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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Gunnewiesen (PB-004)

Objektbezeichnung:

NSG Gunnewiesen

Kennung:

PB-004

Ort: Salzkotten
Kreis: Paderborn
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 237,81 ha
Offizielle Fläche: 238,02 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2008
Außerkraft: 2028
Schutzziel: (1) Die Unterschutzstellung erfolgt
a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensräume
und Lebensstätten seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten innerhalb des Naturraums
der Ostmünsterländer Sandebene mit der Niederungszone der Oberen Lippetalung, die sich
insbesondere durch großflächige feuchte und magere Grünlandbestände, feuchte Hoch-
staudenfluren, für den Naturraum typische Fließgewässer und zum Teil temporäre Flach-
gewässer mit Seggenrieden und Zwergbinsenfluren auf grundwasserbeeinflussten anmoorigen
oder podsolierten Standorten auszeichnen;

insbesondere sind zu schützen und zu fördern:

- naturnah verlaufende Gewässerabschnitte der Gunne mit dem regional typischen Arteninventar
an Flora und Fauna, sowie Blänken und sonstige naturnahe stehende Gewässer,
- Flutrasen, Sümpfe, Röhrichte, Seggenriede, Hochstaudenfluren feuchter und nasser Standorte
und Feuchtbrachen,
- weitere Grünlandgesellschaften des Feuchtgrünlandes als Ersatzgesellschaften in ihrer Funktion
als Lebensraum, insbesondere für seltene und gefährdete Wat und Wiesenvögel sowie sonstige
landschaftsraumtypische wild lebende Tier und Pflanzenarten;
- Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder,
- Bruch- und Sumpfwälder,
- Ufergehölze, Kopfbaumbestände, Baumgruppen und Hecken
- sowie die natürliche Artenvielfalt
,
b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen;

c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4217-905
  • BK-4217-914
Kennung:

BK-4217-914

Objektbezeichnung:

NSG Gunnewiesen II

Link zur Karte: BK-4217-914
Objektbeschreibung: Ausgedehnter Acker-Gruenlandkomplex in der Gunneniederung und am Stemmeckebach. Die Flaechen werden ueberwiegend intensiv genutzt. Zwischen dem teils weitflaechigen Gruenland liegen groessere Ackerparzellen. Ein Teil des Gruenlandes hat Feucht- und Nasscharakter mit entsprechenden Zeigerarten. Andere Flaechen sind Weidelgrasfettweiden, wenige unterliegen extensiver Nutzung. Verstreut kommen Hecken, Baumreihen und einige wenige Feldge- hoelze vor. Ein kleines Kieferngehoelz mit fragmentarischem Sandtrockenrasen liegt im SW (Brutplatz eines Baumfalken, 1985). Die Gunne wird streckenweise von unterbrochenen Ufergehoelzen mit Erlen und Weiden begleitet. Das Wasser ist klar und augen- scheinlich wenig belastet. Stemmeckebach und Graeben werden von artenreichen Hochstaudenfluren gesaeumt. An den jeweiligen Parzellengrenzen stehen streckenweise Kopfbaeume, die Steinkaeuzen als Brutplatz dienen. Im Bereich der Gunnewiesen existiert eine der staerksten Steinkauz- populationen in Ostwestfalen. Bemerkenswert ist auch das Vor- kommen der Rohrweihe.
Kennung:

BK-4217-905

Objektbezeichnung:

NSG Gunnewiesen

Link zur Karte: BK-4217-905
Objektbeschreibung: Niederungsflaeche, die von dem Bach "Gunne" durchflossen wird. Unter dem anhaltend hohen Grundwasserstand als massgebender Faktor bei der Bodenbildung haben sich aufgrund der vorwiegend sandig-lehmigen Ablagerungen semiterrestrische Gleye, Auengleye und Anmoorgleye mit geringern Torfmaechtigkeiten (1-4 dm) entwickelt. Im westlichen Teil finden sich etwas groessflaechiger die zu den organogenen Boeden zaehlenden Niedermoore. Der Niedermoortorf kommt mit einer Maechtigkeit von 5-15 dm vor. Im Sueden begrenzt die hoehere Talstufe des Lippetales das Gebiet. Hier kommen bereits Podsole als Bodenart vor. Das Naturschutzgebiet "Gunnewiesen" wird in der suedlichen Haelfte von der Gunne durchflossen. Diese muendet nach ca. 3 km in die Lippe und ist ein verhaeltnismaessig klarer Bach mit Hochstaudenfluren, flutender Unterwasservegetation und lueckigem Ufergehoelz, vereinzelt finden sich auch Sandbaenke. Im Bereich des Thueler Waldes zeigt der Gunnebach einen maeandrierenden Verlauf, mit vereinzelten kleinen Sandbaenken sowie Uferabbruechen. In unmittelbarer Naehe der Gunne, angrenzend an den Erlenbruch, befindet sich ein kuenstlich angelegter Teich. Der Erlenbruch ist in typischer Weise mit Sumpf-Seggenbestaenden, Vorkommen von Schwertlilie u.a. entwickelt. Ein Teil des Bruch- waldes ist mit Pappeln bestockt. Relativ kleinflaechig kommen Schilfroehricht und Feuchtbrachen vor. Der ueberwiegende Teil des Gebietes wird als Wiese und Weide maessig intensiv genutzt. Ein geringer Anteil besteht aus Feuchtgruenland. Im N wurde inmitten des Gruenlandes ein flacher Wiesenweiher an- gelegt, der eine naturnahe Zonierung mit Roehrichten und etwas Seggenried aufweist.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (51,78 ha)
Biotoptypen:
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (3,74 ha)
  • Pappelwald auf Bruchwaldstandort <AF3> (1,50 ha)
  • Fichtenmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AJ3> (1,50 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,75 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (3,38 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (4,13 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,69 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (0,75 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,75 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,75 ha)
  • Kopfbaumgruppe <BG2> (1,69 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (1,50 ha)
  • Fettwiese <EA0> (6,73 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (13,46 ha)
  • Fettweide <EB0> (109,35 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (3,74 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (38,87 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,50 ha)
  • Weiher <FB0> (0,75 ha)
  • Teich <FF0> (0,75 ha)
  • Bach <FM0> (1,50 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (1,69 ha)
  • Graben <FN0> (2,44 ha)
  • Acker <HA0> (40,92 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Baumfalke (Falco subbuteo) <RL 3>
  • Baumpieper (Anthus trivialis) <RL 3>
  • Bekassine (Gallinago gallinago) <RL 1S>
  • Braunkehlchen (Saxicola rubetra) <RL 1S>
  • Grosser Brachvogel (Numenius arquata) <RL 2S>
  • Kiebitz (Vanellus vanellus) <RL 3S>
  • Kleinspecht (Dryobates minor) <RL 3>
  • Kornweihe (Circus cyaneus) <RL 0>
  • Pirol (Oriolus oriolus) <RL 1>
  • Rohrweihe (Circus aeruginosus) <RL 3S>
  • Rotmilan (Milvus milvus) <RL 3>
  • Schwarzmilan (Milvus migrans) <RL R>
  • Steinkauz (Athene noctua) <RL 3S>
  • Wiesenpieper (Anthus pratensis) <RL 2>
  • Wiesenweihe (Circus pygargus) <RL 1S>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Blauer Wasser-Ehrenpreis (Veronica anagallis-aquatica (subsp. anagallis-aquatica))
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gelb-Segge (Carex flava)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Grüne Teichbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Sparrige Segge (Carex muricata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)
  • Sumpf-Teichfaden (Zannichellia palustris s.l.)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Baumfalke (Falco subbuteo)
  • Baumpieper (Anthus trivialis)
  • Bekassine (Gallinago gallinago)
  • Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
  • Goldammer (Emberiza citrinella)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans)
  • Grosser Brachvogel (Numenius arquata)
  • Habicht (Accipiter gentilis)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Kornweihe (Circus cyaneus)
  • Neuntöter (Lanius collurio)
  • Pirol (Oriolus oriolus)
  • Plattbauch (Libellula depressa)
  • Rabenkrähe (Corvus corone corone)
  • Ringeltaube (Columba palumbus)
  • Rohrweihe (Circus aeruginosus)
  • Rotmilan (Milvus milvus)
  • Saatgans (Anser fabalis)
  • Schwarzmilan (Milvus migrans)
  • Singdrossel (Turdus philomelos)
  • Singschwan (Cygnus cygnus)
  • Sperber (Accipiter nisus)
  • Steinkauz (Athene noctua)
  • Sympetrum spec. (Sympetrum spec.)
  • Turmfalke (Falco tinnunculus)
  • Weinbergschnecke (Helix pomatia)
  • Wiesenpieper (Anthus pratensis)
  • Wiesenschafstelze (Motacilla flava)
  • Wiesenweihe (Circus pygargus)
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung eines Gruenlandkomplexes
    als Lebensraum einer artenreichen Avifauna mit z.T.
    gefaehrdeten Arten
  • Erhaltung und Optimierung von Feuchtwiesen und eines naturnahen
    Bachlaufes. Erhaltung eines vielfaeltig strukturierten Lebensraumes
    insbesondere als Brutgebiet gefaehrdeter Wiesenbrueter
Gefährdungen:
  • Aufforstung (lokal)
  • Biozideinsatz
  • Drainage
  • Duengung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Biozidanwendung
  • keine Entwaesserung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiedervernaessung
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