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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Breiter Hagen (LP) (OE-040)

Objektbezeichnung:

NSG Breiter Hagen (LP)

Kennung:

OE-040

Ort: Attendorn
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 20,25 ha
Offizielle Fläche: 20,28 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1981
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
1) Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung

a) Ueberregional bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines sehr artenreichen
Waldkomplexes. Dieser zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Waldmeister- und Orchideen-
Buchenwaelder aus. In den Waeldern befinden sich viele gehoelzfreie Felsen und Felskoepfe mit
natuerlichen Felsbbandfluren und Felsengebueschen. Auf Schutthalden sind bedeutsame Schutt-
und Hangmischwaelder ausgebildet. Des Weiteren befinden sich im Gebiet auch artenreiche Eichen-
Hainbuchen-Nieder- und Mittelwaelder.
In ihrer natuerlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schuetzen:
- Schluchtwaelder,
- artenreiche Waldmeister- und Orchideen-Buchenwaelder,
- ein artenreicher Eichenwald,
- artenreiche Eichen-Hainbuchen Nieder- und Mittelwaelder,
- ein naturnaher Bachlauf mit naturnahen artenreichen Staudenfluren,
- natuerliche Kalkfelsen,
- Blockschutthalden.
Von Biotopen und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhaengen I
und II der FFH-Richtlinien aufgefuehrt sind. Soweit Biotope oder Arten bedroht sind und ihre Erhaltung
von besonderer Bedeutung ist, sind sie als prioritaer eingestuft.
Hierbei handelt es sich um folgende Biotope gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie:
- Trespen-Schwingel Kalktrockenrasen (6210),
- Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210),
- nicht touristisch erschlossene Hoehlen (8310),
- Waldmeister-Buchenwald (9130),
- Orchideen-Kalk-Buchenwald (9150),
- Schlucht- und Hangmischwaelder (9180), prioritaerer Lebensraum).

2) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,

3) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit dieses Gebietes.
Das ueber die Geltungsdauer dieser Verordnung hinausgehende langfristige Ziel fuer die Waldflaeche
ist die Entwicklung eines Laubwaldes mit den fuer heimischen Laubwaldgesellschaften typischen Arten.
Dazu gehoert auch die Ueberfuehrung der Altersklassenbestaende in naturnahe Laubwaelder mit einem
Mosaik der standoertlichen Variationen und der verschiedenen Bestandsstufen einschliesslich der Alt-
und Totholzphase.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4813-0081
Kennung:

BK-4813-0081

Objektbezeichnung:

NSG Breiter Hagen

Link zur Karte: BK-4813-0081
Objektbeschreibung: Im Einmündungsbereich des Repetales in das Lennetal nordwestlich Grevenbrück liegt das Naturschutzgebiet Breiter Hagen, ein rund 30 ha großes, vollständig bewaldetes Schutzgebiet, durchsetzt von Felsen des devonischen Massenkalks. Im Schutzgebiet liegen die Ruinenreste von zwei Burganlagen: Burg Borghausen auf dem exponierten Bergsporn Nordwesten über dem Repe- und Lennetal und die Peperburg im Osten. Das NSG Breiter Hagen weist zahlreiche Felsen auf, ergänzt durch alte, aufgelassene Abgrabungen unterschiedlicher Größe. Insbesondere der Westteil wird von markanten Felsbastionen durchsetzt, die 20 bis 30 m tief talseitig abstürzen können. Die Waldvegetation wird von Buchen- und Ahornmischwäldern beherrscht, ergänzt durch größere edellaubholzreiche Aufforstungsflächen und eine ausgedehnte Windwurfzone mit aufwachsender Laubholz-Naturverjüngung. Das NSG Breiter Hagen weist einen außerordentlich vielfältigen geogenen und vegetationskundlichen Formenschatz auf. Die Naturfelsen, aufgelassenen Alt-Abgrabungen und auch die Burg-Ruinen besitzen eine spezifische Kleinfarn-Vegetation. Die Waldvegetation ist differenziert ausgebildet: der Waldmeister- Buchenwald auf den mittleren Standorten wird auf den trockeneren Standorten von einem Frühlings-Platterbsen-Buchenwald abgelöst, auf den schattig-kühlen, nordexponierten Hängen stocken frische Ausbildungen mit großflächig dominierenden Bärlauch und Waldschwingel. Auf der Unterhangzone zum Lennetal hin stehen bergahorn-reiche Schlucht- und Hangwälder. Neben zahlreichen Kleinfarnen sind Dorniger Schildfarn (mit ausgedehnten Beständen) und Hirschzunge (vereinzelt) repräsentative Farne des Schutzgebietes. Diese gebietstypischen Fels- und Wald-Lebensräume carbonatischer Prägung sind ansonsten im Naturraum Sauerland äußerst selten. Das Naturschutzgebiet Breiter Hagen ist ein herausragendes Biotopelement im Verbund strukturreicher, naturnaher Wald-Fels-Lebensräume entlang des mittleren Lennetals. Es ist Teil des europäischen Schutzgebiets "Kalkbuchenwälder, Kalkhalbtrockenrasen und -felsen südl. Finnentrop". Eine sensible und naturnahe Nutzung und Pflege der Buchenwälder unter Einschluss eines vollständigen Nutzungsverzichtes im Bereiche der Felsbiotope sichert und fördert das Biotopschutzpotenzial.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,47 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (14,71 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (1,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (4,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,57 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,36 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gebaeudestrukturen und Hofstellen <NHN0> (0,10 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,57 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,57 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (1,56 ha)
  • Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (7,28 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (7,28 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (7,42 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (2,36 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (3,55 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (5,00 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,57 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,57 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (0,25 ha)
  • Ruine <HN3> (0,10 ha)
  • land-, forstwirtschaftlicher Weg <VB3> (1,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Ahorn (unbestimmt) (Acer spec.)
  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Flockenblume (Centaurea montana)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Dorniger Schildfarn (Polystichum aculeatum)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hirschzunge (Asplenium scolopendrium)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Märzenbecher (Leucojum vernum)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Straussfarn (Matteuccia struthiopteris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Goldstern (Gagea lutea)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliger Hahnenfuss (Ranunculus lanuginosus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines Waldschutzgebietes mit naturschutzfachlich herausragenden Fels- und Waldbiotopen carbonatischer Prägung und ökologische Entwicklung insbesondere durch forstlichen Nutzungsverzicht im Bereich der Fels-Standorte.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Vegetationskontrolle
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