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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Breiter Hagen (OE-011)

Objektbezeichnung:

NSG Breiter Hagen

Kennung:

OE-011

Ort: Lennestadt
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 9,77 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1981
Inkraft: 2020
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 BNatSchG
1. zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung überregional bedeutsamer Lebensräume
und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und
Pflanzenarten. In ihrer natürlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schützen (mit Angabe
der FFH-Lebensraumtypen):
- artenreiche Waldmeister- (9130) und Orchideen-Buchenwälder (9150),
- ein artenreicher Eichenwald,
- artenreiche Eichen-Hainbuchen Nieder- und Mittelwälder,
- natürliche Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210),
- Blockschutthalden,
- nicht touristisch erschlossene Höhlen (8310),
- Schlucht- und Hangmischwälder (9180, prioritärer Lebensraum),
2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen, insbesondere
aufgrund der „Peperburg“ als bedeutendes Zeugnis der Territorialgeschichte,
3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit dieses Gebietes,
4. zur Sicherung als Kernfläche im Biotopverbund.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4813-0081
Kennung:

BK-4813-0081

Objektbezeichnung:

NSG Breiter Hagen

Link zur Karte: BK-4813-0081
Objektbeschreibung: Im Einmündungsbereich des Repetales in das Lennetal nordwestlich Grevenbrück liegt das Naturschutzgebiet Breiter Hagen, ein rund 30 ha großes, vollständig bewaldetes Schutzgebiet, durchsetzt von Felsen des devonischen Massenkalks. Im Schutzgebiet liegen die Ruinenreste von zwei Burganlagen: Burg Borghausen auf dem exponierten Bergsporn Nordwesten über dem Repe- und Lennetal und die Peperburg im Osten. Das NSG Breiter Hagen weist zahlreiche Felsen auf, ergänzt durch alte, aufgelassene Abgrabungen unterschiedlicher Größe. Insbesondere der Westteil wird von markanten Felsbastionen durchsetzt, die 20 bis 30 m tief talseitig abstürzen können. Die Waldvegetation wird von Buchen- und Ahornmischwäldern beherrscht, ergänzt durch größere edellaubholzreiche Aufforstungsflächen und eine ausgedehnte Windwurfzone mit aufwachsender Laubholz-Naturverjüngung. Das NSG Breiter Hagen weist einen außerordentlich vielfältigen geogenen und vegetationskundlichen Formenschatz auf. Die Naturfelsen, aufgelassenen Alt-Abgrabungen und auch die Burg-Ruinen besitzen eine spezifische Kleinfarn-Vegetation. Die Waldvegetation ist differenziert ausgebildet: der Waldmeister- Buchenwald auf den mittleren Standorten wird auf den trockeneren Standorten von einem Frühlings-Platterbsen-Buchenwald abgelöst, auf den schattig-kühlen, nordexponierten Hängen stocken frische Ausbildungen mit großflächig dominierenden Bärlauch und Waldschwingel. Auf der Unterhangzone zum Lennetal hin stehen bergahorn-reiche Schlucht- und Hangwälder. Neben zahlreichen Kleinfarnen sind Dorniger Schildfarn (mit ausgedehnten Beständen) und Hirschzunge (vereinzelt) repräsentative Farne des Schutzgebietes. Diese gebietstypischen Fels- und Wald-Lebensräume carbonatischer Prägung sind ansonsten im Naturraum Sauerland äußerst selten. Das Naturschutzgebiet Breiter Hagen ist ein herausragendes Biotopelement im Verbund strukturreicher, naturnaher Wald-Fels-Lebensräume entlang des mittleren Lennetals. Es ist Teil des europäischen Schutzgebiets "Kalkbuchenwälder, Kalkhalbtrockenrasen und -felsen südl. Finnentrop". Eine sensible und naturnahe Nutzung und Pflege der Buchenwälder unter Einschluss eines vollständigen Nutzungsverzichtes im Bereiche der Felsbiotope sichert und fördert das Biotopschutzpotenzial.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,47 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (14,71 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (1,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (4,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,57 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,36 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gebaeudestrukturen und Hofstellen <NHN0> (0,10 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,57 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,57 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (1,56 ha)
  • Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (7,28 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (7,28 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (7,42 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (2,36 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (3,55 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (5,00 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,57 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,57 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (0,25 ha)
  • Ruine <HN3> (0,10 ha)
  • land-, forstwirtschaftlicher Weg <VB3> (1,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Ahorn (unbestimmt) (Acer spec.)
  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Flockenblume (Centaurea montana)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Dorniger Schildfarn (Polystichum aculeatum)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hirschzunge (Asplenium scolopendrium)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Märzenbecher (Leucojum vernum)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Straussfarn (Matteuccia struthiopteris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Goldstern (Gagea lutea)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliger Hahnenfuss (Ranunculus lanuginosus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines Waldschutzgebietes mit naturschutzfachlich herausragenden Fels- und Waldbiotopen carbonatischer Prägung und ökologische Entwicklung insbesondere durch forstlichen Nutzungsverzicht im Bereich der Fels-Standorte.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Vegetationskontrolle
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