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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ahauser Klippen und Stausee (OE-019)

Objektbezeichnung:

NSG Ahauser Klippen und Stausee

Kennung:

OE-019

Ort: Attendorn
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 23,90 ha
Offizielle Fläche: 23,92 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
1. Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung

a) Ueberregional bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten insbesondere der Kalkfelsen mit
seltenen Moos- und Pflanzengesellschaften. In ihrer natuerlichen Vergesellschaftung sind
insbesondere zu schuetzen:
- ein exponierter Winterlinden-Hainbuchenschuttwald,
- ein Orchideen-Kalkbuchenwald und
- ein Waldmeister-Buchenwald,

b) Von Biotopen und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhaengen I
und II der FFH-Richtlinie aufgefuehrt sind. Soweit Biotope oder Arten bedroht sind und ihre Erhaltung
von besonderer Bedeutung ist, sind sie als prioritaer eingestuft.
Hierbei handelt es sich um folgende Biotope gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie:
- Schlucht- und Hangmischwaelder (9180, prioritaerer Lebensraum)
- Orchideen-Kalk-Buchenwald (9150),
- Waldmeister-Buchenwald (9130),
- Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210).
Ausserdem handelt es sich um Biotope fuer folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten,
auf die sich der Artikel 4 der Vogelschutzrichtlinie bezieht:
- Uhu (Bubo bubo),
2. Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,

3. Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes.

Das fuer die Geltungsdauer dieser Verordnung hinausgehende langfristige Ziel fuer die Waldflaechen
ist die Entwicklung eines Laubwaldgebietes mit den fuer die heimischen Laubwaldgesellschaftenen
typischen Arten. Dazu gehoert auch die Ueberfuehrung der Altersklassenbestaende in naturnahe
Laubwaelder mit einem Mosaik der standoertlichen Variationen und der verschiedenen Bestands
stufen einschliesslich der Alt- und Totholzphase.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4813-0066
Kennung:

BK-4813-0066

Objektbezeichnung:

NSG Ahauser Klippen und Stausee

Link zur Karte: BK-4813-0066
Objektbeschreibung: Das Biggetal zwischen Attendorn und Heggen ist stark geschwungen. Den Kern des Naturschutzgebietes Ahauser Klippen und Stausee bilden der durch Anstau der Bigge entstandene Ahauser Stausee und die bis 30 m hoch aufragenden Felsen des südexponierten Bigge-Prallhangs. Nördlich der das Schutzgebiet durchziehenden Landesstraße umfasst das NSG ergänzend den bewaldeten Schleifstein und den unteren Talraum der Milstenau. (Nördlich der Landesstraße wird das Schutzgebiet aktuell durch ein Straßenbauprojekt [mit tiefem Geländeeinschnitt] belastet). Im Bereich der Ahauser Klippen stocken seltene und artenreiche Laubmischwälder: lindenreiche Hangwälder und thermophile, lokal krüppelwüchsige Laubmischwald, eng verzahnt mit Felsfluren und Kleinfarn-Gesellschaften auf den natürlichen Kalkfelsen. Die flache, schlammige Uferzone des Ahauser Stausees weist eine ausgedehnte Röhricht- und Hochstauden-Vegetation auf, die temporär trocken fallenden Schlammflächen werden zeitweilig von Zwergbinsen-Gesellschaften besiedelt. In der felsigen, straßennahen Hangzone an der Landesstraße liegen im devonischen Massenkalk zwei Höhlen, deren Eingänge verschlossen worden sind. Auf dem flachgründigen, felsigen Bergrücken des Schleifsteins treten kleinflächig 3 bis 4 m hohe Felsen und Felsrippen zutage. Ein weiteres lang gestrecktes, bis 8 m hohes Felsband erhebt sich am Talrand der Milstenau. Diese Felsbiotope werden lokal intensiv von Kleinfarnen besiedelt. Auf dem Talboden der unteren Milstenau steht ein Erlen-Eschen-Auenwald. Ahauser Klippen, Ahauser Stausee und die angrenzenden Fels-Wald-Biotope stellen als Ganzes ein äußerst kontrastreiches Schutzgebiet dar. Auf engstem Raum existiert eine Abfolge trockenwarmer und geogener Sonderbiotope bis hin zu amphibischen und limnischen Lebensräumen. Die Carbonatfelsen der Ahauser Klippen gehören zu den höchsten natürlichen Felsbiotopen des Kreises Olpe. Im Naturraum extrem selten sind auch die Schlucht- und Hangwälder in enger Verzahnung zu trockenwarmen Wäldern. Die Flachwasserzone des Stausees ist weiterhin ein bedeutender Rastplatz für Wasservögel im Sauerland. Die Fels-Wald-Biotope des Naturschutzgebietes bilden einen herausragenden Refugialbiotop im carbonatisch geprägten Biotopverbund des Massenkalks innerhalb der Attendorn-Elsper Kalksenke. Die Ahauser Klippen sind ein zentrales Biotopelement innerhalb des FFH-Gebietes "Kalkbuchenwaelder, Kalkhalbtrockenrasen und-felsen suedl. Finnentrop". Der Ahauser Stausee wiederum ist gemeinsam mit dem ca. 6 km entfernten NSG Gilberginsel der Biggetalsperre ein bedeutender Rast- und Ruheraum für Wasservögel. Von besonderer Bedeutung für einen effektiven Gebietsschutz ist der Verzicht jeglicher forstlichen Nutzung im Bereich der Fels-Lebensräume und die Aufrechterhaltung von Ruheräumen um den Stausee.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,25 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (1,66 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (0,65 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,33 ha)
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (4,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete waermeliebende Waelder (nicht FFH-LRT) <NAB0> (3,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stollen, Hoehlen und Tunnel (nicht FFH-LRT) <NGE0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Habitate fuer ausgewaehlte Tierarten <NHAB> (11,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,33 ha)
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (15,42 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,07 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,25 ha)
  • Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (2,31 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,98 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,85 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (0,65 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,25 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,33 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (3,60 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (1,50 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (1,60 ha)
  • Staugewässer <FH0> (11,00 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,07 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,25 ha)
  • Höhlen und Stollen <GE0> (0,00 ha)
  • Strassenböschung, Einschnitt <HH1> (0,90 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blasser Schafschwingel (Festuca pallens)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Dürrwurz (Inula conyzae)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gelbe Resede (Reseda lutea)
  • Gemeine Goldrute (Solidago virgaurea)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeiner Tüpfelfarn Sa. (Polypodium vulgare agg.)
  • Gemeines Blaugras (Sesleria caerulea)
  • Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris)
  • Gewöhnliche Akelei Sa. (Aquilegia vulgaris agg.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Salomonssiegel. (Polygonatum odoratum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlammkraut (Limosella aquatica)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines äußerst vielfältigen Naturschutzgebietes mit äußerst seltenen Wald-, Gewässer- und Fels-Lebensräumen.
Gefährdungen:
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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