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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Mittagsbrueche (inkl. temporaerem NSG9 (OE-051)

Objektbezeichnung:

NSG Mittagsbrueche (inkl. temporaerem NSG9

Kennung:

OE-051

Ort: Wenden
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 56,22 ha
Offizielle Fläche: 56,27 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2009
Inkraft: 2009
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess § 20 a), b) und c) LG

- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung standorttypischer Lebensraeume und
deren Lebensgemeinschaften, insbesondere der weiten Quelltaeler und der naturnahen
Baeche mit begleitenden Feuchtgruenlandkomplexen als Brut-, Durchzugs- und Ueber-
winterungsgebiet seltener und gefaehrdeter Tierarten (insbesondere Wiesenbrueter und
sonstige Arten des Offenlandes wie Bekassine, Braunkehlchen, Feldlerche, Kiebitz, Neun-
toeter, Raubwuerger, Steinschmaetzer, Wachtelkoenig und Wiesenpiper) sowie seltener
Pflanzenbestaende (v. a. Kleinseggenriede mit Sumpfblutauge und Sumpfveilchen),

- zur Sicherung als Kernflaeche im Biotopverbund,

- aus erdgeschichtlichen Gruenden,

- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des
Gebietes als weites, offenes, gruenlandgepraegtes Quelltal.

Temporaerer Schutz
Der regionalplanerisch als "GIB Ostheldener Hoehe" auszuweisende Teil (28,00 ha.) des NSG "Mittagsbrueche"
wird als temporaeres Naturschutzgebiet festgesetzt. Im Rahmen der bauleitplanerischen Umsetzung des GIB stellt
die temporaere Schutzausweisung fuer das betroffene Teilareal keinen der Bauleitplanung formal entgegenstehen-
den Belang dar. Der Schutz tritt außer Kraft, sobald ein entsprechender Bebauungsplan bestandskraeftig geworden ist.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5013-0026
Kennung:

BK-5013-0026

Objektbezeichnung:

NSG Mittagsbrueche

Link zur Karte: BK-5013-0026
Objektbeschreibung: Östlich von Altenwenden liegt das Naturschutzgebiet Mittagsbrüche, eine im wesentlichen sanfthängige, überwiegend beweidete Grünlandmulde der Albe mit Höhen um 400 m über NN. Im Osten umfasst das Schutzgebiet ergänzend auch Waldflächen. Die weite Grünlandmulde wird von schmalen, grabenähnlichen Zuflüssen der Albe durchzogen. Diese werden von lang gestreckten, buchtig gelappen, binsenreichen Feuchtgrünlandstreifen begleitet. Durchsetzt wird das Offenland von einzelnen Solitärbäumen. An drei Stellen sind jüngst flache Blänken angelegt worden. Die Wälder im Osten des Schutzgebietes bestehen aus Fichten- und Buchenmischwäldern, ergänzt durch Windwurf-(=Kyrill-)Flächen. Auf einer Windwurffläche entwickelt sich im Bereich einer quelligen, abflussverzögerten Senke ein kleiner Erlen-Bruchwald. Das Naturschutzgebiet Mittagsbrüche gehört zu den herausragenden Offenland-Schutzgebieten im südlichen Sauerland. Mit seinem ausgedehnten, extensiv beweidetem Feuchtgrünland und den Solitärgehölzen weist es Landschaftsbilder der traditionellen Kulturlandschaft auf. Positiv auffallend ist der störungsfreie Übergang von Offenland und Wald ohne trennende Straßen und Wege. Floristisch bemerkenswert ist das Vorkommen des Sumpf-Blutauges. Das Naturschutzgebiet Mittagsbrüche ist weiterhin von herausragender ornithologischer Bedeutung: es ist Rast- und Durchzugsbiotop zahlreicher seltener Vogelarten: Bekassine, Braunkehlchen, Kranich, Wiesenpieper etc. Das Schutzgebiet ist ein exponierter Refugial- und Trittstein-Biotop innerhalb der weitgehend offenen Wendener Hochfläche. Prioritäre Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen sind eine nachhaltige Pflege des Offenlandes durch biotopangepasste Grünlandnutzung und eine sensible waldbauliche Behandlung der Offenland-Wald-Übergangszone.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (1,65 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (37,81 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (3,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,30 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,11 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (3,10 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,65 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,11 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,20 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (5,70 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,15 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,05 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,02 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,01 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,70 ha)
  • Fettweide <EB0> (37,81 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (2,85 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,14 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,11 ha)
  • Blänke <FD2> (0,25 ha)
  • Graben <FN0> (0,30 ha)
  • Gemeindestrasse <VA3> (0,07 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,08 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnefuss Sa. (Ranunculus flammula agg.)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines strukturreichen Offenland-Schutzgebietes mit ausgedehnten Feuchtgrünland-Lebensräumen als herausragender Refugial- und Trittstein-Biotop innerhalb des südlichen Sauerlandes.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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