Inhalt:
Naturschutzgebiet Ilvericher Altrheinschlinge (NE-002)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Ilvericher Altrheinschlinge |
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Kennung: |
NE-002 |
Ort: | Meerbusch |
Kreis: | Rhein-Kreis Neuss |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 308,94 ha |
Offizielle Fläche: | 330,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1981 |
Inkraft: | 1990 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 a), b) und c) LG
insbesondere 1. zur Erhaltung und Förderung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten wildwachsender Pflanzen und wildlebender Tierarten, insbesondere zur Erhaltung der wertvollen Schilf - und Erlenbruchbestände, der Salbeiwiesen, der artenreichen Avifauna (Vogelwelt) und der Amphibienstandorte, 2. wegen der besonderen Eigenart und Schönheit der Altstromrinne als charakteristischem Element der niederrheinischen Flußlandschaft , 3. zum Schutz der Altstromrinne als Dokument der jüngeren Flußgeschichte des Rheins, insbesondere aus erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4706-0004 |
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Objektbezeichnung: |
Ilvericher Altrheinschleife |
Link zur Karte: | BK-4706-0004 |
Objektbeschreibung: | Das Objekt "Ilvericher Altrheinschlinge" umfasst eine altholozäne Altrheinschlinge, mit einem Altwasserrest, überströmten, wasserzügigen Verlandungszonen, quelligen Erlenwäldern und Brüchen umfasst. Der alte Rheinmäander ist seit etwa 3000 Jahren vom Strom abgeschnitten und in weiten Teilen seit weniger als 1000 Jahren fast vollständig verlandet. In diesem Naturschutzgebiet sind die Morphologie des frei mäandrierenden Altrheins und seine landschaftliche und kulturgeschichtlichen Entwicklungen in einzigartiger Weise erhalten und erlebbar. Zwei Drittel der Altrheinschleife sind durch Entwässerungseinrichtungen urbar gemacht worden und werden heute intensiv land- und holzwirtschaftlich genutzt. Hier bestimmen naturferne Hybridpappelforste, und weitgehend intensiv genutztes Feuchtgrünland das Bild. Ein kleiner, grünlandwirtschaftlich überformter Teil liegt brach und wird derzeit von artenarmen Hochstaudenfluren beherrscht. Im Westteil stocken auf weiniger als 1/6 der ehemaligen Flutrinnenfläche ein etwa 80-jähriger, Erlenbestand mit seinen prioritär geschützten quelligen und sumpfigen Ausprägungen in überwiegend gutem und sehr gutem Zustand. Komplementiert wird dieser Teil durch durchströmte, teilweise mesothrophe Verlandungsröhrrichte, wasserzügige Grauweidengebüschen und bemerkenswerten , im Kreisgebiet seltenen, Sumpffarnbestände als einzigartiges Beispiel der natürlichen Vegetationszonierung eines verlandeten niederrheinischen Strommäanders. Die alte Abschnürungszone im Osten mit der Kläranlage tiefen Gräben, einem außergewöhnlich tief ausgehobenem sekundären Stillgewässer und das Autobahnbauwerk ist heute ein überwiegend frisch-feuchter, Standort, der durch Grundwasserabsenkung, wie auch im nördlichen und nordöstlichen Drittel des Mäanders, intensiven Ackerbau und Grünlandlandnutzung zulässt. Als Ausgleichsmaßnahmen wurden hier artenreiche Gebüsche mit einer Vielzahl vorwiegend heimischer Gehölze gepflanzt. Am heutigen stark bewerten Rheinufer runden die artenreiche Salbeiglatthaferwiese der Deichböschung, die durch regelmäßige Überflutungen heimgesuchten feuchten Glatthaferwiesen mit dem gallerieartigen offenen Weidenauwald und den, durch die Buhnenbewehrung entstandenen Schlammlingsfluren, den Biotopkomplex Altrheinschleife eindrucksvoll ab. Intensive Entwässerungsmaßnahmen haben im Süden und Norden zur Umwandlung der alten Streu- und Nasswiesen zu ertragreichen artenarmen Wiesenfuchsschwanz-Feuchtwiesen geführt, die sich bei Aufgabe der Bewirtschaftung rasch zu artenarmen Brachen entwickeln. Weitere nach Westen reichende Entwässerungen dürften zukünftig zu massiven und sehr schädlichen Eingriffen für den, im Kernbereich intakten, quelligen Erlenauwald- und Verlandungsröhrichtkomplex mit unwiederbringlichen negativen Folgen für das bestehende, weitgehend mesotrophe Ökosystem haben. Die Ilvericher Altrheinschleife ist morpholgisch und kulturgeschichtlich sowie vegetationskundlich von landesweiter Bedeutung. Ihre Biotoptypenausstattung ist in Teilen hervorragend und beispielhaft. Der überwiegende Teil ist derzeit naturschutzfachlich mäßig bis defizitär. Aufgrund der guten Durchströmung der Flutrinne bestehen weitgehend gute Renaturierungs- Erhaltungs- und Optimierungschancen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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