Inhalt:
Naturschutzgebiet Wahler Berg, Hannepuetzheide und Martinsee (NE-004)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Wahler Berg, Hannepuetzheide und Martinsee |
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Kennung: |
NE-004 |
Ort: | Dormagen |
Kreis: | Rhein-Kreis Neuss |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 90,66 ha |
Offizielle Fläche: | 90,68 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1982 |
Inkraft: | 2001 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20a), b) und c) LG NW insbesondere
- Zur Erhaltung und Entwicklung der Flugsandduene im Bereich des "Wahler Berges" mit ihren offenen Sandflaechen und groesseren Bestaenden der Silbergrasflur, Calluna-Heide- flaechen, Sand-Magerrasen, Besenginsterheiden und Eichenbirkenwaelder als Lebensraum fuer zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten sowie - Zur Erhaltung und Entwicklung der Wald-Heide-Komplexe im Bereich der "Hannepuetzheide" auf naehrstoffarmen Sandboeden sowie - Zur Wiederherstellung naturnaher Eichen-Birken und Eichen-Buchenwaelder im Waldbereich "Hannepuetzheide", bei Entwicklung der dort vorhandenen Heiderelikte. Die Festsetzung erfolgt insbesondere weiterhin Paragraph 20 Satz 2 LG NW: - Zur Wiederherstellung der verbindenen Heideflaechen auf den zur Zeit landwirtschaftlich ge- nutzten, naehrstoffarmen Sandboeden. Die Festsetzung fuer den Bereich "Martinsee" erfolgt gemaess Paragraph 20 Satz 2 LG NW: - Zur Wiederherstellung und Entwicklung des Abgrabungsgewaessers und seines Umfeldes fuer den Biotop- und Artenschutz, insbesondere fuer wassergebundene Tierarten (z.B. Amphibien, Vogelarten des Uferroehrichts und der offenen Wasserflaechen, Uferschwalben, heimische Fischarten) und im Bereich der trockenen Boeschungen fuer Tier- und Pflanzenarten der primaeren Duenenvegetation (z.B. Heide- und Sandmagerrasen). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4806-0155 |
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Objektbezeichnung: |
Hannepützheide und Flächen am Wahler Berg |
Link zur Karte: | BK-4806-0155 |
Objektbeschreibung: | 1: Das 46 ha umfassende Gebiet liegt nördlich von Dormagen in der linksrheinischen Niederterrasse. Es umfasst den überwiegenden Teil der Fläche des Naturschutzgebietes "Wahler Berg, Hannepützheide und Martinsee", soweit dieses nicht als FFH-Gebiet oder als Baggersee durch separate BKs abgedeckt wird. Das Gebiet beinhaltet im Osten mit der "Hannepützheide" ein nahezu geschlossenes, seit den 1950er Jahren mit Kiefern, Fichten und Eichen aufgeforstetes Waldgebiet, welches auf einer großen, der Ausdehnung des Waldgebietes entsprechenden Binnendüne liegt. Ehemals vorhandene Heide-Relikte mit Calluna-Heide, Straußgras, Schafschwingel u.a. Magerzeigern sind auf wenige, zunehmend verbuschende Lichtungen zusammengeschrumpft. Zunehmend werden auch andere Laubbaumarten (Buche, Esche) flächig und femelartig eingebracht. Das Waldgebiet unterliegt einer starken Erholungsnutzung. Im Nordosten beinhaltet das Gebiet einen Sandacker, welcher aktuell als Spargelacker genutzt wird. Im Nordwesten des BKs existiert eine kleine, überwiegend mit alten Hudeeichen bestandene Fläche, die im Westen an eine stark befahrene Straße (B9) und im Norden an ein Gewerbegebiet angrenzt. Ehemals vorhandene Magerrasen- und Heideflächen sind aufgrund der erfolgten Eutrophierung (Müll, Falllaub, Straße, Luft) sowie des fehlenden Biomasseentzugs (z.B. durch Schafbeweidung wie südlich angrenzend) verschwunden und durch Brennnesseln und Brombeer-Gebüsch ersetzt. Die Biotopkatasterfläche umfasst außerdem einen kleineren Waldbestand