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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Waldenburg (OE-057)

Objektbezeichnung:

NSG Waldenburg

Kennung:

OE-057

Ort: Attendorn
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 135,45 ha
Offizielle Fläche: 135,56 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2013
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-OE-00011
Kennung:

BK-OE-00011

Objektbezeichnung:

NSG Waldenburg

Link zur Karte: BK-OE-00011
Objektbeschreibung: Das südlich von Attendorn gelegene Naturschutzgebiet Waldenburg am Biggesee umfasst überwiegend von Buchen beherrschte Laubwaldbereiche zwischen Ruine Waldenburg im Norden, Bürberg im Südwesten und Berlinghausen im Südosten. Als Besonderheit sind die Buchenwälder ganz im Norden im Umfeld der kulturhistorisch bedeutsamen Ruine Waldenburg als Waldmeister-Buchenwälder ausgeprägt, ansonsten handelt es sich um Hainsimsen-Buchenwälder. Die zum Teil mit typischen Mauerfarnen bewachsenen Gemäuer der Ruine Waldenburg dienten im Jahr 2018 als Brutpatz für Turmfalke und Nilgans. Im Umfeld der alten Gemäuer haben sich leicht ruderalisierte teils thermophile Trockenrasen und Staudenfluren etabliert mit Boden-Vorkommen der Mauerfarne auf Gesteinsgrus. Vermutlich als altes Kulturrelikt befindet sich im Wald südlich der Ruine ein auffallend großer Bestand des Kleinen Immergrüns, im dortigen Umfeld auch kleinere basenreiche teils geschieferte Felsen und Felsanschnitte an Wald- und Hohlwegen. Unterhalb der Ruine Waldenburg wurde im Jahr 1965 die Wallfahrtskapelle Waldenburg wieder aufgebaut, die ursprünglich 50 Höhenmeter unterhalb im heutigen Biggestausee stand. An der Kapelle ist der Zusammenfluss zweier naturnaher Quellbäche, ein weiterer Quellbach fließt entlang der Nordgrenze des Naturschutzgebietes. Nach einer längeren Trockenperiode im Juli 2018 waren diese unteren Bachläufe ausgetrocknet, lediglich die obersten Quellaustritte führten noch Wasser. Die Bäche weisen ein steiniges Bett auf, sind normalerweise schnell fließend und durchweg beschattet, so dass sich die Quellbach-typische Vegetation nur an einigen Stellen optimal ausgebildet hat. Meist reicht die Buchenwald-Vegetation bis an die Bäche. Zwischen den Bächen erstecken sich altersheterogene Hainsimsen-Buchenwälder. Von Hallenwäldern mit Altholz über dichte Naturverjüngungen mit wenigen alten Überhältern bis zu Buchen-Stangenholz ist praktisch alles vorhanden und führt zu einem ausgeprägten Strukturreichtum. Teilweise tritt die Buche auch in Durchmischung mit anderen Laubhölzern auf; so finden sich größere Teilflächen mit Eichen-Buchenwald besonders in der zentralen größeren Teilfläche in nordwestlicher Hanglage, hier sind auch zwergstrauchreiche Flächen vertreten. Der Waldumbau ehemaliger Fichtenforste schreitet im Naturschutzgebiet voran: östlich des Buchhagens befindet sich ein größerer Kahlhieb in einem ehemaligen Fichtenforst, weiter südlich teilweise auf Kyrill-Schadensfklächen wurden ehemalige Lärchenforste mittlerweile bereits schrittweise in Buchen- bzw. Buchenmischwälder überführt. Im Osten ist ein östlich der Kreisstraße 17 gelegener Buchen-Eichenwald in das Naturschutzgebiet einbezogen worden. Im Westteil des Naturschutzgebietes nördlich von Bürberg entspringt unterhalb eines Buchen-Hallenwaldes ein weiterer Bach, der nach der Trockenperiode im Juli 2018 ebenfalls nur in einem südlichen Quellarm Wasser führte. Dieser weist eine gut ausgeprägte Milzkraut-Quellflur auf und wurde als neuer Geschützter Biotop aufgenommen. Das Bachtal weitet sich im Unterlauf vor dem Eintritt in den Biggesee breiter auf, so dass auf der feuchten Talsohle Raum für die Ausbildung eines artenreichen Bach-Erlenwaldes entsteht. Der oberhalb angrenzende Teich kann aktuell nach zeitweise sehr intensiver Nutzung (siehe alte BK-Beschreibung), in der das Gewässer keinerlei gewässertypische Vegetation mehr aufwies, nun wieder als Geschützter Biotop kartiert werden, da sich der Wasserhahnenfuß wieder ausgebreitet hat und die Nutzung wieder eher extensiv erscheint. Allerdings wurden noch zwei Koi-Karpfen im Gewässer festgestellt, die möglichst entnommen werden sollten. Auf dem Nordwesthang des Buchhagen zum Biggesee hin sind neben dort dominierenden Buchen oder Bergahorn streckenweise Hainbuchen und Vogelkirschen frequent vertreten, an anderen Stellen, vor allem an Nordhängen und in Bachtälern, sind Ahorn-Mischwälder ausgebildet. Immer wieder sind auch Fichtenparzellen eingestreut. In Hochstaudenfluren entlang von Waldwegen am Westhang des Buchhagen konnten an drei Stellen Kaisermantel festge

