Inhalt:
Naturschutzgebiet Zonser Grind (NE-003)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Zonser Grind |
---|---|
Kennung: |
NE-003 |
Ort: | Dormagen |
Kreis: | Rhein-Kreis Neuss |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 328,51 ha |
Offizielle Fläche: | 328,59 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1982 |
Inkraft: | 2001 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess LG Paragraph 20 Buchstaben
a), b) und c) LG NW insbesondere - Zur Erhaltung der weitlaeufigen Ueberflutungsaue am Rheinbogen zwischen Stuerzelberg und Zons mit Wiesen und Weiden als Standorte zahlreicher gefaehrdeter Arten, - Zur Sicherung und Entwicklung der Kopfweidenbestaende als typische Elemente der Landschaft und Brutplaetze des Steinkauzes und - Zum Schutz der artenreichen Salbei-Wiesen mit Elementen der Halbtrockenrasen. Die Festsetzung erfolgt weiterhin - Zur Erhaltung des Kies- und Sandufers des Rheins als Lebensraum insbesondere fuer die Vogelwelt, - Zur Erhaltung der Ufer-Weidengebuesche und der Reste des Silberweiden-Auenwaldes sowie - Wegen der Bedeutung des NSG im Verbund mit benachbarten Rheinschleifen. Gemaess Paragraph 20 Satz 2 LG NW erfolgt die Festsetzung zudem zur Wiederherstellung auentypischer Gruenlandbereiche auf ackerbaulich genutzten Auenstandorten sowie zur Wiederherstellung von Weichholz- und Hartholzauen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-4807-0207 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Zonser Grind |
Link zur Karte: | BK-4807-0207 |
Objektbeschreibung: | Kurzcharakterisierung: Beim linksrheinischen Zonser Grind handelt es sich um eine ca, 323 ha große grünlanddominierte Rheinschlinge. Das bei Hochwassern jährlich überflutete strukturreiche Gebiet liegt zwischen Neuss und Köln im Naturraum der Köln-Bonner Bucht. Schwankende Wasserstände und Überflutungen ermöglichen naturnahe Strukturen und teilweise auch jährliche Substratumlagerungen. Diese Auendynamik - welche zunehmend eingeschränkt wird - ermöglicht die Existens entsprechender Pionier- und Auenvegetation (Wanzensamen- und Flußmeldenfluren sowie Weidenufergebüsch und Auwaldreste). Die großflächigen Grünlandbereiche setzen sich aus mageren, artenreichen und sehr gebietstypisch ausgeprägten Flachland-Mähwiesen, aber auch aus intensiver genutzten Weideflächen und Intensivgrünland zusammen. Die zahlreichen erst nach dem 2. Weltkrieg angepflanzten Pappelreihen beherrschen heute das Landschaftsbild des Zonser Grindes. Weite Grünlandbereiche, vor allem im zentralen Bereich sind mit Pappelreihen überstanden; forstrechtlich handelt es sich daher um Wald. Der Pappelschirm führt zu einer starken Beschattung, die zusammen mit den damit verbundenen kleinklimatischen Veränderungen und den Nährstoffeinträgen durch Falllaub, dazu führt, daß in diesen Bereichen (vor allem im Zentrum des Gebietes) heute kaum wertvollere artenreiche Mähwiesen und keine Trockenrasen mehr vorkommen. Aufgrund des Alters der Pappeln und der zurückliegenden Sturmereignisse (u.a. ELA 2014) sind die Bereiche mit Pappebeständen einem starken Wandel unterworfen. Zur Erhaltung und Entwicklung artenreichen Grünlandes sowie zur Schaffung von Hartholzauwald wurde für Teilflächen die Doppelnutzung von Grünland und Holz aufgegeben. Auf bestimmten Flächen wurde seit den 1980er Jahren ein flächiger Umbau mit Gehölzarten zur Entwicklung von Hartholzauwald vorgenommen. Durch gezieltes Nichtersetzen von Pappeln wird in anderen Bereichen eine Optimierung artenreicher Flachland-Mähwiesen und Kalk-Halbtrockenrasen ermöglicht. Der Charakter der Driesche soll durch Ersatz der Pappelreihen mit geeigneten Baumarten erfolgen. Neben Stiel-Eiche und Vogelkirsche wird hier auch verstärkt die Echte Schwarzpappel verwendet, die im Zonser Grind eines ihrer größten bekannten und genetisch reinen Vorkommen besitzt. Von verifizierten Mutterbäumen genommene Steckhölzer werden auf einer Fläche des Rhein-Kreises Neuss durch ehrenamtliches Engagement (SDW Dormagen) aufgeschult und zu Jungbäumen erzogen. Die kulturhistorisch begründeten Wiesen- und Trockenrasengesellschaften sind von besonders hohem und internationalem Wert. Anders als naturliche bzw. naturnahe LRT wie Auwälder und Flußufer sind sie von einer dauerhaften landwirtschaftlichen Bewirtschaftung abhängig, dadurch wesentlich stärker gefährdet und nur durch entsprechende Maßnahmen langfristig zu erhalten. Der besondere Wert des Zonser Grind ist im wesentlichen in der Variationsbreite und in der Artenzusammensetzung der vorhandenen Wiesen und Trockenrasen zu sehen. Die Vollständigkeit der durch Standortbedingungen wie Boden, Feuchte und Exposition bedingten Abfolge und der Übergänge von einer zur nächsten Gesellschaft ist hier stellenweise noch vorhanden und noch nicht gänzlich durch Nutzungsintensivierungen überlagert und zerstört. Die sich über Jahrhunderte, wenn nicht über Jahrtausende entwickelte Artenzusammensetzung dieser Grünlandflächen birgt auch ein Potential zur Erhaltung und Förderung dieser Biodiversität. Autochthones Diasporenmaterial hat einen nicht zu unterschätzenden Wert und sollte auch im Rahmen der Eingriffsregelung zunehmend an Bedeutung gewinnen. So wurde im Gebiet Stammmaterial zur Produktion von RegioSaatgut gewonnen und seit mehr als 10 Jahren wird der Aufwuchs artenreichster Flächen zur Schaffung neuer, artenreicher Grünlandflächen verwendet (über 17 Einzelmaßnahmen der Biol. Station im R.