östlich der Binnendüne "Wahler Berg" sowie im Süden des BKs eine Fläche mit Ackernutzung. Die weiteren, ehemalig konventionell als Acker genutzten Flächen sind in magere Grünlandflächen (10,5 ha) mit extensiver Weidenutzung bzw. Wiesennutzung bzw. in extensiv genutzten Acker (0,9 ha) zur Förderung der Lebensgemeinschaft der Äcker (KKLP-Pakete Extensive Ackernutzung - 4010, Stehen lassen von Stoppeln - 4024, Doppelter Saatreihenabstand - 4026) entsprechend Vertragsnaturschutzauflagen umgewandelt worden und werden entsprechend bewirtschaftet. Die Umsetzung dieser Maßnahmen sowie Weiterer auf angrenzenden Flächen erfolgt im Ökokonto der Stadt Dormagen. Zusammen mit dem Hegering Dormagen erfolgen auch auf den letztgenannten Flächen der Biotopkatasterfläche Artenschutzmaßnahmen zur Wiederansiedlung des Rebhuhns. 2: Die Fläche weist mit seinen mageren und extensiv als Schafweiden oder 1 - 2 mal jährlich gemähten Grünlandflächen wertvolle Offenlandflächen auf. Durch eigenständige Besiedlung und durch Mahdgutübertragung sowie Übertragung von Oberboden eines Dünenstandortes haben sich zahlreiche, teilweise seltene Pflanzenarten etabliert, die auf magere Standortverhältnisse angewiesen sind. Tiergruppen, beispielsweise die Heuschrecken haben die neu geschaffenen Grünlandflächen bereits mit einer typischen Lebensgemeinschaft besiedelt, darunter auch regional seltene Arten wie Ch. mollis oder Phanoptera falcata. Für Goldammer, Gelbspötter, Sperber, Fitis und Baumpieper ist das Gebiet bereits ein Lebensraum geworden. Zauneidechse, Feldhase und Rebhuhn sollen von gezielten Maßnahmen zukünftig profitieren. Die Eichenbestände im Norden des Gebietes weisen mit ihren mächtigen Hudeeichen deutliche Spuren einer ehemaligen Hudewirtschaft und Niederwaldnutzung auf. Neben der Bedeutung für den Naturschutz stellt diese Hudelandschaft ein herausragendes kulturhistorisches Zeugnis einer durch den Menschen über Jahrhunderte geprägte offene bis halboffene Kulturlandschaft dar. Mit der Hannepützheide beinhaltet das Gebiet eine der wenigen nicht überbauten, wenn auch weitgehend aufgeforsteten Binnendünen des Rheinlandes und ist daher von landesweiter Bedeutung. 3: Das Gebiet beinhaltet vollständig eine der letzten gut erhaltenen, nicht überbauten, jedoch aufgeforsteten Binnendünen des linken Niederrheins und stellt die direkte räumliche Verbindung zur offenen Binnendüne Wahler Berg (BK-4806-0152) dar. Es besitzt somit sowohl für den landesweiten als auch lokalen Biotopverbund eine herausragende Bedeutung. Durch die weitgehend vollständige und typische Ausbildung des Biotoptypenkomplexes der Binnendüne Wahler Berg besitzt die Binnendüne Hannepützheide eine optimale Ausgangsituation für eine Wiederbesiedlung mit Arten der Lebensgemeinschaft offener Binnendünen. Außerdem kommt den Flächen des BKs eine Pufferfunktion für das kleine NATURA 2000 - Gebiet "Wahler Berg" zu. Gezielte Biotopverbundmaßnahmen wurden für die Zauneidechse durch Schaffung von Säumen und Sandhaufen geschaffen. 4: Im Bereich der Hannepützheide ist der Erhalt und die Entwicklung der Wald-Heide-Komplexe unter Entwicklung der dort vorhandenen Heiderelikte und durch Wiederherstellung naturnaher Eichen-Birken und Eichen-Buchenwälder vorrangiges Entwicklungsziel. Außerdem ist auf den ackerbaulich genutzten und die Teilgebiete verbinden Sandböden die Wiederherstellung von Heideflächen ein wichtiges Entwicklungsziel. |
Kennung: |
BK-4806-0154 |
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Objektbezeichnung: |
Martinsee |
Link zur Karte: | BK-4806-0154 |