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,04 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (87,90 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (1,31 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,39 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (8,57 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,29 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Habitate fuer ausgewaehlte Tierarten <NHAB> (0,12 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (66,45 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (13,66 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,31 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (7,79 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (7,46 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,39 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (4,74 ha)
  • Ahornwald <AR0> (1,10 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (11,39 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,40 ha)
  • Trockene Heide <DA0> (0,11 ha)
  • Teich <FF0> (0,07 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,11 ha)
  • Quellbach <FM4> (NaN ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,09 ha)
  • sekundärer Silikatfels <GA4> (0,03 ha)
  • Ruine <HN3> (0,01 ha)
  • Ruderalsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB1> (0,07 ha)
  • Waldwirtschaftsweg <VB3b> (2,43 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aloeblättriges Filzmützenmoos (Pogonatum aloides)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Bach-Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rivulare)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gesäumtes Sternmoos (Mnium marginatum)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnlicher Besenginster (Cytisus scoparius subsp. scoparius)
  • Gewöhnlicher Schild-Wasserhahnenfuss (Ranunculus peltatus subsp. peltatus)
  • Gewöhnlicher Stink-Storchschnabel (Geranium robertianum subsp. robertianum)
  • Gewöhnliches Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis subsp. arvensis)
  • Gewöhnliches Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus subsp. ovatus)
  • Gewöhnliches Igelhaubenmoos (Metzgeria furcata)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Habichtskraut (unbestimmt) (Hieracium spec.)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Plattmoos (Plagiothecium nemorale)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hexenkraut (unbestimmt) (Circaea spec.)
  • Hundspetersilie i.w.S. (Aethusa cynapium s.l.)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Kleines Mausschwanzmoos (Isothecium myosuroides)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quendelblättriges Sandkraut Sa. (Arenaria serpyllifolia agg.)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Sparrige Segge Sa. (Carex muricata agg.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Ruhrkraut (Gnaphalium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen Sa. (Viola reichenbachiana agg.)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wellenblättriges Katharinenmoos (Atrichum undulatum)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
  • Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus)
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Dugesia gonocephala (Dugesia gonocephala)
  • Kaisermantel (Argynnis paphia)
  • Karpfen (Cyprinus carpio)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Kleine Schliessmundschnecke (Clausilia rugosa)
  • Nilgans (Alopochen aegyptiacus)
  • Ochsenauge (Maniola jurtina)
  • Turmfalke (Falco tinnunculus)
  • Zilpzalp (Phylloscopus collybita)
Schutzziele:
  • Erhalt und naturnahe Bewirtschaftung von Laubwaldkomplexen, einschließlich Schutz naturnaher Bachläufe und begleitender Auwälder
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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