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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Langscheider Mark (NSG-HSK-00002)

Objektbezeichnung:

NSG Langscheider Mark

Kennung:

NSG-HSK-00002

Ort:
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 148,05 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2019
Inkraft: 2019
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4613-0329
  • BK-4613-0340
Kennung:

BK-4613-0329

Objektbezeichnung:

Großer Buchenwald-Komplex in der Langscheider Mark

Link zur Karte: BK-4613-0329
Objektbeschreibung: Im Waldgebiet "Langscheider Mark" südwestlich des Ferienortes Langscheid an der Sorpetalsperre ist ein stark zergliederter, aber für den Naturraum außerordentlich großer und dadurch besonders schutzwürdiger Komplex naturnaher Hainsimsen-Buchenwäldern von insgesmat rund 130 ha Flächenausdehnung erhalten. Der Komplex erstreckt sich etwa zwischen Schloss Melschede im Norden, der Melscheder Mühle im Westen und dem Antenberg im Süden. Im Südosten wird er von der Landstraße L 687 am Westufer der Sorpetalsperre begrenzt, im Südwesten in etwa von der Grenze zum Märkischen Kreis. Das Umfeld ist meist mit Nadelholzkulturen (Fichte und Lärche) bestockt, zum Teil aber auch mit Buchen-Stangenhölzern. Die naturnahen Hainsimsen-Buchenwälder sind überwiegend als "Hallenwälder" mit spärlicher, azidophiler Krautschicht und fast ohne nennenswerte Strauchschicht ausgeprägt. Vor allem im Norden sind sie vielfach struktur-, alt- und totholzreich, gruppen- oder einzelstammweise sind hier weitere Baumarten beigemischt (meist Eichen, aber auch Fichten, Lärchen u. a.). Gelegentlich finden sich Höhlenbäume, verenzelt auch stehendes Totholz. Im Norden könen die Buchen und (Trauben-) Eichen bis zu 180 Jahre alt sein, im Süden sind sie mit bis zu 120 Jahren etwas jünger. Mitunter ist in allen Bereichen eine truppweise Buchen-Naturverjüngung zu beobachten, stellenweise auch Berg-Ahorn und Eschen-Jungwuchs, besonders in Randereichen auch ein erheblicher Fichten-Anflug. An den Unterhängen zum Melscheder Mühlenbachtal hin treten in der Krautschicht mitunter Basenzeiger auf und zeigen hier Übergänge zum WaldmeisterBuchenwald an. Im gesamten Buchenwald-Komplex fallen immer wieder kleine, naturnahe Sickerquellen und Quellbäche auf, die von Milzkrautfluren, Winkel-Seggen-Beständen sowie maximal einzelnen Erlen begleitet werden. Im Norden fließen sie in kleinen Siepentälchen überwiegend zum Melscheder Mühlenbach ab, im Süden zur Sorpetalsperre; teilweise versickern sie auch nach nur wenigen Metern wieder im Waldboden. Am Oberlauf der "Mellerschlade" findet sich ein Vorkommen des Winter-Schachtelhalms.
Kennung:

BK-4613-0340

Objektbezeichnung:

Siepental südöstlich "Krähenbrinke"

Link zur Karte: BK-4613-0340
Objektbeschreibung: Das namenlose, bewaldete Siepental liegt südöstlich "Krähenbrinke" westlich des Ferienortes Langscheid. Es erstreckt sich über eine Länge von knapp 900 m aus der Hochfläche der "Langscheider Mark" in südöstliche Richtung und mündet von Nordwesten in eine Seitenbucht (mit Vorstaubecken) der Sorpetalsperre. Die Bachaue wird auf beiden Seiten von Forstwegen begrenzt, an die sich Nadelholzforste bzw. junge Laubholzforste anschließen. Die schmale Bachaue des Siepentales zeichnet sich durch einen naturnahen Bachlauf sowie entsprechende bachbegleitende Erlenwälder aus. Es handelt sich um quellig-durchsickerte Bach-Erlen-Eschenwälder (Carici remotae-Fraxinetum) nahezu ohne Beteiligung der Esche, von Oberdorfer (1992) als Carex remota-Alnus glutinosa-Gesellschaft beschrieben. Immer wieder fallen darin kleine Milzkrautfluren und Torfmoospolster auf. Eine Besonderheit sind die zahlreichen sehr alten Erlen-Überhälter des Bestandes. Teilweise sind den Auenwäldchen (v. a. in Randbereichen) Fichten beigemischt. Durch den Damm der Sorpesee-Randstrasse wird der Bachlauf zu einem kleinen "Teich" mit Unterwasser- und Schwimmblatt-Vegetation sowie fragmentarischem Großseggenried angestaut, der u. a. Bedeutung als Amphibien- und Libellen-Lebensraum haben dürfte. Ein Rohrdurchlass unter einer Forstwegequerung ist als erhebliche Beeinträchtigung des Siepentales zu nennen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (2,50 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,27 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (125,00 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,58 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,56 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (125,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,58 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,30 ha)
  • Teich <FF0> (0,20 ha)
  • Grundquelle, Tümpelquelle, Limnokrene <FK1> (0,00 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,21 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,79 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,04 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus aquatilis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Laichkraut (unbestimmt) (Potamogeton spec.)
  • Lungenkraut (unbestimmt) (Pulmonaria spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Widertonmoos (unbestimmt) (Polytrichum spec.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz, Erhalt und Optimierung großflächiger, naturnaher Buchenwälder und ihrer Lebensgemeinschaften mit seltenen und z. T. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten in einer von Nadelholz-Forsten dominierten Waldlandschaft durch naturgemäße Waldwirtschaft

    Schutz, Erhalt und Entwicklung bodenständiger Buchenwälder mit naturnahen Quellen und Quellbächen aus naturwissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen

    Schutz, Erhalt und Entwicklung eines großflächigen, naturnahen, landschaftsraumtypischen Biotopkomplexes mit besonderer Bedeutung innerhalb des regionalen Biotopverbundes
  • Schutz, Erhalt und Entwicklung eines durch ein naturnahes Fließgewässer sowie standortheimische Bachauenwälder geprägten Siepentales und seiner Lebensgemeinschaften in einer von Nadelholz-Forsten dominierten Waldlandschaft

    Ergänzung und Optimierung der naturnahen Laubholzbestände u. a. als Vernetzungsbiotop durch naturgemäße Waldwirtschaft, insbesondere Umwandlung der Nadelholzforste auf Auenstandort in standortheimischen Laubwald
Gefährdungen:
  • Entnahme Altholz (FW)
  • Entnahme Horst- und Hoehlenbaum (FW)
  • Entnahme Totholz (FW)
  • Forstwegeneubau bzw. -ausbau (FW)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rohrdurchlass (WA)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Ausbau von Quellen
  • kein Gewaesseraufstau
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Kahlschlag
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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