten gefährdeter Pflanzen- und Tierarten sowie zur Bewahrung und Wiederherstellung
eines günstigen Erhaltungszustandes aller im Gebiet wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemein-
schaftlichem Interesse gemäß Artikel 4 Absatz 4 i. V. mit Artikel 2 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
92/43/EWG (FFH-Richtlinie).
Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß
Anhang II der FFH-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes
- Groppe
- Bachneunauge
- Steinbeißer
- Bitterling
und um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang IV der FFHRichtlinie
- Zauneidechse
Außerdem handelt es sich um folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten gemäß
Anhang I der Vogelschutzrichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes
- Eisvogel
- Uferschwalbe
- Schwarzspecht
Die Erhaltung der landwirtschaftlichen Nutzung dient hier in besonderem Maße der Sicherung
der Grünlandwirtschaft.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3911-0155
Kennung:

BK-3911-0155

Objektbezeichnung:

NSG Emsaue<MS>

Link zur Karte: BK-3911-0155
Objektbeschreibung: Linksseitiger Auenbereich der Ems in intensiv genutztem Umfeld (Landwirtschaft, Sandabbau). Er erstreckt sich entlang der begradigten und zumeist 3-4m tief eingesenkten Ems und duerfte mit Ausnahme des westlichen Bereiches kaum noch ueberschwemmt werden. Dies zeigt auch die ueberwiegend intensive landwirtschaftliche Nutzung (Maisanbau, Spargelfeld) des Gebietes. In der Aue ist noch ein ca. 500-600 m langer, nur noch als schmale Rinne ausgebildeter Altarm der Ems vorhanden, der heute keine erkennbare Verbindung mehr zum Fluss aufweist. Er ist verlandet und weist zeitweise geringe Restwasserflaechen auf. Die Sohle ist im Mittelabschnitt vollstaendig mit Korb- und Grauweidengebueschen, Erlen und Hybrid-Pappeln bestockt. Im Scheitel des Altarms stockt kleinflächig ein Erlenbruchwaldrest u.a. mit Waldsimse und Gelber Wiesenraute. Im mittleren Bereich des Gebietes weist ein ca. 5 ha grosser Weidenkomplex eine typische Ausbildung der Weidelgras-Weißkleeweide auf. Dieser Auenabschnitt weist noch ein auentypische Relief mit Senken und Terrassenkanten auf. In den Senken sind Flutrasen ausgebildet. Die begradigte Ems ist in diesem Bereich am Ufer mit Steinen befestigt, ca. 8-12 m breit und zwischen 40 und 200 cm tief. Die - bei der Begradigung angelegten - Boeschungen fallen relativ steil zum Fluss ab und sind 1-3 m hoch. Im Fluss kommen Wasserpflanzen vor. Ein Roehrichtsaum ist am Fluss gering entwickelt, es ueberwiegen nitrophile Staudengesellschaften, ruderalisierte Glatthaferwiesen sowie Reinbestaende von Ackerkratzdistel und Indischem Springkraut. Örtlich ist Weiden-Ufergehölz anzutreffen. Parallel zur Uferboeschung stocken lokal juengere Hecken mit eingestreuten Ziergehoelzarten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,68 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,68 ha)
Biotoptypen:
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,68 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (0,60 ha)
  • Weiden-Auengebüsch <BB4> (0,30 ha)
  • Hecke <BD0> (0,30 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (0,30 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (1,60 ha)
  • Fettweide <EB0> (8,00 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,60 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (1,30 ha)
  • Acker <HA0> (17,90 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (0,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Beifuss Sa. (Artemisia vulgaris agg.)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Sumpfkresse (Sa.) (Rorippa sylvestris agg.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung der verbliebenen naturnahen Reststrukturen der Flussaue
    und Wiederherstellung eines naturnahen Flussauenbereiches mit den
    typischen Strukturen (Altrinnen, Altwasser, Feuchtgruenland,
    Auenwald etc.).
Gefährdungen:
  • Aufschuettung
  • Biozideinsatz
  • Eutrophierung
  • Gelaendesport (SP)
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht einheimische Arten
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Trittschaden an Vegetation
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • unerwuenschte Sukzession
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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