-Kr. Neuss). Somit besitzt das Zonser Grind mit seiner floristischen Ausstattung eine hohe Bedeutung für die Region. Im lokalen, regionalen und überregionaln Biotopverbund kommt den Flächen innerhalb der Aue (Wasser als Transportmedium für Diasporen) eine besondere Bedeutung zu. Die zoochore Verbreitung, z.B. durch Wanderschafherden ist ebenfalls erfolgreich und kann auch zu einer Besiedlung auefernerer Flächen führen. Bei Grünlandgesellschaften und ihren spezifischen Arten ist aber immer die standort- und aufwuchsmengengerechte Bewirtschaftung eine Grundvorausetzung. |
Kennung: |
BK-4807-0209 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Rheinufer im Bereich des NSG "Zonser Grind" |
Link zur Karte: | BK-4807-0209 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst die Gleitufer eines stark gekrümmten Rheinbogens im Bereich des NSG "Zonser Grind" auf einer Länge von ca. 6,4 km. Das Gebiet wird wasserseitig durch die Fahrrinne und landwärts durch die Uferböschung begrenzt. Die Ufer im Gebiet sind weitgehend unverbaut und bestehen aus zumeist flach abfallenden Kiesstränden. Lediglich im Norden sind die Ufer auf einzelnen Abschnitten mit Steinschüttungen befestigt. Auf gut der Hälfte der Ufer wird der Wasserabfluss durch Buhnen reguliert, deren Länge selten 50 m überschreitet. Zwischen den Buhnen finden sich südlich des Campingplatzes z.T. schmale Kiesufer, oftmals aber auch befestigte Uferabschnitte. Im Nordwesten des Gebietes sind zwischen den Buhnen breite, flach abfallende Kies- und Sandstrände mit oftmals buchtenreichem Verlauf entstanden. Die übrigen Uferabschnitte stellen flach abfallende, breite Kiesufer dar. Oftmals sind zur Uferböschung hin Sandflächen aufgelandet, teilweise mit flachen, feuchten Senken. Die rheinnahen Kiesufer sind relativ vegetationsarm, während im Übergangsbereich zwischen Sand- und Kiesufer sich oftmals bandförmig Knöterich- und Gänsefußfluren erstrecken. Auffällig sind die Bestände des Schmalblättrigen Wanzensamen auf trockeneren Sandflächen, in denen oft auch die Spitzklette höhere Deckungsanteile erreicht. Fortschreitende Sukzession führt hier zur Entwicklung mehr und mehr geschlossener Grasfluren, welche durch WSV mindestens einmal je Saison gemäht werden. Durch die Mulchmahd werden auch Gehölzjungwuchs, u. a. Naturverjüngung der Echten Schwarzpappel sowie Mandelweidengebüsche beseitigt. Die Uferböschungen sind mäßig steil und nur abschnittweise mit Steinschüttungen befestigt. Sie tragen v.a. westlich des Campingplatzes einen durchgehenden galerieartigen Weiden-Auwald, der durch die Sichtschneisen auf die Kilometrierungsschilder unterbrochen wird. In diesem Galeriewald stocken neben Weiden vor allem auch viele Echte Schwarzpappeln (über 150 im ges. Grind), wie genetische Untersuchungen gezeigt haben. Selten sind auch kleine Weidengebüsche vorgelagert. Südlich des Campingplatzes sind die stellenweise mit Steinschüttungen befestigten Uferböschungen deutlich gehölzärmer. Hier finden sich allenfalls kleine Baum- und Strauchgruppen. Die steileren Böschungsabschnitte werden von Hochstauden und v.a. Kratzbeere eingenommen. Flache Böschungsbereiche werden im Süden von einer z.T. artenreichen Wiese eingenommen, die durch einige Strauchgruppen und Brachestadien unterbrochen wird. Bedingt durch die Lage (Ballungsraumrandlage) sowie der beiden direkt benachbarten Campingplätze findet im Gebiet auch eine starke Erholungsnutzung statt. Diese beschränkt sich aber nicht auf Wege, sondern es werden auch sensible Bereiche wie Grünlandflächen und Uferbereiche stark frequentiert und beeinträchtigt. Das Gebiet ist Teil des FFH-Gebietes "Rhein-Fischschutzzonen zwischen Emmerich und Bad Honnef" und bildet mit seinen überwiegend unverbauten Ufern, den flachen, kiesig-sandigen Uferzonen, den Ruhigwasserbereichen zwischen den Buhnen und den steinigen Buhnen/Buhnenköpfen einen wichtigen Lebensraum und Trittstein (im Sinne eines Stepping-Stone-Konzeptes) für rheintypische Fischarten. Der Rheinstrom selber ist für den Zu- und Abzug der Langdistanzwanderer und damit für deren Populationen in oberhalb gelegenen Nebenflüssen von Bedeutung. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.