Objektbeschreibung: | 1: Das 33,3 ha umfassende BK-4806-0154 liegt nördlich von Dormagen in der linksrheinischen Niederterrasse und ist Teil des Naturschutzgebietes "Wahler Berg, Hannepützheide und Martinsee". Es umfasst das Abgrabungsgewässer Martinsee. Hier wird seit 1930 kontinuierlich Sand und Kies im Nassabbau gewonnen und aus den ehemals 3 Abgrabungsgewässern ist mittlerweile eine große Wasserfläche (19 ha) geworden. Im Südosten befindet sich ein von dem übrigen Abgrabungsgewässer nur bei niedrigem Wasserstand abgetrennter Teich. Dieser wird, wie auch angrenzende Bereiche des Ostufers sowie Bereiche des West- und Nordufers sehr stark von Anglern der zwei Angelvereine frequentiert. Im Rahmen des von der Biologischen Station erarbeiteten Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) wurden Uferbereiche mit zeitlicher Einschränkung der Angelfischerei vorgeschlagen, eine Übernahme in den Landschaftsplan hat noch zu erfolgen. Ende 2012 wird der verbliebene von zwei Betrieben den Kiesabbau einstellen und seine Betriebsanlagen entsprechend Rekultivierungsplan rückbauen. 2: Die Fläche ist einer der wenigen Baggerseen im Rhein-Kreis Neuss, die im Landschaftsplan als Naturschutzgebiet festgesetzt sind. Der ökologische Wert des Martinsees ist in erster Linie in seinem Entwicklungspotential als Lebensraum für charakteristische Pflanzen- und Tierarten von Nassabgrabungen als Ersatzstandort für eigendynamische, natürliche Fließgewässerauen begründet. Das Gebiet besitzt ein hohes Entwicklungspotential für die Besiedlung von spezialisierten und seltenen Pflanzenarten. Es ist Lebensraum verschiedener, teilw. wassergebundener Vogelarten, wie beispielsweise des Flussregenpfeifers. Das Gebiet besitzt eine hohe Bedeutung für mausernde, rastende und durchziehende Vogelarten, darunter Singschwäne sowie verschiedene Enten- und Limikolenarten. Das Gebiet ist Lebensraum der Kreuzkröte und der See ist ein wichtiges, da einziges größeres Laichgewässer einer sehr großen Erdkrötenpopulation. Ehemals (um 1950-1960) soll im Gebiet die Knoblauchkröte vorgekommen sein. 3: Das Gebiet besitzt eine hohe Bedeutung im lokalen Biotopverbund für die Lebensgemeinschaften von vegetationsarmen Rohböden, insbesondere für wärme- und trockenheitsliebende Arten sowie solchen sandgeprägter Standorte. Es steht in direktem räumlichen Zusammenhang mit Flächen der beiden Dünenzüge "Wahler Berg" und "Hannepützheide" und verbindet so beispielsweise Lebensräume der Zauneidechse, bzw. stellt selbst Trittsteinlebensräume für diese und weitere Arten dar. Im regionalen und landesweiten Biotopverbund stellt das Gebiet ein bedeutendes Vogelrast- und Mausergebiet dar. Es ist Brutlebensraum des Flussregenpfeifers und Lebensraum der Kreuzkröte. Es ist somit Ersatzlebensraum von Arten einer natürlichen, dynamische Prozesse erlaubenden Flussaue. 4: Der LP nennt für das Gebiet die Wiederherstellung und Entwicklung des Abgrabungsgewässers und seines Umfeldes für den Biotop- und Artenschutz als wichtigstes Entwicklungsziel. Insbesondere für wassergebundene Tierarten (Amphibien, Fische, Vögel) und in den Bereichen trockener Böschungen für Arten der primären Dünenvegetation. |
Kennung: |
BK-4806-0152 |
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Objektbezeichnung: |
Binnendüne Wahler Berg (FFH und NSG) |
Link zur Karte: | BK-4806-0152 |
