Inhalt:
Naturschutzgebiet Emsaue (MS-013)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Emsaue |
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Kennung: |
MS-013 |
Ort: | Muenster |
Kreis: | Muenster |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 132,24 ha |
Offizielle Fläche: | 132,30 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1991 |
Inkraft: | 2009 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Schutzausweisung ist nach § 23 (1) Nr. 1 bis 3 BNatSchG erforderlich. Sie erfolgt - Zur Erhaltung und Wiederherstellung einer durchgehenden, weitgehend naturnahen Flussauenlandschaft als Hauptachse eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung, insbesondere durch Selbstentwicklung, - Zur Erhaltung, Selbstentwicklung und Foerderung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstaetten bestimmter, zum Teil stark gefaehrdeter bzw.vom Aussterben bedrohter, wildlebender Pflanzen- und Tierarten insbesondere von - Wat-, Wiesen- und Wasservoegeln, Reptilien, Amphibien, Fischen, Libellen und Wasserinsekten, - seltenen, zum Teil stark gefaehrdeten Pflanzengesellschaften und Pflanzenarten der Gewaesser, der Roehrichte, Grossseggenrieder und Hochstaudenfluren, des Feucht- und Nassgruenlandes, der Magerweide und -wiesen, der Sandtrockenrasen sowie der natuerlichen Vegetation der Weich- und Hartholzaue, - Zur Erhaltung und Wiederherstellung einer naturnahen Fliessgewaesserdynamik ein- schliesslich von naturnahen Steil- und Flachufern, Uferabbruechen, Auskolkungen und offenen Sand- und Kiesablagerungen, insbesondere durch Selbstentwicklung, - Aus naturwissenschaftlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, - Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart, Vielfalt, Schoenheit und Unersetzbarkeit des Gebietes, - Zum Schutz, zum Erhalt sowie zur Entwicklung der nachstehend aufgeführten Lebensräume mit ihren typischen Tier- und Pflanzenarten von europäischem Interesse gemäß Anhang I und II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und der Vogelschutzrichtlinie sowie zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes aller im Gebiet vorhandenen natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Artikel 4 Absatz 4 i. V. mit Artikel 2 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie). Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes - Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder (91 EO, prioritärer Lebensraum) - Natürliche eutrophe Seen und Altarme (3150) - Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260) sowie insbesondere um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes - Kammmolch - Groppe - Bachneunauge - Steinbeißer - Bitterling und um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang IV der FFHRichtlinie - Kammmolch - Zauneidechse Außerdem handelt es sich um folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten gemäß Anhang I der Vogelschutzrichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes - Eisvogel - Nachtigall - Pirol - Uferschwalbe - Schwarzspecht |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3912-0321 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Emsaue (Stadt Münster) |
Link zur Karte: | BK-3912-0321 |
