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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Sterkrader Wald (OB-002)

Objektbezeichnung:

NSG Sterkrader Wald

Kennung:

OB-002

Ort: Oberhausen
Kreis: Oberhausen
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 80,94 ha
Offizielle Fläche: 80,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 1996
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 20 Buchst. a, b und c LG, insbesondere

- zur Erhaltung und Entwicklung von trockenem bis feuchtem Eichen-Hainbuchenwald sowie von
wertvollen Altholzbeständen aus weit über 100jährigen Rotbuchen als Lebensraum zahlreicher zum
Teil gefährdeter Tier- und Pflanzengemeinschaften,

- zur Erhaltung und Entwicklung eines wertvollen Torfmoos-Erlenbruchwaldes am Handbach mit gut
ausgebildeten, seltenen und gefährdeten Pflanzengesellschaften,

- zur Erhaltung und Entwicklung alter Bachmäander und Mergelgruben als Laichgewässer für gefährdete
Amphibienarten und als Lebensraum zahlreicher Insektenarten,

- wegen der Bedeutung der Mergelkulen als kulturhistorisches Dokument,

- wegen der Seltenheit und Eigenart des Waldkomplexes mit regionaler Bedeutung ,

- wegen der Bedeutung des Waldes für das Landschaftsbild.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4406-0013
Kennung:

BK-4406-0013

Objektbezeichnung:

NSG Sterkrader Wald

Link zur Karte: BK-4406-0013
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Sterkrader Wald ist ein geschlossenes Waldgebiet mit Buchen- und Eichenwäldern und wird vom Handbach mit begleitendem Auen- und Bruchwald geprägt. Das Gebiet grenzt im Südwesten an das Autobahnkreuz Oberhausen, im Osten an das Grünland der Walsumer Mark und weitere Waldflächen, im Nordosten grenzt Wohnbebauung an. Hervorzuheben als wertbestimmender Bestandteil ist vor allem die Aue des Handbaches. Der Bach selbst ist überwiegend begradigt, weist teilweise, im mittleren Abschnitt jedoch noch einen mäßig naturnahen, geschwungenen Verlauf auf. Vor allem hier sind auf dem Grund der ursprünglichen Aue Feuchtwälder entwickelt, wobei Auenwälder mit viel Winkelsegge eng verzahnt sind mit kleinen Bruchwäldern in sumpfigen Altmäandern. Kleinflächig sind quellige Bereiche mit größeren Torfmoospolstern und Frauenhaarmoos vorhanden. Wertbestimmend sind darüber hinaus die bodensauren Buchen- und Eichenwälder des Gebietes, die viel starkes Baumholz und einige Buchen-Altholzinseln enthalten. Sie sind teilweise krautarm, teils farnreich oder von Brombeeren geprägt, in der Strauchschicht oft Ilex. Im Süden des Gebietes einige wassergefüllte, ehemalige Mergelkuhlen. Darüber hinaus finden sich Bergahorn-, Roteichen- und Kiefernmischwälder und jüngere Erlenbestände. Das Waldgebiet in unmittelbarer Siedlungsrandlage stellt einen wichtigen Trittstein innerhalb eines gehölzgeprägten Biotopverbundes dar und für diesen herausragende Bedeutung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (28,00 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (13,08 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,17 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,17 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,10 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (28,00 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (8,70 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (4,38 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (9,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (1,17 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (3,50 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (13,00 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (8,50 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,17 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (1,70 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae) <RL 3>
  • Kreuzkröte (Bufo calamita) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Endtmanns Goldnessel (Lamium endtmanii)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissflockiger Sumpfhäubling (Galerina paludosa)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
  • Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
  • Gebänderter Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris)
  • Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans)
  • Große Königslibelle (Anax imperator)
  • Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Habicht (Accipiter gentilis)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
  • Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae)
  • Kreuzkröte (Bufo calamita)
  • Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis)
  • Ochsenauge (Maniola jurtina)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus)
  • Teichfrosch (Rana kl. esculenta)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
  • Wespenspinne (Argiope bruennichi)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung von naturnahen Laubwäldern mit Alt- und Totholz als Lebensraum für waldgebundene Arten und als Verbundkern im Ballungsraum sowie Erhaltung und Optimierung eines naturnahen, sommertrockenen Sandbachs
Gefährdungen:
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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