Inhalt:
Naturschutzgebiet Davert <MS> (MS-014)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Davert <MS> |
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Kennung: |
MS-014 |
Ort: | Muenster |
Kreis: | Muenster |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 778,24 ha |
Offizielle Fläche: | 780,00 ha |
Flächenanzahl: | 5 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2000 |
Inkraft: | 2021 |
Außerkraft: | 2023 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt - Zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten in einem grossen, zusammenhaengenden Waldgebiet mit eingeschlossenen und angrenzenden Offenlandbiotopen. Diese Verordnung dient dem Schutz der bodenstaendigen Laubwaelder. Dies sind in ihrer natuerlichen Vergesellschaftung und natuerlichen Entwicklung - Eichen-Hainbuchenwaelder - Eichen-Buchenwaelder - Buchenwaelder - Eichen-Birkenwaelder - Birkenbruchwaelder - Erlenbruchwaelder und insbesondere als prioritaerer Biotoptyp gemaess Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie - Moorwaelder. Ausserdem sind in ihrer natuerlichen Vergesellschaftung und Entwicklung schuetzenswert - Feuchtgruenland, - naturnahe Bachabschnitte und die unter die von gemeinschaftlicher Bedeutung fallenden Lebensraeume der Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation, - Kleingewaesser sowie - die natuerliche Artenvielfalt der Insekten, Fische, Lurche, Kriechtiere, Voegel und Saeugetiere, - gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten und hier insbesondere die nach FFH- bzw. Vogelschutzrichtlinie relevanten Arten. - Zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung natuerlicher Prozesse, insbesondere - natuerlicher Verjuengungs- und Zerfallsprozesse bodenstaendiger Baumarten im Wald, - natuerlicher Sukzessionsentwicklungen zu bodenstaendigen Waldgesellschaften und - natuerlicher Nahrungsbeziehungen - Zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen, - Aus naturwissenschaftlichen (insbesonder der Sukzessionsforschung), natur- und landeskundlichen sowie naturgeschichtlichen Gruenden und wegen der biogeographischen Bedeutung - Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes, - Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4111-0013 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Davert Teilbereich Münster |
Link zur Karte: | BK-4111-0013 |
Objektbeschreibung: | Das großflächige Waldgebiet mit naturnahen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwäldern, bodensauren Eichenwäldern und Bruchwäldern nimmt in etwa das mittlere Drittel des insgesamt mehr als 2.200 ha großen Natura 2000-Gebietes Davert ein. Es dominieren Laubwaldbestände, Nadelgehölze kommen nur untergeordnet vor. Das aus mehreren Teilflächen bestehende Waldgebiet ist von kleineren Grünland- und zum Teil großflächigen Ackerbereichen durchsetzt und einem dichten Netz aus flachen Gräben sowie - meist randlich gelegen - von zahlreichen tiefen Gräben durchzogen. In dem Gebietskomplex wechseln nährstoffärmere Sandböden mit alten Buchen- und Eichenwäldern und Birken-bruchwäldern, sowie nährstoff- und basenreichere Lehmböden mit Eichen-Hainbuchen- und Erlen-Eschen-Bruchwälder ab. Dieser Teilbereich der Davert wird vom stark ausgebauten Emmerbach durchflossen, in dessen Aue bedeutende Vorkommen der Flatterulme zu finden sind. Eingestreut und am Rand finden sich eine Reihe von naturnah ausgebildeten Kleingewässern. Im Nordwesten bei "Raringsundern" liegt inmitten des Waldes ein ehemaliges britisches, eingezäuntes Militärtanklager. Südlich von Haus Heidhorn befinden sich Schießanlagen, die mittlerweile der Sukzession überlassen sind. Dieser Teil der Davert wird von Nord nach Süd von der Bundesautobahn A 1 und der Bahnlinie Münster-Dortmund durchschnitten. Der Biotopkomplex ist als Bestandteil des Natura 2000-Gebietes Davert einer der größten zusammenhängenden Laubwälder im Naturraum Westfälische Bucht. Vor allem für die Lebensraumtypen Eichen-Hainbuchenwald und bodensaure Eichenwälder stellt die Davert aufgrund ihrer hervorragenden und großflächigen Ausstattung mit charakteristischen Pflanzen- und Tierarten eines der am besten ausgebildeten Gebiete in Deutschland dar und kann als Referenz für den guten Erhaltungszustand dieser Lebensraumtypen in der atlantischen Region heran gezogen werden. So beherbergt das Natura 2000-Gebiet Davert die landesweit größte Population des Mittelspechtes aufgrund des herausragenden Bestandes mit starken Eichen. Der Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald kommt in allen standörtlich bedingten Ausbildungen vor, wobei die Untergesellschaft des Wald-Geißblattes mit einer spärlichen Krautschicht aus vornehmlich anspruchslosen Arten wie Sauerklee, Draht-Schmiele, Winkel-Segge, Zweiblättrige Schattenblume, Wald-Geißblatt und Busch-Windröschen auf nährstoffarmen sandigen Böden überwiegt. Im kleinflächigen Wechsel der Bodentypen (Pseudogley, Pseudogley-Podsol) treten