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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Selmecke (NSG-HSK-00072)

Objektbezeichnung:

NSG Selmecke

Kennung:

NSG-HSK-00072

Ort:
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 23,80 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2019
Inkraft: 2019
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4613-0301
Kennung:

BK-4613-0301

Objektbezeichnung:

NSG-Vorschlag "Selmeckesiepen"

Link zur Karte: BK-4613-0301
Objektbeschreibung: Der mehr als 2 km lange, bewaldete "Selmeckesiepen" liegt im großen, von Nadelholzforsten dominierten Waldgebiet zwischen Sorpetalsperre und der Stadt Sundern. Der talprägende Bachlauf entsteht aus mehreren Quellbächen am Nordrand der Hochfläche "Auf"m Stück" und fließt in nördlicher Richtung auf die Ortslage Stemel zu. Der Talgrund wird meist beidseitig von Forstwegen begrenzt. Der offenere, nördliche Talabschnitt vor der Mündung in die Röhr bei Gut Selmke wurde auf Grund starker Beeinträchtigungen nicht einbezogen. Der sich im Süden verzweigende Talkomplex zeichnet sich durch einen ausgesprochen naturnahen Bachauen-Biotopkomplex mit z. T. außerordentlich langen naturnahen Fließgewässerabschnitten aus. Neben dem Selmeckesiepen selbst stellen sich auch die meisten Quellbäche und Sickerquellen weitgehend unbeeinträchtigt und naturnah dar. Ebenso bemerkenswert sind die in großen Teilbereichen der schmalen Bachaue stockenden bachbegleitenden Erlenwälder mit Niederwaldnutzungs-Merkmalen. Es handelt sich um quellig-durchsickerte Bach-Erlen-Eschenwälder (Carici remotae-Fraxinetum) nahezu ohne Beteiligung der Esche, von Oberdorfer (1992) als Carex remota-Alnus glutinosa-Gesellschaft beschrieben. Immer wieder fallen darin kleine Milzkrautfluren und Torfmoospolster auf, gelegentlich auch Fichten-Beimischung. Nur in wenigen Teilbereichen ganz im Süden grenzen Fichtenkulturen bis unmittelbar an die Quellbäche. Zwei von Osten zufließenden Quellbäche zeigen sich von Birken-Eichenwäldchen (meist mittleres Baumholz) umgeben - sie wurden bei der Abgrenzung berücksichtigt. Neben den Fichtenkulturen in der Bachaue sind die zahlreichen Rohrdurchlässe an den Forstwegequerungen als wesentliche Beeinträchtigungen zu nennen - im Süden wird der Bach durch einen Durchlass angestaut. Der naturnahe, bewaldete Bachauen-Vegetationskomplex des Selmeckesiepen hat über seine aktuelle Bedeutung hinaus ein sehr hohes Entwicklungspotenzial.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (8,49 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,31 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,97 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,21 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (7,44 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,97 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,00 ha)
  • Teich <FF0> (0,05 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,20 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,26 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,06 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Baldrian (unbestimmt) (Valeriana spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz, Erhalt und Entwicklung einer landschaftsraumtypisch ausgebildeten, naturnahen Mittelgebirgs-Bachaue und ihrer Lebensgemeinschaften mit seltenen und z. T. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten

    Schutz, Erhalt und Entwicklung von bachauentypischen Pflanzengesellschaften in einer von Nadelholzforsten geprägten Waldlandschaft aus naturwissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen

    Ergänzung und Optimierung der naturnahen Laubholzbestände u. a. als Vernetzungsbiotop durch naturgemäße Waldwirtschaft, insbesondere Umwandlung der bachbegleitenden Nadelholzbestände in standortheimischen Laubwald
Gefährdungen:
  • Anstau eines Fliessgewaessers
  • Forstwegeneubau bzw. -ausbau (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rohrdurchlass (WA)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Gewaesseraufstau
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Fischteichanlage
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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