Objektbeschreibung: | 1: Das 7,8 ha umfassende Gebiet liegt nördlich von Dormagen in der linksrheinischen Niederterrasse und umfasst den überwiegenden Teil der natürlichen Flugsanddüne "Wahler Berg", welche unter DE-4806-305 ein Gebiet im Netzwerk Natura 2000 ist. Die Fläche ist Teil des Naturschutzgebietes "Wahler Berg, Hannepützheide und Martinsee". Der nicht zum BK gehörige, westlich der Bundesstraße 9 liegende Teil der Binnendüne ist Geschützter Landschaftsbestandteil. Hier ist an die Stelle der ehemals vorhandene Zwergstrauchheide heute fast flächendeckender Gehölzbestand (Eichen, Ahorn) und ein eingezäunter Teich getreten. 2: Die Fläche des BK-4806-0152 weist im Bereich der offenen, unbewaldeten Binnendüne neben offenen Sandflächen typisch ausgebildete Silbergrasfluren sowie Kleinschmielenrasen, Sand-Straußgrasrasen sowie Übergänge zu Zwergstrauchheiden atlantischer Prägung auf. Mit den weiteren vorkommenden Biotoptypen, wie Gebüsch (Brombeer-), Glatthaferwiese und Trockene Säume weist das Gebiet damit den vollständigen Biotoptypenkomplex dieses Standortes ab. Damit gehört der Wahler Berg zu einer der letzten nicht überbauten oder aufgeforsteten Binnendünen des nordrhein-westfälischen Rheinlandes. Das Gebiet weist wichtige Vorkommen der landesweit sehr seltenen Lebensraumtypen (LRT) "Sandtrockenrasen auf Dünenstandorten" und "Sandheiden auf Binnendünen" auf. Der LRT "Alte bodensaure Eichenwälder" im Norden und Süden des Gebietes weist mit seinen mächtigen Hudeeichen deutliche Spuren einer ehemaligen Hudewirtschaft und Niederwaldnutzung auf. Neben der Bedeutung für den Naturschutz stellt diese Hudelandschaft ein herausragendes kulturhistorisches Zeugnis einer durch den Menschen über Jahrhunderte geprägten offenen bis halboffenen Kulturlandschaft dar. Während der nördliche Hudewald zusammen mit den Offenlandflächen sehr extensiv mit Schafen und Ziegen beweidet wird, erfolgt im südlichen Waldbereich bisher keine Beweidung, was in den letzten 30 Jahren zum Verlust offener Heide- und Magerrasenbereiche führte. 3: Das Gebiet zählt zu den letzten gut erhaltenen, nicht überbauten oder aufgeforsteten Dünen des linken Niederrheins und ist damit von landesweiter Bedeutung. Durch die weitgehend vollständige und typische Ausbildung des Biotoptypenkomplexes einer Binnendüne mit ihren charakteristischen Pflanzengesellschaften und Vorkommen zahlreicher typischer Arten hat es einen herausragenden Naturschutzwert. Im Biotopverbund des NATURA 2000-Netzes ist das Gebiet als Trittsteinbiotop zwischen größeren Gebieten mit dem Biotoptypenkomplex der Binnendünen an Lippe, Ems, Maas und Rhein von großer Bedeutung. Im lokalen und regionalen Biotopverbund kommt dem Wahler Berg als reliktäre Habitatinsel mit langer Floren- und Faunentradition eine Schlüsselstellung hinsichtlich der Wiederbesiedlung geeigneter Lebensräume zu. Es steht dabei in engem funktionalen Zusammenhang zu weiteren im NSG "Wahler Berg, Hannepützheide und Martinsee" und im Dormagener Raum existierenden, derzeit weitgehend aufgeforsteten, jedoch ein hohes Entwicklungspotential aufweisenden Binnendünen. 4: Die wichtigsten LRT im Gebiet sind die landesweit sehr seltenen "Silbergrasfluren auf Dünenstandorten" und die "Trockenen Sandheiden". Diese beiden LRT sind daher vorrangig in ihren Erhaltungszuständen zu sichern bzw. zu verbessern. Auf ehemaligen oder geeigneten Standorten sind im Gebiet diese LRT zu erweitern bzw. zu entwickeln. Schutzziel ist für den LRT 2330 die Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter Sandtrockenrasen auf Binnendünen bzw. für den LRT 2310 die Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter Calluna-Heiden auf Binnendünen mit ihrer charakteristischen Vegetation, Fauna und ihrer natürlichen Morphologie durch extensive Beweidung mit ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) sowie unter Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente sowie der Wiederherstellung von Sandtrockenrasen und Heiden auf Binnendünen. Die im Gebiet Wahler Berg befindlichen Eichenniederwald-Bestände mit ihren eindrucksvollen, mehrstämmigen Hudeeichen sind als Kulturlandschaftsrelikt zu erhalten. Die Zauneidechse ist im Gebiet durch die qualitative und quantitative Optimierung der benötigten Umweltrequisiten in ihrem Bestand zu sichern und zu fördern. |
