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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Waeldchen am Stemmberg (NSG-HSK-00024)

Objektbezeichnung:

NSG Waeldchen am Stemmberg

Kennung:

NSG-HSK-00024

Ort:
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 2,55 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2019
Inkraft: 2019
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutz, Erhaltung und Entwicklung von seltenen Waldgesellschaften (Schluchtwald und Waldmeister-Buchenwald mit Altholz) und ihrer Lebensgemeinschaften Das NSG dient auch der nachhaltigen Sicherung von besonders schutzwürdigen Lebensräumen nach § 30 BNatSchG und von Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4614-912
Kennung:

BK-4614-912

Objektbezeichnung:

Stemmberg westlich von Hellefeld

Link zur Karte: BK-4614-912
Objektbeschreibung: Der Stemmberg westlich von Hellefeld besteht am südlichen Oberhang und im Ostteil aus einem Kalk-Buchenwald mit zum Teil mächtigen Althölzern (Waldmeister-Buchenwald, FFH-LRT 9130). Im Zentrum und im Nordosten befinden sich mehrere kleinere historische Kalksteinentnahmestellen (hellgraue, dickbankige, bituminöse Kalke) mit mehreren z. T. spaltenreichen Kalkfelswänden. Dieser Teil wurde laut alter Biotopkataster-Beschreibungen noch bis mindestens 1992 beweidet (Schafe, Rinder, Damwild), aktuell ist keine Beweidung zu erkennen und es hat sich (wieder) eine weitgehend typische Krautschicht entwickelt. Am Steinbruchrand im Westen stockt am steilen nordexponierten Hang ein Eschen-reicher Schluchtwald im Starkholzalter (prioritärer FFH-LRT 9180) mit einem größeren Bestand des Silberblattes. Auf dem teilweise flachgründigen Blockschuttboden mit typischer Moosvegetation (Ctenidion mollusci) erreichen die ältesten Bäume einen Stammdurchmesser von bis zu 60 cm. Der Untergrund wird aus Kohlenkalken gebildet und bedingt eine üppige, artenreiche und bodendeckende Krautschicht. Die Strauchschicht erreicht mittlere Deckungsgrade. Im Schluchtwald fällt die Naturverjüngung von Schluchtwald-Charakterarten (Bergulme, Esche) auf. Im Bestand liegt relativ viel Totholz am Boden (Astungsreste, schwache Stämme). Im Südwesten ist ein Teil des Waldes seit der Erstkartierung 1985 durch Gesteinsabbau durch den angrenzenden Steinbruch verloren gegangen.. Im Nordwesten befinden sich mittlerweile zu mittlerem Baumholz herangewachsene Eschen- und Berghorn-Aufforstungen, im nördlichen Zentralteil auch eine Eschenaufforstung (mittleres Baumholz) mit einigen Fichten. Dieser Nordrand weist vermutlich auf Grund der Nähe zum angrenzenden Acker Eutrophierungszeiger auf. Hervorzuheben ist der Schluchtwald mit dem Silberblattvorkommen, er stellt einen prioritären FFH-Lebensraumtyp dar und ist im westlichen Kreisgebiet ein sehr seltener Lebensraum. Im Biotopverbund handelt es sich um einen wichtigen Trittsteinbiotop für Tier- und Pflanzenarten der Schluchtwälder und Kalk-Buchenwälder. Wenn möglich, sollte der Steinbruch nicht weiter in das Gebiet erweitert werden, da der der wertvolle Schluchtwald und der Altbuchenwald direkt an die Steinbruchkante grenzen. Im mittleren Südteil lagern noch immer alte verfallene landwirtschaftliche Geräte. In einem alten Steinbruch im mittleren Ostteil ist auch offenbar alter Hausmüll und Gesteinsschutt abgelagert. Es sollte eine ordnungsgemäße Entsorgung erfolgen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (1,21 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (0,23 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (0,23 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,21 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,74 ha)
  • Nadelbaum-Eschenmischwald <AM1c> (0,31 ha)
  • Eschen-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AM4> (0,23 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Rotmilan (Milvus milvus) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gedrehtfrüchtiger Glockenhut (Encalypta streptocarpa)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus subsp. ovatus)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Kamm Spaltzahnmoos (Fissidens dubius)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleines Muschelmoos (Plagiochila porelloides)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiches Kamm-Moos (Ctenidium molluscum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Baumschnecke (Arianta arbustorum)
  • Berg-Turmschnecke (Ena montana)
  • Gefleckte Schüsselschnecke (Discus rotundatus)
  • Glatte Schliessmundschnecke (Cochlodina laminata)
  • Goldglänzender Laufkäfer (Carabus auronitens)
  • Grosser Schnegel (Limax maximus)
  • Kleine Schliessmundschnecke (Clausilia rugosa)
  • Kleine Turmschnecke (Merdigera obscura)
  • Kolkrabe (Corvus corax)
  • Riemenschnecke (Helicodonta obvoluta)
  • Rote Wegschnecke (Arion rufus)
  • Rotmilan (Milvus milvus)
  • Rötliche Laubschnecke (Monachoides incarnatus)
  • Steinpicker (Helicigona lapicida)
  • Weinbergschnecke (Helix pomatia)
Schutzziele:
  • Erhalt eines Schluchtwaldes und von Waldmeister-Buchenwald mit Altholz
Gefährdungen:
  • Muellablagerung
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Kahlschlag
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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