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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Gelmerheide (MS-011)

Objektbezeichnung:

NSG Gelmerheide

Kennung:

MS-011

Ort: Muenster
Kreis: Muenster
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 12,39 ha
Offizielle Fläche: 12,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 1998
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung ist insbesondere erforderlich nach § 20 a) LG und dient der Erhaltung
und Entwicklung von Relikten einer Feuchtheide mit ihrem typischen Artenbestand sowie
der Erhaltung der naturnahen Altholzbestände mit Resten von Erlen- und Birkenbrüchen.
Die Schutzausweisung dient ebenso der Erhaltung und Entwicklung von Lebensstätten
typischer Pflanzen- undTierarten dieser gefährdeten Lebensräume.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3911-913
Kennung:

BK-3911-913

Objektbezeichnung:

NSG "Gelmerheide"

Link zur Karte: BK-3911-913
Objektbeschreibung: Das NSG "Gelmerheide befindet sich am Südrand der Rieselfelder Münster zwischen dem NSG Huronensee im Osten und den südlichen Ausläufern der Rieselfelder im Westen bzw. der Zentraldeponie Münster im Süden. Das NSG "Gelmerheide" wird von einem feuchtem Kiefernmischwald, überwiegend mit Eiche und Birke eingenommen. Übergaenge zum Erlen- und Birkenbruchwald sind vorhanden. Relikte der ehemaligen das Gebiet prägenden Feuchtheidevegetation sind nur vereinzelt im Südostteil vorhanden, teils in feuchten Mulden mit Torfmoosen. Die Kiefernmischwälder sind reich strukturiert u.a. mit einer gut ausgebildeten Strauchschicht, mit flechten- und moosbewachsenem Totholz, mit einem abwechselungsreichen Kleinrelief und einer wechselnden Altersstruktur der Gehölze. Der Wald ist Reich an Moosen, Farnen, Pilzen und Bäumen mit Spechthöhlen. Im Südwesten stocken auf einem Wall alte Buchen und Eichen. Im Südteil befindet sich ein größerer, angelegter Teich mit Insel, geringer Wasserfuehrung und beginnender Torfmoosbesiedlung im Flachuferbereich. In kleinen feuchten Senken finden sich Irisbestaende und Seggenbulte, in den trockeneren Bereichen vorwiegend Pfeifengras. Waehrend im Sueden in feuchten Senken noch verstärkt Torfmoose vorhanden sind, treten im Norden in den feuchten Senken vermehrt Störungszeiger hinzu. Prunus serotina breitet sich stark aus. Die Bruchwaldbereiche fallen zunehmend trocken. 1977 wurde Trichophorum cespitosum, 1981 Empetrum nigrum (RL 2) gefunden (Wittig, Bierschenk). Trotz des Verschwindens der urspruenglichen Heidevegetation ist das Gebiet potentiell als Lebensraum fuer gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten wertvoll. Die Bedeutung des Gebietes resultiert aus den noch vorhandenen Feuchtheideresten und Röhrichtbeständen sowie dem sehr struktureichen feuchten Kiefernmischwald im Umfeld, wobei insbesondere der feuchtere Südteil des Gebietes u.a. wegen hier noch vorkommender Torfmoose hervorzuheben ist. Feuchtwald- und Feuchtheidetrittsteinbiotop am Südrand des großen Feuchtgebietes "Rieselfelder Münster" nahe der Emsaue. Erhaltung und Pflege der letzten Feuchtheidereste. Wiederherstellung von Feuchtheideflächen im Umfeld der Relikte durch Wiedervernässung, Entkusselung und Abschiebung des Oberbodens. Naturnahe Waldbewirtschaftung in den Kiefernmischwäldern und Bevorzugung von Eiche, Birke und Erle und Bekämpfung von Prunus serotina. Die aktuelle Beschreibung (2007) und die Biotoptypenliste basiert auf der Auswertung der Vegetationskartierung der Biologischen Station Rieselfelder Münster aus dem Jahr 2004.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete trockene Heiden (nicht FFH-LRT) <NDA0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feuchtheiden (nicht FFH-LRT) <NDB0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,11 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,11 ha)
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (0,20 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,66 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (1,32 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (9,90 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (0,10 ha)
  • Feuchtheide <DB0> (0,13 ha)
  • Zwergstrauch-Feuchtheide <DB1> (0,10 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,13 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,13 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,11 ha)
  • Teich <FF0> (0,13 ha)
  • Gebäude <HN1> (0,13 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Besen-Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Moor-Bärlapp (Lycopodiella inundata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Pflege der letzten Feuchtheidereste. Wiederherstellung von Feuchtheideflächen im Umfeld der Relikte durch Wiedervernässung, Entkusselung und Abschiebung des Oberbodens. Naturnahe Waldbewirtschaftung in den Kiefernmischwäldern und Bevorzugung von Eiche, Birke und Erle und Bekämpfung von Prunus serotina.
Gefährdungen:
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • kein Kahlschlag
  • keine Entwaesserung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Totholz erhalten
  • Vegetationskontrolle
  • Waldmantelentwicklung
  • Wiederherstellung von Biotopen
  • Wiedervernaessung
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