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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bewaldete Siepentaeler oestlich Forsthaus Linschede (NSG-HSK-00011)

Objektbezeichnung:

NSG Bewaldete Siepentaeler oestlich Forsthaus Linschede

Kennung:

NSG-HSK-00011

Ort:
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 16,01 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2019
Inkraft: 2019
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4713-0168
  • BK-4713-0169
Kennung:

BK-4713-0169

Objektbezeichnung:

Bewaldete Siepentäler östlich Forsthaus Linschede

Link zur Karte: BK-4713-0169
Objektbeschreibung: Östlich des Forsthauses Linschede und des Hespetal südwestlich Bruchhausen findet sich ein Komplex aus drei strukturreichen, bewaldeten, namenlosen Siepentälern, die in diesem Objekt zusammengefasst worden sind. Sie sind wie die umgebenden Berge mit wertvollen Laubwäldern, teilweise auch Nadelholzforsten bestockt. Wertgebend ist zum einen das naturnahe Bachsystem mit zahlreichen Sickerquellen, Quellbächen und in weiten Abschnitten kaum beeinträchtigten Bachoberläufen. Immer wieder zeigen sich die Fließgewässer darüber hinaus auf langer Strecke von strukturreichen, altersheterogenen, bachbegleitenden Bach-Erlen-Eschenwäldern umgeben, die stellenweise quellig durchsickert sind - auch die Auenvegetation ist somit größtenteils als naturnah anzusehen. Fichtenkulturen grenzen meist nur auf kurzer Strecke direkt an die (Quell-) Bäche. Der südliche Quellbach entspringt und verläuft zunächst in einem Fichten-Hochwald, wobei sich die Sickerquellen dennoch als naturnah erweisen - auch am Quellbach sind immer wieder fragmentarische Quellfluren (u. a. große Milzkraut-Bestände) anzutreffen. In Teilbereichen schließen an die Auenwälder altholzreiche Eichenmischwälder an. Erst abwärts des Zusammenflusses aller Bachoberläufe zeigen sich das entstehende Fließgewässer sowie die Bachaue bis zur Mündung in die Hespe deutlich stärker anthropogen überformt - der Bereich wurde zur Entwicklung mit einbezogen. Beeinträchtigungen ergeben sich auch durch die Rohrdurchlässe im Bereich der Forstwege des Talkomplexes.
Kennung:

BK-4713-0168

Objektbezeichnung:

NSG-Vorschlag Mittleres Hespetal bei Forsthaus Linschede

Link zur Karte: BK-4713-0168
Objektbeschreibung: Das komplett bewaldete Mittlere Hespetal bei Forsthaus Linschede stellt sich auf einem etwa 2 km langen Abschnitt ausgesprochen naturnah und damit schutzwürdig dar. Das Fließgewässer verläuft mit seinem schmalen Sohlental im Bereich der Grenze Hochsauerlandkreis / Märkischer Kreis, so dass Flächen beider Kreise betroffen sind. Im Süden wird der schutzwürdige Bereich von einer großen Teichanlage bzw. einem querenden Forstweg begrenzt, im Norden wurde die Grenze dort gesetzt, wo der Bach aus dem Wald austritt und in die freie Landschaft übergeht (auch hier eine Teichanlage). Wertgebend ist zum einen der fast innerhalb des gesamten NSG-Vorschlags ausgesprochen naturnahe Mittellauf der Hespe, dem neben der Sorpe größten Zufluss der Sorpe-Talsperre. Der 2 - 4 m breite Mittelgebirgsbach verläuft nahezu leitbildkonform leicht gewunden bis stark geschwungen durch sein schmales Sohlental und zeigt dabei überall naturnahe Sohl- und Uferstrukturen wie Schotterbänke, Uferabbrüche, Totholzverklausungen, Sturzbäume u. a.. Allein im Bereich einer kleinen Teichanlage zwischen Forsthaus und Hof Linschede ist die Hespe u. a. durch zwei Querbauwerke erheblich beeinträchtigt - sie sollten unbedingt beseitigt bzw. durchgängig gestaltet werden. Wertgebend ist darüber hinaus der vergleichsweise große Flächen der gesamten (!) Bachaue einnehmende bachbegleitende, z. T. quellig durchsickerte Hainmieren-Schwarzerlenwald. Unmittelbar am Bach finden sich meist alte, mehrstämmige Erlen-Stockausschläge, die Bestände in der Bachaue sind meist jünger und gleichaltrig (mittleres Baumholz) - sie sind vermutlich forstlich begründet worden und haben ein großes Entwicklungspotenzial. Neben den ebenfalls großflächig in der Bachaue stockenden Fichtenforsten stellen die 3 genannten Teichanlagen mit ihren das Fließgewässer beeinträchtigenden Bauwerken wesntliche Beeinträchtigungen des Mitteren Hespetales dar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (19,30 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,53 ha)
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (0,10 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (4,66 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,23 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (2,50 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (3,81 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (13,50 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (1,50 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,86 ha)
  • Eschenwald auf Auenstandort <AM3> (1,30 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,50 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,19 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,53 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,03 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (0,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Schaumkraut (unbestimmt) (Cardamine spec.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
Schutzziele:
  • Schutz, Erhalt und Entwicklung eines durch naturnahe Quellen und Quellbäche sowie entsprechende Auenwälder geprägten Siepental-Komplexes und seiner Lebensgemeinschaften in einer von Nadelholz-Forsten dominierten Waldlandschaft

    Ergänzung und Optimierung der naturnahen Laubholzbestände u. a. als Vernetzunsbiotop durch naturgemäße Waldwirtschaft, insbesondere Umbau der Fichtenkulturen auf Auenstandorten
  • Schutz und Erhalt des Mittleren Hespetales mit naturnahem Fließgewässer und naturnahen Auenwäldern als Refugial-Lebensraum und Vernetzungsbiotop in einer von Nadelholz-Forsten dominierten Waldlandschaft

    Optimierung der naturnahen Fließgewässerdynamik

    Umbau der Fichtenkulturen auf Auenstandort in standortheimischen Laubwald
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gewaesserunterhaltung (WA)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rohrdurchlass (WA)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Ausbau von Quellen
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Fischteichanlage
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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