Objektbeschreibung: | Das am nördlichen Stadtrand von Münster gelegene Gebiet umfasst in drei Teilabschnitten den Lauf der Ems sowie die linksemsischen Auenbereiche von der Gemeindegrenze Telgte im Osten bis zur Kanal-Überführung im Westen. Im Westen ist der Unterlauf der Werse mitsamt der Aue in das Gebiet einbezogen. 1) Östlicher Teilabschnitt Der östliche Teilabschnitt erstreckt sich auf ca. 2 km Länge östlich des NSG "Große Bree" bis zur Einmündung des angebundenen Altarmes "Ringemanns Hals". Die Ems ist in diesem Abschnitt begradigt und eingetieft, die Aue oftmals relativ schmal. Die Sohle und Ufer sind sandig, bereichsweise sind Uferabschnitte mit Steinen gesichert. Im Westen wird der Fluss von einer Eisenbahn- und einer Fußgängerbrücke überspannt. Hier sind in den Fluss naturnahe Sohlschwellen eingezogen, so dass dort die Strömung des ansonsten langsam fließenden Gewässers deutlich beschleunigt ist. In der Ems sind dichte Herden der Wasserpest und des Kamm-Laichkrautes verbreitet, am Gewässerrand z.T. schmale Fließgewässer-Röhrichte. Im Mittelwasserbereich stocken oftmals Weidengebüsche, die bereichsweise auch die gesamte Uferböschung einnehmen. Insbesondere im Süden grenzt an die Böschung z.T. unmittelbar eine Gehölzreihe an. Ansonsten werden die mäßig steilen, bis 4 m hohen Uferböschungen von ruderalisierten Hochstaudenfluren eingenommen, in denen sich in den letzten Jahren das Drüsige Springkraut stark ausgebreitet hat. Am Westufer sind zwei Altarme vorhanden, von denen der nördliche im Rahmen der Umsetzung des Ems-Auen-Schutzkonzeptes wieder an den Fluss angebunden wurde. Das begradigte Zwischenstück wurde aufgehöht, so dass es nur noch bei Hochwasser überströmt wird. In diesem ca. 300 Meter langen Abschnitt ist der Flusslauf relativ naturnah ausgebildet mit naturnahen Strukturelementen wie Steilufern, frischen Uferabbrüchen (dort auch eine Uferschwalben-Kolonie) und flachen Uferbereichen. Die Ufer sind nahezu komplett mit Weidengebüschen bewachsen. Der zweite Altarm ist komplett von der Ems abgebunden und verfügt nur über einen grabenartigen Ablauf im Nordwesten. Die Halbinsel zwischen Altwasser und Flusslauf wird von einem mit alten Bäumen durchsetzten Gebüsch eingenommen. Die Uferböschungen sind fast vollständig mit Weidengebüschen bestockt. Im Wasser wachsen stellenweise Teichrosen, am Ufer lokal Röhrichtbestände. Im Osten grenzt an das Altwasser eine feuchte, teilweise ruderalisierte Brachfläche an, in der einige alte, z.T. abgestorbene Bäume stocken. Am Ostrand des Gebietes mündet der ehemalige und jetzt ebenfalls wieder angebundene Altarm "Ringemanns Hals" in die Ems ein. Die beiden Altarme am Westufer liegen in einer größeren Grünlandfläche, die überwiegend als Mähweide genutzt werden und oftmals ein ausgeprägtes Kleinrelief aufweisen. Das Grünland wird nach Westen durch die bis 4 Meter hohe, mit Gehölzen bestockte Auenböschung begrenzt. Im Südosten wird die schmale Aue durch flach ausgezogene Böschungen begrenzt und teils von Acker, teils von Grünlandbrachen eingenommen. An den Parzellengrenzen z.T. alte Hecken und Wallhecken (z.T. frisch auf den Stock gesetzt), östlich der an das NSG angrenzenden Kläranlage wurde eine kleine Grünlandbrache aufgeforstet. 2) Mittlerer Teilabschnitt Der mittlere Teilabschnitt umfasst die relativ breite Aue zwischen dem NSG "Große Bree" und der L587 ("Schiffahrter Damm") auf einer Flusslänge von ca. 2,2 km incl. dem Unterlauf der Werse und angrenzender Auenbereiche. Die Aue ist im Osten als Standortübungsplatz, im Westen als Wassergewinnungsgebiet ausgewiesen. Die Ems ist im Westen deutlich begradigt und eingetieft, die Ufer oftmals mit Steinen befestigt. Der abgeschnittene Flusslauf ist im Wassergewinnungsgebiet als Altarm erhalten (s.u.), der westliche Teil des alten Emslaufes ist durch die Begradigung zum Unterlauf der Werse geworden. Die gleichförmigen Uferböschungen der Ems werden hier von zumeist ruderalisierten Hochstaudenfluren und nur wenigen Gehölzen eingenommen. Nach Osten wird der Lauf der Ems zunehmend stärker gewunden und weist zumeist beidseitig einen geschlossenen Ufergehölzsaum auf. An die Uferböschung grenzt