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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Brachtper Bruch (OE-045)

Objektbezeichnung:

NSG Brachtper Bruch

Kennung:

OE-045

Ort: Drolshagen
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 17,29 ha
Offizielle Fläche: 17,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2009
Inkraft: 2009
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess § 20 a) und b) LG

- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung der standorttypischen Lebensraeume
und Lebensgemeinschaften eines Biotopkomplexes aus Quellen und Quellbaechen,
Bruchwaldbestaenden und einem Buchenaltholzbestand,

- aus erdgeschichtlichen Gruenden,

- zur Sicherung als wichtige Verbindungsflaeche im Biotopverbund.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4912-0010
Kennung:

BK-4912-0010

Objektbezeichnung:

NSG Brachtper Bruch

Link zur Karte: BK-4912-0010
Objektbeschreibung: Das rund 17,3 ha große Naturschutzgebiet Brachtper Bruch umfasst das sanft geneigte, nach NW abfallende, waldreiche Quellgebiet eines Quellbaches der Brachtpe südöstlich des gleichnamigen Dorfes mit Höhen zwischen 370 bis 425 m über NN, geprägt von einem tief eingeschnittenen Sieksystem und von erlen- und birkenreichen Feuchtwäldern. Unterbrochen wird der Wald von Mähwiesen. Die Wälder des Naturschutzgebietes werden überwiegend von Fichtenforsten dominiert, lokal durchsetzt von Buchen-, Eichen- und Birkenmischwäldern mit geringem (bis mittlerem) Baumholz. Auf flachen, kaum eingetieften und lokal sickerquelligen Nassstandorten stocken Erlen- und Birken-Feucht- und Nasswälder. Der untere Teil des Schutzgebietes (oberhalb einer Fischteichanlage) wird von tief eingschnittenen Kerbtalsiepen durchzogen. Die Quellbäche oberhalb durchziehen als begradigte Gewässerrinnen bzw. Gräben eine reine Mähwiese. Am Rande dieser zentralen Grünlandfläche und auch innerhalb einer als Wildwiese genutzten Grünlandfläche am Ostrand des Schutzgebietes ist kleinflächig binsenreiches Feuchtgrünland ausgebildet. Die naturnahen Erlen- und Birken-Nasswälder bilden die zentralen Schutzinhalte des NSG´s. Es sind Erlen-Auenwälder auf sickerquelligem Standort und Birken-Moorwälder. Diese Bestände weisen zumeist geringes Baumholz auf. Lokal sind vieltriebige Stockausschläge ausgebildet. Typisch für die Nasswälder des Schutzgebietes sind torfmoosreiche Ausbildungen. Fragmentarisch sind Quell-Erlenwäldchen auch im Sieksystem ausgebildet. Gefährdete Pflanzenarten innerhalb der Feucht- und Nasswälder sind insbesondere Hirse-Segge, Preiselbeere, Schnabel-Segge, Stern-Segge, Schmalblättriges Wollgras und Sumpf-Veilchen. Bemerkenswert ist weiterhin das Auftreten der Echten Glockenheide innerhalb des Moorwaldes östlich des Sieksystems. Dieses atlantische Florenelement steht hier an seiner Arealgrenze. Das NSG Brachtper Bruch ist ein herausragender Refugial-Biotopkomplex insbesondere für Lebensgemeinschaften meso- bis oligotropher Feuchtwälder in der westlichen Randzone des Südsauerländer Berglandes. Der Erhalt dieser Feuchtwälder durch weitestgehenden forstlichen Nutzungsverzicht ist die Basis für ein nachhaltiges Schutzgebietsmanagement.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (2,00 ha)
  • Moorwaelder <91D0> (0,84 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,84 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,40 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,07 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,84 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,84 ha)
  • Quellbereiche (0,22 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,00 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,60 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,84 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (1,00 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (0,80 ha)
  • Birken-Moorwald <AD5> (0,84 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (6,85 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,50 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (0,05 ha)
  • Teich <FF0> (0,22 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,22 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,04 ha)
  • Graben <FN0> (0,03 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bergfarn (Thelypteris limbosperma)
  • Birke (unbestimmt) (Betula spec.)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Reitgras Sa. (Calamagrostis canescens agg.)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines Refugial-Wald-Offenland-Biotopkomplexes mit naturnahen Bruch- und Auenwäldern und ökologische Optimierung insbesondere durch Erhöhung des Laubholzanteils.
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensive Duengung (LW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Wegebau
  • Wildaesungsflaeche, Wildwiese (JA)
Maßnahmen:
  • Erhoehung des Laubwaldanteils
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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