Inhalt:
Naturschutzgebiet Waldenburg (OE-057)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Waldenburg |
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Kennung: |
OE-057 |
Ort: | Attendorn |
Kreis: | Olpe |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 135,45 ha |
Offizielle Fläche: | 135,56 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2013 |
Inkraft: | 2013 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die temporäre Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 BNatSchG
1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen und Lebens- gemeinschaften bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten eines großflächigen, zusammen- hängenden Laubwaldgebietes mit Altholzbeständen als Bruthabitat europäischer Vogelarten (insbesondere Spechte, Eulen und Greifvögel, ggf. Schwarzstorch) und als Lebensraum und Nahrungshabitat für Fledermäuse, Wildkatze, Insektenfauna und weitere schutzbedürftige Arten in einer großen Artenvielfalt, 2. zur Sicherung als Kernfläche im Biotopverbund, 3. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen, insbesondere zur Erhaltung der schutzwürdigen Böden: Böden mit einem hohen bis sehr hohen Biotopentwicklungs- potential und einer sehr hohen Bodenfruchtbarkeit, Regelungs- und Pufferfunktion (z.B. Typische Braunerde, Anmoorgley, Nassgley) und 4. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebietes. Temporärer Schutz: Der Darstellung als"temporäres" NSG liegt keine eigene planerische Abwägung zu Grunde. Vielmehr ist der Träger der Landschaftsplanung verpflichtet, die planerische Abwägung der übergeordneten Planungsbehörden so umzusetzen, dass die Entwicklungsziele und Festsetzungen des Landschafts- plans nicht im Widerspruch zu den Vorgaben des Regionalplans stehen. Da das Gebiet" obwohl fachlich geeignet " im Regionalplan derzeit nicht als Bereich zum Schutz der Natur (BSN) dargestellt ist und auch nicht als BSN dargestellt werden kann, solange unklar ist, ob im Regionalplan hier ein Standort für ein Pumpspeicherkraftwerk dargestellt werden soll, erfolgt die Schutz- ausweisung zunächst temporär. Sie steht der Errichtung eines Pumpspeicherkraftwerkes nicht entgegen und tritt mit dessen Genehmigung räumlich und inhaltlich soweit außer Kraft, wie es für die Errichtung und den Betrieb der Anlage erforderlich ist. Eine ggf. fehlende BSN-Darstellung der nach Genehmigung des Pumpspeicherkraftwerks verbleibenden Restfläche des Schutzgebietes steht der Aufrechterhaltung des NSG-Status nicht entgegen, soweit Schutz- würdigkeit und Schutzbedürftigkeit im gebotenen Umfang gegeben sind. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-OE-00011 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Waldenburg |
Link zur Karte: | BK-OE-00011 |
Objektbeschreibung: | Das südlich von Attendorn gelegene Naturschutzgebiet Waldenburg am Biggesee umfasst überwiegend von Buchen beherrschte Laubwaldbereiche zwischen Ruine Waldenburg im Norden, Bürberg im Südwesten und Berlinghausen im Südosten. Als Besonderheit sind die Buchenwälder ganz im Norden im Umfeld der kulturhistorisch bedeutsamen Ruine Waldenburg als Waldmeister-Buchenwälder ausgeprägt, ansonsten handelt es sich um Hainsimsen-Buchenwälder. Die zum Teil mit typischen Mauerfarnen bewachsenen Gemäuer der Ruine Waldenburg dienten im Jahr 2018 als Brutpatz für Turmfalke und Nilgans. Im Umfeld der alten Gemäuer haben sich leicht ruderalisierte teils thermophile Trockenrasen und Staudenfluren etabliert mit Boden-Vorkommen der Mauerfarne auf Gesteinsgrus. Vermutlich als altes Kulturrelikt befindet sich im Wald südlich der Ruine ein auffallend großer Bestand des Kleinen Immergrüns, im dortigen Umfeld auch kleinere basenreiche teils geschieferte Felsen und Felsanschnitte an Wald- und Hohlwegen. Unterhalb der Ruine Waldenburg wurde im Jahr 1965 die Wallfahrtskapelle Waldenburg wieder aufgebaut, die ursprünglich 50 Höhenmeter unterhalb im heutigen Biggestausee stand. An der Kapelle ist der Zusammenfluss zweier naturnaher Quellbäche, ein weiterer Quellbach fließt entlang der Nordgrenze des Naturschutzgebietes. Nach einer längeren Trockenperiode im Juli 2018 waren diese unteren Bachläufe ausgetrocknet, lediglich die obersten Quellaustritte führten noch Wasser. Die Bäche weisen ein steiniges Bett auf, sind normalerweise schnell fließend und durchweg beschattet, so dass sich die Quellbach-typische Vegetation nur an einigen Stellen optimal ausgebildet hat. Meist reicht die Buchenwald-Vegetation bis an die Bäche. Zwischen den Bächen erstecken sich altersheterogene Hainsimsen-Buchenwälder. Von Hallenwäldern mit Altholz über dichte Naturverjüngungen mit wenigen alten Überhältern bis zu Buchen-Stangenholz ist praktisch alles vorhanden und führt zu einem ausgeprägten Strukturreichtum. Teilweise tritt die Buche auch in Durchmischung mit anderen Laubhölzern auf; so finden sich größere Teilflächen mit Eichen-Buchenwald besonders in der zentralen größeren Teilfläche in nordwestlicher Hanglage, hier sind auch zwergstrauchreiche Flächen vertreten. Der Waldumbau ehemaliger Fichtenforste schreitet im Naturschutzgebiet voran: östlich des Buchhagens befindet sich ein größerer Kahlhieb in einem ehemaligen Fichtenforst, weiter südlich teilweise auf Kyrill-Schadensfklächen wurden ehemalige Lärchenforste mittlerweile bereits schrittweise in Buchen- bzw. Buchenmischwälder überführt. Im Osten ist ein östlich der Kreisstraße 17 gelegener Buchen-Eichenwald in das Naturschutzgebiet einbezogen worden. Im Westteil des Naturschutzgebietes nördlich von Bürberg entspringt unterhalb eines Buchen-Hallenwaldes ein weiterer Bach, der nach der Trockenperiode im Juli 2018 ebenfalls nur in einem südlichen Quellarm Wasser führte. Dieser weist eine gut ausgeprägte Milzkraut-Quellflur auf und wurde als neuer Geschützter Biotop aufgenommen. Das Bachtal weitet sich im Unterlauf vor dem Eintritt in den Biggesee breiter auf, so dass auf der feuchten Talsohle Raum für die Ausbildung eines artenreichen Bach-Erlenwaldes entsteht. Der oberhalb angrenzende Teich kann aktuell nach zeitweise sehr intensiver Nutzung (siehe alte BK-Beschreibung), in der das Gewässer keinerlei gewässertypische Vegetation mehr aufwies, nun wieder als Geschützter Biotop kartiert werden, da sich der Wasserhahnenfuß wieder ausgebreitet hat und die Nutzung wieder eher extensiv erscheint. Allerdings wurden noch zwei Koi-Karpfen im Gewässer festgestellt, die möglichst entnommen werden sollten. Auf dem Nordwesthang des Buchhagen zum Biggesee hin sind neben dort dominierenden Buchen oder Bergahorn streckenweise Hainbuchen und Vogelkirschen frequent vertreten, an anderen Stellen, vor allem an Nordhängen und in Bachtälern, sind Ahorn-Mischwälder ausgebildet. Immer wieder sind auch Fichtenparzellen eingestreut. In Hochstaudenfluren entlang von Waldwegen am Westhang des Buchhagen konnten an drei Stellen Kaisermantel festge |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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