ein 20 - 50 Meter breiter Laubwaldstreifen an, überwiegend aus Bergahorn und Buche aufgebaut wird. Ganz im Osten ist der hier stark eingetiefte Fluss naturnah erhalten mit Steilufern, frischen Abbruchkanten und ausgeprägten Gleitufern mit z.T. breiten Sandbänken. Die Aue wird im Osten als Weidegrünland genutzt, das oftmals ein ausgeprägtes Kleinrelief aufweist und durch Hecken und Baumreihen gegliedert ist. Randbereiche des Grünlandkomplexes sind brachgefallen und z.T. mit Laubgehölzen aufgeforstet worden. Der mittlere Bereich bis zum Altarm ist sehr strukturreich und wird überwiegend von jüngeren Aufforstungen (v.a. Eichen), mittelalten Feldgehölzen (v.a. Bergahorn, Fichte), alten Hecken und Baumreihen, Gebüschen und oftmals ruderalisierten und verbuschenden Grünlandbrachen sowie kleinen Grünlandflächen eingenommen. Eingebunden ist eine Ackerfläche. Dieser Bereich wird nach Süden durch eine ausgeprägte Auenböschung begrenzt. Der Altarm im Westen ist durch Erddämme in 3 Abschnitte geteilt und wird für die Wassergewinnung genutzt. Die Gewässer besitzen z.T. eine gut ausgebildete Unterwasservegetation und schmale Röhrichtfragmente sowie kleine Weidengebüsche. Im Nordosten schließen sich zwei künstlich angelegte Wasserbecken an, die nur temporär geflutet werden und von einer geschlossenen Grasnarbe bedeckt sind. Zwischen Altarm, Werse und Ems erstreckt sich eine strukturarme Agrarlandschaft, die nur durch Einzelbäume und eine jüngere Baumreihe gegliedert ist. Der größte Teil wird von Mähgrünland eingenommen (überwiegend artenarme Neueinsaaten, stellenweise besser ausgebildete Glatthaferwiesen). Im Nordwesten ist eine flache Flutmulde mit Feuchtezeigern vorhanden, die Böschung ist mit ruderalisierten Hochstaudenfluren bewachsen. Nur ein kleiner Teil wird noch als Acker genutzt. Der Unterlauf der Werse weist über weite Strecken einen gewundenen bis stark gewundenen Lauf auf, ist allerdings i.d.R. mehrere Meter eingetieft. Oftmals finden sich naturnahe Sohl- und Uferstrukturen wie Steilufer und Uferabbrüche, Auskolkungen und Auflandungen. Selten sind die Ufer mit Steinschüttungen gesichert. Die zumeist steilen Uferböschungen sind zumeist mit Weidengebüschen bestockt, denen sich teilweise landseitig Baum- und Gehölzreihen anschließen. Die Aue wird nach Westen durch eine markante Böschung begrenzt, die v.a. im Süden mit einem alten Baumbestand bestockt ist. Im Norden wurde unmittelbar an der Einmündung in die Ems eine Laubholzaufforstung angelegt. Die übrige Aue wird fast vollständige als Grünland genutzt, das z.T. brach gefallen und dann ruderalisiert ist. Nur im Süden liegt eine kleine Ackerfläche. Die episodisch überflutete Aue weist ein ausgeprägtes Relief mit einigen Flutmulden auf, im Grünland stocken einige alte Bäume und Strauchgruppen. Im Süden wird eine Teilfläche als Bogen-Schießplatz genutzt, der durch Gehölzanpflanzungen reicher strukturiert ist. Am Fuße der Auenböschung befindet sich ein kleines Wochenendhaus. 3) Westlicher Teilabschnitt Der westliche Teilabschnitt umfasst den ca. 450 m langen Abschnitt der Ems zwischen der L587 ("Schiffahrter Damm") und dem alten Bauwerk der Kanal-Überführung. Die Ems ist hier stark ausgebbaut und bis 4 Meter eingetieft, die gleichförmigen Böschungen (z.T. mit einer mehrere Meter breiten, abgesetzten Berme) sind mit ruderalisierten Hochstaudenfluren bewachsen. Nur selten sind einzelne Weidengebüsche vorhanden. Das Gebiet ist mit seinem Strukturreichtum und der Vielzahl auentypischer Lebensräume ein herausragender Baustein im landesweit bedeutsamen Verbundkorridor der Emsaue. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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