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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hausschlade (OE-023)

Objektbezeichnung:

NSG Hausschlade

Kennung:

OE-023

Ort: Attendorn
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 22,20 ha
Offizielle Fläche: 22,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
1) Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung

a) Ueberregional bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines Waldkomplexes.
Dieser zeichnet sich durch einen hohen Anteil artenreicher Buchen- und Schluchtwaelder aus.
Im Umfeld eines ehemaligen Kalksteinbruchs, der auch als Uhu-Brutbiotop dient, schliessen sich
Kalkfels- und Blockschutthaldenkomplexe an.
In ihrer natuerlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schuetzen:
- Schluchtwaelder,
- Buchenwaelder,
- natuerliche Kalkfelsen,
- Blockschutthalden,
- Gebuesche trockenwarmer Standorte,
- ein naturnaher ehemaliger Kalksteinbruch,

b) Von Biotopen und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhaengen I
und II der FFH-Richtlinie aufgefuehrt sind. Soweit Biotope oder Arten bedroht sind und ihre Erhaltung
von besonderer Bedeutung ist, sind sie als prioritaer eingestuft.
Hierbei handelt es sich um folgende Biotope gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie:
- Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210),
- Hainsimsen-Buchenwald (9110),
- Waldmeister-Buchenwald (9130),
- Orchideen-Kalk-Buchenwald (9150),
- Schlucht- und Hangmischwaelder (9180, prioritaerer Lebensraum).
Ausserdem handelt es sich um Biotope fuer folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten,
auf die sich der Artikel 4 der Vogelschutzrichtlinie bezieht:
- Uhu (Bubo bubo):

2. Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden

3. Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes.

(2) Das ueber die Gueltigkeitsdauer dieser Verordnung hinausgehende langfristige Ziel fuer die
Waldflaeche ist die Entwicklung eines Laubwaldes mit den fuer die heimischen Laubwaldgesell-
schaften typischen Arten. Dazu gehoert auch die Ueberfuehrung der Altersklassenbestaende in
naturnahe Laubwaelder mit einem Mosaik der standoertlichen Variationen und der verschiedenen
Bestandsstufen einschliesslich der Alt- und Totholzphase.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4813-0080
Kennung:

BK-4813-0080

Objektbezeichnung:

NSG Hausschlade

Link zur Karte: BK-4813-0080
Objektbeschreibung: Bewaldete Hangzone der Lenne zwischen Grevenbrück und Finnentrop mit ausgedehnten Alt-Abgrabungen. Der Steinbruch im Norden mit seinen bis 10 m hohen, wieder bewaldeten Felswänden ist Teil des Naturschutzgebietes, ein nach Abgrabungstätigkeit als Bauschuttdeponie und Schießstand genutzter Alt-Steinbruch ist ausgegrenzt. Neben Vorwäldern insbesondere im Bereich der Alt-Abgrabung wird das NSG insbesondere von Buchenmischwäldern, Eichenmischwäldern und weiteren (edellaubholzreichen) Mischwäldern geprägt. Das Hausschlade weist mehrere markante natürliche Felsaufragungen und Felsabbrüche auf, ergänzt von weiteren Kleinfelsen. Im Bereich dieser geogenen Sonderstandorte kommen neben typischen Kleinfarn-Gesellschaften seltene Hang- und Schluchtwälder zur Ausprägung. Die Buchenwälder und weitere Laubholz-Jungwälder weisen überwiegend eine artenreiche Vegetation des Waldmeister-Buchenwaldes auf. Auf dem Wegrain an der Zuwegung zu dem nördlichen Steinbruch steht ein größerer Bestand des seltenen Kleinen Wintergrüns. Die Steinbrüche und Felsen des Schutzgebietes sind Habitat vom Uhu. Die Wald- und Fels-Biotope des Schutzgebietes werden kaum aufgesucht und sind somit relativ störungsarme Lebensräume. Der Fels-Wald-Biotopkomplex der Hausschlade ist ein bedeutendes Biotopelement innerhalb des aus verschiedenen Naturschutzgebieten zusammengefügten FFH-Gebietes " Kalkbuchenwälder, Kalkhalbtrockenrasen und-felsen südl. Finnentrop". Zentrale Schutzziele sind der Erhalt störungsfreier Fels-Biotope unter Einschluss angrenzender nutzungsfreier Hang- und Schluchtwälder. Durch Förderung alt- und totholzreicher Laubwald-Biotope lässt sich der Naturschutzwert des Schutzgebietes signifikant steigern.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,09 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (1,03 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (5,10 ha)
  • Mitteleuropaeischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) <9150> (0,27 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (3,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (6,92 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (3,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (0,05 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,11 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (3,18 ha)
  • Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (0,27 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,34 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (5,14 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (2,22 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,47 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,11 ha)
  • Eschenwald <AM0> (1,00 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,87 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,23 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (2,22 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,05 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,11 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (3,00 ha)
  • Trockener Waldsaum bzw. Hochstaudenflur, linienförmig <KB4> (0,05 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Dorniger Schildfarn (Polystichum aculeatum)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kleines Wintergrün (Pyrola minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nickendes Perlgras (Melica nutans)
  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tollkirsche (Atropa bella-donna)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Wald-Habichtskraut (Sa.) (Hieracium murorum agg.)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines herausragenden Biotopkomplexes aus Fels-Biotopen mit Kleinfarn-Gesellschaften in enger Verzahnung zu seltenen Waldgesellschaften des Schluchtwaldes als bedeutendes Glied innerhalb einer Kette von Naturschutzgebieten entlang von Lenne und unterer Bigge.
Gefährdungen:
  • Klettersport (SP)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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