Kennung: |
BK-4806-0077 |
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Objektbezeichnung: |
Grünland- und Heideflächen in der Hannepützheide |
Link zur Karte: | BK-4806-0077 |
Objektbeschreibung: | Kleiner Grünland- und Heidekomplex im Nordwesten der Hannepützheide, etwa 1 km südlich von Stürzelberg, begrenzt von einem Nadel-Laubholz-Mischwald im Osten. Ansonsten ist das Gebiet von Ackerflächen umgeben. An der Nordgrenze verläuft ein befestigter Feldweg mit einer Hecke. Auf nährstoffarmen Boeden (verfestigte Flugsande), die z.T. früher als Ackerland genutzt wurden, sind unterschiedliche, artenreiche Offenlandbiotope und einige Kleingehölze entwickelt. Die Osthälfte wird vorwiegend von einer Besenginsterheide und Magerweiden (Straußgrasrasen, Kleinschmielenrasen) eingenommen. Die Vegetationsdecke ist lückig, die Pflege der Ökokontofläche der Stadt Dormagen erfolgt durch extensive Beweidung (Schafkoppel) im Beweidungskonzept für das Naturschutzgebiet "Wahler Berg". Außerdem sorgen die zahlreichen Wildkaninchen für eine dauerhaft kurze Grasnarbe. Kleinflächig haben sich Brombeere und andere Störzeiger etabliert. Die offenen Flächen werden durch Baum- und Strauchgruppen aus Birke, Kiefer und Später Traubenkirsche gegliedert. Am Nordrand und im Zentrum stocken pionierwaldartige Feldgehölze (Stangenhölzer) aus Salweide und Birke. In der Westhälfte des Gebietes befindet sich auf einer, bis 2004 als Acker genutzten Teilfläche ein junger Straußgrasrasen, der derzeitig noch stark mit Landreitgras u.a. Störzeigern durchsetzt ist. Die Vegetationsentwicklung geht weitgehend auf Selbstbegrünung zurück. Im West- und Südteil dieser Fläche wurde 2008 eine Mahdgutübertragung mit Material einer artenreichen, trockenen Glatthaferwiese durchgeführt. Das Gebiet hat lokalen Schutzwert auf Grund der reliktartigen Heide- und Magerrasenbestände, die u.a. Lebensräume für eine größere Zauneidechsenpopulation, erdgrabende und blütenbesuchende Insekten (u.a. auch Omocestus haemorrhoidalis), Wiesenbrüter, Pflanzen der Sandmagerrasen darstellen. Die vorhandenen Kleingehölze sind geeignete Brutplätze für eine Reihe von Singvogelarten. In Ergänzung zum Naturschutzgebiet "Wahler Berg" bildet die Heidefläche einen Trittsteinbiotop für Magerrasen-Arten. Entwicklungsziele sind die Erhaltung der offenen, mageren Heiden und Straußgrasrasen und ihre Optimierung durch extensive Beweidung und gelegentliche Entfernung von Gehölzaufwuchs. |
Kennung: |
BK-4806-0153 |
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Objektbezeichnung: |
Binnendüne Wahler Berg (FFH, kein NSG) |
Link zur Karte: | BK-4806-0153 |
Objektbeschreibung: | 1: Das knapp 0,9 ha umfassende Gebiet liegt nördlich von Dormagen in der linksrheinischen Niederterrasse und ist Teilfläche der natürlichen Flugsanddüne "Wahler Berg" und Teil des NATURA 2000 - Gebietes DE-4806-305. Das BK-4806-0153 grenzt östlich an das Naturschutzgebiet "Wahler Berg, Hannepützheide und Martinsee" an. Der nördliche Teil wird durch Gehölzbestände, insbesondere durch bodensauren Eichenwald mit ehem. Niederwald- und Hutewaldnutzung sowie durch eine Hochstaudenflur geprägt. Nach Süden schließen sich mosaikartig verzahnte Kleinschmielenrasen, Sand-Straußgrasrasen sowie Übergänge zu