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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Elberskamp (OE-018)

Objektbezeichnung:

NSG Elberskamp

Kennung:

OE-018

Ort: Finnentrop
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 9,57 ha
Offizielle Fläche: 9,64 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1985
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
1. Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung

a) Ueberregional bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines strukturreichen ehemaligen
Steinbruches mit artenreichen Kalkmagerrasen, z.T. natuerlicher Kalkfelsen und eines Ahorn-Schuttwaldes.

b) Von Biotopen und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhaengen I
und II der FFH-Richtlinie aufgefuehrt sind. Soweit Biotope oder Arten bedroht sind und ihre Erhaltung
von besonderer Bedeutung ist, sind sie als prioritaer eingestuft. Hierbei handelt es sich folgende Bio-
tope gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie:
- Lueckige Kalk-Pionierrasen (6110, prioritaerer Lebensraum),
- Trespen-Schwingel Kalktrockenrasen (6210) (prioritaerer Lebensraum),
- Kalkhaltige Schutthalden (8160, prioritaerer Lebensraum),
- Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210),
- Schlucht- und Hangmischwaelder (9180, prioritaerer Lebensraum),

2. Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,

3. Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes.

Das ueber die Geltungsdauer der Verordnung hinausgehende langfristige Ziel fuer die Waldflaeche
ist die Entwicklung eines Laubwaldes mit den fuer die heimischen Laubwaldgesellschaften typischen
Arten. Dazu gehoert auch die Ueberfuehrung der Altersklassenbestaende in naturnahe Laubwaelder
mit einem Mosaik der standoertlichen Variationen und der verschiedenen Bestandsstufen einschliesslich
der Alt- und Totholzphase.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4813-0077
Kennung:

BK-4813-0077

Objektbezeichnung:

NSG Elberskamp

Link zur Karte: BK-4813-0077
Objektbeschreibung: Südwestlich von Heggen liegt im Bereich alter, aufgelassener Steinbrüche des devonischen Massenkalks ein strukturreicher Biotopkomplex aus Felsen, Pionierfluren, Vorwald und Kalkmagerrasen. Im Süden umrahmen bis 20 m hohe Felswände eine tischebene Sohle mit einem lückigen Pionierrasen. Oberkante und Fuß des Steinbruchs werden von Laubholz-Aufforstungen und Vorwald bestockt. Im Norden des Schutzgebietes erhebt sich eine 8 bis 10 m hohe Fels-Aufragung, bestanden von einem Laubmischwald mit Schluchtwaldcharakter. Zwischen diesen beiden Fels-Polen liegt ein Kulturlandschaftsklomplex aus Gebüschen, Kalkmagerrasen und zahlreichen kleineren Massenkalkfelsen unterschiedlicher Größe. Das NSG Elberskamp besitzt einen strukturreichen Biotopkomplex carbonatischer Prägung. Neben den zahlreichen Naturfelsen sind insbesondere der intakte, extensiv von Schafen beweidete Kalkmagerrasen und der Steinbruch-Schotterrasen wertbestimmend. Sie sind Lebensraum zahlreicher gefährdeter Pflanzenarten wie Trauben-Gamander, Steinquendel, Gemeiner Wundklee und Färber-Ginster. Auffallend sind auch die teilweise dichten Säume von Weisser Schwalbenwurz auf Felsvorsprüngen. Die Aufschlüsse des südlichen Steinbruches sind weiterhin von besonderer geowissenschaftlicher Bedeutung, da in ihnen die Entwicklungsphasen eines devonischen Riffs von der Lagune bis zur Brandungszone nachweisbar sind. Das NSG Elberskamp ist ein exponiertes Biotopelement innerhalb des aus verschiedenen Teilflächen bestehenden FFH-Gebietes "Kalkbuchenwälder, Kalkhalbtrockenrasen und -felsen südl. Finnentrop". Zentrales Naturschutzziel ist der Erhalt des Kalkmagerrasens und Kalkschotterrasens durch effektive Pflege bzw. Beweidung. Weiterhin haben eine möglichst ungestörte Entwicklung eines naturnahen Fels-Wald-Biotopkomplexes ohne forstliche Nutzung und ohne eine Inanspruchnahme durch Freizeitaktivitäten hohe Priorität.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Lueckige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi) <6110> (0,29 ha)
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (1,91 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (0,16 ha)
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,19 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (0,11 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (0,58 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (2,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Magerwiesen und -weiden (0,16 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,48 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (0,58 ha)
  • Trockenrasen (1,91 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,11 ha)
  • Birkenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AD7> (2,50 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,58 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,30 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (1,91 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,00 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,10 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,16 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,19 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (2,00 ha)
  • Vegetationsarme Kies- und Schotterflächen <GF1> (0,29 ha)
  • Weihnachtsbaumkultur <HJ7> (0,10 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Augentrost (unbestimmt) (Euphrasia spec.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Schillergras (Koeleria pyramidata (subsp. pyramidata))
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Quendelblättriges Sandkraut (Arenaria serpyllifolia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre)
  • Schneebeere (Symphoricarpos albus)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Steinquendel (Acinos arvensis)
  • Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule)
  • Storchschnabel (unbestimmt) (Geranium spec.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Gamander (Teucrium botrys)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Weicher Storchschnabel (Geranium molle)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines naturraumtypischen Biotopkomplexes aus Fels-Biotopen, Kalkmagerrasen und blütenreichen Pionierrasen auf Kalk und effektive Pflege insbesondere durch eine extensive Beweidung der Offenlandbiotope.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Trittschaden an Vegetation
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine Duengung
  • Pufferzone anlegen
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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