stellenweise auch anspruchsvolle Arten wie Wald-Ziest, Aronstab und Goldnessel auf. Auf extrem sauren Böden sind stellenweise sogar Moorbirke und Torfmoose am Bestandsaufbau beteiligt. Unter den auftretenden Straucharten Faulbaum, Weißdorn, Hasel und Stechpalme ist der Faulbaum der häufigste Begleiter. Die Eichen-Hainbuchenwälder sind flächig durch Entwässerung gefährdet, auch sind Alt- und starkes Totholz nur in wenigen Beständen zu finden. Von besonderer Bedeutung sind die Bestände im Bereich Inkmannsholz (zwischen K 10/Ottmarsbocholter Straße und Eisenbahnstrecke), da hier Flatterulmen mit hohen Anteilen beigemischt sind. Stellenweise kommen torfmoosreiche Birkenbruchwälder vor und bilden hier ein außerordentlich strukturreiches Vegetationsmosaik mit alten Sternmieren-Eichen-Hainbuchen- und Eichenwäldern. Die durch zahlreiche Nässezeiger außerordentlich gut charakterisierten Bruchwälder stocken auf feuchtem bis nassen, zeitweise überstauten Mineralboden und haben sich auf Kahlschlagflächen entwickelt. Aufgrund der entwässernden Wirkung des Grabennetzes werden die Birkenbruchwälder von dichten Pfeifengrasbeständen beherrscht. Den Kontrast dazu bilden die meist von Adlerfarn dominierten Eichenwälder auf inselartigen, trockeneren Geländeerhebungen. Es handelt sich um altershomogene, lichte Bestände mit ca. 100jährigen, knorrigen Stiel-Eichen auf bodensaurem Standort. In Abhängigkeit des Feuchtegrades bestimmen vornehmlich Adlerfarn (trocken bis schwach wechselfeuchter Standort) oder Pfeifengras (wechselfeucht bis feuchter Standort) den Aspekt der geschlossenen Krautschicht. Punktuell sind auf nassen Standorten sogar "bruchwaldähnliche" Eichenwälder mit Torfmoosen und Seggen ausgebildet. Unter den Gehölzen sind häufig Eberesche, Faulbaum und Birke sowie vereinzelt Rotbuche und Hainbuche anzutreffen. Der Hainsimsen-Buchenwald mit meist starken Buchen ist im Biotopkomplex von untergeordneter Bedeutung. Die Krautschicht ist spärlich, stellenweise sind Stechpalmen zu dichten Strauchinseln aufgewachsen. Die zum Staatsforst Münster gehörende Naturwaldzelle Amelsbüren wird von totholzreichen Beständen mit ca. 160jährigen Eichen, 130jährigen Buchen und 90jährigen Hainbuchen geprägt mit den Waldtypen Eichen-Hainbuchenwald und Hainsimsen-Buchenwald, die auf Flugsanddecken unterschiedlicher Mächtigkeit stocken. Im Bereich Klosterholz (östlich der A1) befindet sich der Kleingewässerkomplex "Sprengteiche". Die nach § 62 LG NRW geschützten Biotope sind von hoher Bedeutung für Amphibien und Libellen. Der Biotopkomplex ist durch Sprengungen entstanden und beinhaltet viele, flache - überwiegend trichterförmige - Kleingewässer mit unterschiedlichen Ufermorphologien. Die umgebende, sehr heterogene Vegetation setzt sich aus Gehölzbeständen (Erle, Birke, Pappel), Weidengebüschen und einer Hochstaudenflur zusammen. Stellenweise sind Uferröhrichte, verschiedene Schwimmblattgesellschaften und Armleuchteralgen-Bestände ausgebildet. Das Waldgebiet wird von einem verzweigten Fließgewässernetz durchzogen. Von hoher faunistischer und floristischer Bedeutung ist dabei der Emmerbach. Der Emmerbach ist aufgrund einer durchgehenden Uferbefestigung stark beeinträchtigt, weist aber dennoch eine mannigfaltige, naturnahe Röhricht- und Unterwasservegetation auf und stellt u.a. ein wertvolles Habitat für die seltene Libelle Helm-Azurjungfer dar. Im Gebiet kommen folgende gesetzlich geschützte Paragraph 62-Biotoptypen vor: - Röhrichte - Nass- und Feuchtgrünland - stehende Binnengewässer - Tieflandbach - Bruch- und Sumpfwälder Der Biotopkomplex ist als Bestandteil des Natura 2000-Gebietes Davert von herausragender Bedeutung im europäischen Biotopverbund. Als größter zusammenhängender Laubwaldgebiet im Zentrum des Münsterlandes ist es darüber hinaus mit seinen stabilen Populationen zahlreicher charakteristischer Arten wie dem Mittelspecht und dem Wespenbussard ein wichtiger Ausgangspunkt für deren Ausbreitung und Wiederansiedelung für das gesamte Münsterland. Die Erhaltung bzw. die Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes ist das Hauptentwicklungsziel für die naturschutzfachliche Entwicklung des Natura 2000-Gebietes, darüber hinaus die Erhaltung bzw. Entwicklung stabiler Populationen von charakteristischen Arten. Dazu ist insbesondere die Wiederherstellung der ursprünglichen, von Staunässe geprägten Standortfaktoren notwendig, die durch Jahrhunderte währende Entwässerung durch das dichte Grabennetz gefährdet sind. Dazu wäre der Verschluss von Gräben erforderlich. Zusätzlich ist die Erhöhung des Altbaumanteiles und eines ausreichenden Vorrates an starkem Totholz, sowohl stehend als auch liegend, erstrebenswert. Die im Gebiet noch vorhandenen fremdländischen Kiefern, Fichten und Pappeln sollten sukzessive durch Laubwaldarten der potenziellen natürlichen Vegetation ersetzt werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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