Zwergstrauchheiden atlantischer Prägung an. 2: Die Fläche des BK-4806-0153 weist typisch ausgebildete Kleinschmielenrasen, Sand-Straußgrasrasen sowie Übergänge zu Zwergstrauchheiden atlantischer Prägung auf. Diese sind untereinander und mit weiteren vorkommenden Biotoptypen, wie Gebüsch (Brombeer-), Trockenen Säumen und alten bodensauren Eichenwälder verzahnt. Zusammen mit den angrenzenden Flächen des BK-4806-0152 weist das Gebiet damit den vollständigen Biotoptypenkomplex dieses Standortes auf. Damit gehört der Wahler Berg zu einer der letzten nicht überbauten oder aufgeforsteten Binnendünen des nordrhein-westfälischen Rheinlandes. Das Gebiet weist wichtige Vorkommen der landesweit sehr seltenen Lebensraumtypen (LRT) "Sandtrockenrasen auf Dünenstandorten" und "Sandheiden auf Binnendünen" auf. Die im Norden des Gebietes stehenden mächtigen Hudeeichen deuten auf eine ehemaligen Hudewirtschaft und Niederwaldnutzung hin. Neben der Bedeutung für den Naturschutz stellt diese Hudelandschaft ein herausragendes kulturhistorisches Zeugnis einer durch den Menschen über Jahrhunderte geprägten offenen bis halboffenen Kulturlandschaft dar. Der Hutewald wird zusammen mit den Offenlandflächen sehr extensiv mit Schafen und Ziegen beweidet. 3: Das Gebiet ist Bestandteil einer der letzten gut erhaltenen, nicht überbauten oder aufgeforsteten Dünen des linken Niederrheins und ist damit von landesweiter Bedeutung. Durch die weitgehend vollständige und typische Ausbildung des Biotoptypenkomplexes einer Binnendüne mit ihren charakteristischen Pflanzengesellschaften und Vorkommen zahlreicher typischer Arten hat es einen herausragenden Naturschutzwert. Im Biotopverbund des NATURA 2000-Netzes ist das Gebiet als Trittsteinbiotop zwischen größeren Gebieten mit dem Biotoptypenkomplex der Binnendünen an Lippe, Ems, Maas und Rhein von großer Bedeutung. Im lokalen und regionalen Biotopverbund kommt dem Wahler Berg als reliktäre Habitatinsel mit langer Floren- und Faunentradition eine Schlüsselstellung hinsichtlich der Wiederbesiedlung geeigneter Lebensräume zu. Es steht dabei in engem funktionalen Zusammenhang zu weiteren im NSG "Wahler Berg, Hannepützheide und Martinsee" und im Dormagener Raum existierenden, derzeit weitgehend aufgeforsteten, jedoch ein hohes Entwicklungspotential aufweisenden Binnendünen. 4: Die wichtigsten LRT im Gebiet sind die landesweit sehr seltenen "Silbergrasfluren auf Dünenstandorten" und die "Trockenen Sandheiden". Diese LRT sind daher vorrangig in ihren Erhaltungszuständen zu sichern bzw. zu verbessern. Auf ehemaligen oder geeigneten Standorten sind im Gebiet diese LRT zu erweitern bzw. zu entwickeln. Schutzziel für den LRT 2330 ist die Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter Sandtrockenrasen auf Binnendünen bzw. für den LRT 2310 ist die Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter Calluna-Heiden auf Binnendünen mit ihrer charakteristischen Vegetation, Fauna und ihrer natürlichen Morphologie durch extensive Beweidung mit ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) sowie unter Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente sowie der Wiederherstellung von Sandtrockenrasen und Heiden auf Binnendünen. Die im Gebiet Wahler Berg befindlichen Eichenniederwald-Bestände mit ihren eindrucksvollen, mehrstämmigen Hudeeichen sind als Kulturlandschaftsrelikt zu erhalten. Die Zauneidechse ist im Gebiet durch die qualitative und quantitative Optimierung der benötigten Umweltrequisiten in ihrem Bestand zu sichern und zu fördern. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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