Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Roehraue mit angrenzendem extensivem Hang-Gruenland und quelligen Feuchtwaldparzellen (NSG-HSK-00040)

Objektbezeichnung:

NSG Roehraue mit angrenzendem extensivem Hang-Gruenland und quelligen Feuchtwaldparzellen

Kennung:

NSG-HSK-00040

Ort:
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 30,66 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 4
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2021
Inkraft: 2021
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutz und Erhaltung eines nahezu unverbauten Flussabschnittes mit seinen naturnahen Gewässerstrukturen incl. der weiteren verbessernden Entwicklung der Wasserqualität; Erhaltung und Entwicklung der angrenzenden strukturreichen Weideflächen durch weitere Extensivierung; Schutz, Erhaltung und Entwicklung von Waldsonderstandorten und ihrer Lebensgemeinschaften. Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des Europäischen Schutzgebietssystems „Natura 2000“. Das NSG dient auch der nachhaltigen Sicherung von besonders schutzwürdigen Lebensräumen nach § 30 BNatSchG und von Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4513-0110
  • BK-4513-0133
  • BK-4513-301
  • BK-HSK-00098
Kennung:

BK-4513-301

Objektbezeichnung:

Roehr zwischen Huesten und Hachen

Link zur Karte: BK-4513-301
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst naturnahe Gewässerabschnitte eines Mittelgebirgsflusses. Der Fluss weist eine steinige Gewässersohle, Kiesbänke und bis drei Meter hohe Steilwände auf. An den Ufern sind Hochstaudenfluren ausgebildet die z.T. in extensiv genutztes Weidegrünland übergehen. Der Fluss wird teilweise von Ufergehölzen aus Erlen und Weiden gesäumt. Das nördliche Teilgebiet umfasst einen ca. 2,4 langen unverbauten Abschnitt der Röhr südlich Arnsberg-Herdringen. Der Fluss weist eine steinige Gewässersohle, Steilwände und Uferabbrüche auf und wird z.T von einem Ufergehölz aus Erlen und Weiden gesäumt. Im Süden des Gebietes sind befinden sich extensiv genutzte, teils feuchte Weiden. Am Steilhang westlich des Sportplatzes Müschede befinden sich zwei Quellbereiche auf Kalktuff. Das südliche Teilgebiet umfasst naturnahe Gewässerabschnitte eines Mittelgebirgsflusses. Der Fluss weist eine steinige Gewässersohle, Kiesbänke und bis drei Meter hohe Steilwände auf. An den Ufern sind Hochstaudenfluren ausgebildet die z.T. in extensiv genutztes Weidegrünland übergehen. Der Fluss wird teilweise von Ufergehölzen aus Erlen und Weiden gesäumt. Für den Naturraum Bergisch-Sauerländer Unterland stellt das Gebiet mit naturnahen Flussabschnitten einen maßgebenden Ausschnitt aus einer intakten Mittelgebirgslandschaft dar. Insbesondere die Röhr mit der reich ausgebildeten Unterwasservegetation und nahezu allen Strukturelementen naturnaher Fließgewässer nimmt einen hervorragenden Platz unter vergleichbaren Lebensräumen im Land ein. Im Rahmen der Bemühungen um den Aufbau eines landesweiten Biotopverbundes nimmt das Gebiet eine unverzichtbare Platz als Refugialraum von Artengemeinschaften naturnaher Fliegewässer ein. Als hervorragendes Entwicklungsziel ist die Erhaltung der naturnahen Gewässerstrukturen und die weitere Verbesserung der Wasserqualität zu nennen. Zudem sollten die angrenzenden Grünländer weiter extensiviert werden.
Kennung:

BK-4513-0133

Objektbezeichnung:

Kalkreiche Quellbereiche westlich des Sportplatzes Müschede

Link zur Karte: BK-4513-0133
Objektbeschreibung: Am westexponierten Oberhang westlich des Sportplatzes Müschede entspringen mehrere Quellen. Die oberste Quelle im Nordwesten ist gefasst (verrohrt), sie schüttetete zum Kartierungszeitpunkt allerdings vergleichsweise stark. Die südliche als Geschützter Biotop kartierte Quelle führte zum Kartierungszeitpunkt kein Wasser, die nördliche als GB-kartierte Quelle schüttete nur mäßig. Die Quellen zeichnen sich aus durch ihren kalkreichen Untergrund. Kalktuff ist jedoch nur vereinzelt zu finden. Daher und wegen des Fehlens typischer Kalktuff-Moosgesellschaften konnten die Quellen nicht als prioritärer FFH-Lebensraumtyp 7220 Kalktuffquellen kartiert werden. Wichtigstes Entwicklungsziel ist es, die westliche Quelle zu renaturieren (Entfernung der Quellfassung).
Kennung:

BK-4513-0110

Objektbezeichnung:

Kalkreiche Quellbereiche westlich des Sportplatzes Müschede

Link zur Karte: BK-4513-0110
Objektbeschreibung: Am westexponierten Oberhang westlich des Sportplatzes Müschede entspringen mehrere Quellen. Die oberste Quelle im Nordwesten ist gefasst (verrohrt), sie schüttetete zum Kartierungszeitpunkt im Jahr 2010 noch vergleichsweise stark, bei der Kartierung 2015 führte der Bach hier kein Wasser. Die nördliche als GB-kartierte Quelle schüttete 2010 nur mäßig, 2015 gab es nur noch wenige sickernasse Stellen. Dennoch waren in den abgegrenzten Bereichen noch typische Quellmoose der Kaltkuffquellen vorhanden. Die südliche als Geschützter Biotop kartierte Quelle führte sowohl 2010, als auch 2015 kein Wasser. Die Quellen zeichnen sich aus durch ihren kalkreichen Untergrund. Kalktuff ist jedoch nur vereinzelt zu finden. Daher und wegen des Fehlens typischer Kalktuff-Moosgesellschaften konnten die Quellen nicht als prioritärer FFH-Lebensraumtyp 7220 Kalktuffquellen kartiert werden. Die Kalktuffquellen hier am Röhr-Hang westlich Müschede sind die einzigen bislang kartierten Kalktuff-Quellen im gesamten Naturraum Niedersauerland. Wichtigstes Entwicklungsziel ist es, die nordwestliche Quelle zu renaturieren (Entfernung der Quellfassung).
Kennung:

BK-4513-0120

Objektbezeichnung:

Ehemaliger Quellbach mit Kalksinterbildung westlich Sportplatz Müschede

Link zur Karte: BK-4513-0120
Objektbeschreibung: Kalksinterbildungen an einem temporär wasserführenden bis bereits dauerhaft trockenen Quellbereich am ostexponierten Hang westlich des Sportplatzes Müschede. Ein erster Kalksinterbereich befindet sich im oberen Bereich der Wegböschung. Ein großer Teil des Kalktuffs wurde hier zwischen der Erstkartierung 2010 und 2015 vermutlich im Rahmen von Durchforstungsarbeiten abgestochen (Vergleichsfotos sind angehängt). Trotz dieser Schädigung und der zunehmenden Austrocknung sind noch für Kalktuffquellen typische Moosarten vorhanden. Etwa 20 m oberhalb der Wegböschung befindet sich ein weiterer Kalktuffbereich im ehemaligen Bachbett. In der ehemaligen Quellmulde oberhalb fehlen mittlerweile für Quellen typsiche Pflanzenarten, sie wurde daher nicht in den Geschützen Biotop einbezogen. Vermutlich wegen Grundwasserabsenkungen auf Grund des oberhalb liegenden Steinbruchbetriebes scheint die Quelle aktuell nicht mehr zu schütten. Die Kalktuffquellen hier am Röhr-Hang westlich Müschede sind die einzigen bislang kartierten Kalktuff-Quellen im gesamten Naturraum Niedersauerland.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (5,89 ha)
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (3,90 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (1,06 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,32 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,80 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (7,99 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,07 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,08 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (5,89 ha)
  • Quellbereiche (0,07 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,06 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (1,08 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,80 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,32 ha)
  • Fettweide <EB0> (7,99 ha)
  • Magergrünland <ED0> (1,12 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (NaN ha)
  • Mittelgebirgsfluss <FO1> (5,89 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (3,90 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Sternmoos (Mnium stellare)
  • Eibenblättriges Spaltzahnmoos (Fissidens taxifolius)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Falsches punktiertes Wurzelsternmoos (Rhizomnium pseudopunctatum)
  • Farnähnliches Starknervmoos (Cratoneuron filicinum)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fettglänzendes Ohnnervmoos (Aneura pinguis)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus fluitans)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Geschnäbeltes Kriechsternmoos (Plagiomnium rostratum)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Haarblättriges Birnmoos (Bryum capillare)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kalk-Schönschnabelmoos (Eurhynchium striatulum)
  • Kegelkopfmoos (Conocephalum conicum)
  • Kelch-Beckenmoos (Pellia endiviifolia)
  • Kleines Muschelmoos (Plagiochila porelloides)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Punktiertes Wurzelsternmoos (Rhizomnium punctatum)
  • Rauhes Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Schmalblättriges Spaltzahnmoos (Fissidens gracilifolius)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitzblättriges Schönschnabelmoos (Eurhynchium striatum)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Kriechsternmoos (Plagiomnium elatum)
  • Verwandtes Kriechsternmoos (Plagiomnium affine)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Taubnessel (Lamium album)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Wellenblättriges Katharinenmoos (Atrichum undulatum)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizähniges Kammkelchmoos (Lophocolea bidentata)
Tierarten:
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Flussabschnittes und extensivem Weidegruenland.
  • Erhaltung und Wiederherstellung von Kalk-Quellen
  • Erhalt einer kalkreichen Sickerquelle
Gefährdungen:
  • Abwasserbelastung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • kein Gewaesseraufstau
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Abwassereinleitung
  • keine Aufforstung
  • Pufferzone anlegen
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.