Inhalt:
Naturschutzgebiet Sauertal (PB-008)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Sauertal |
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Kennung: |
PB-008 |
Ort: | Lichtenau |
Kreis: | Paderborn |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 966,73 ha |
Offizielle Fläche: | 961,00 ha |
Flächenanzahl: | 6 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2000 |
Inkraft: | 2014 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 BNatSchG, insbesondere - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer, wildlebender Tier- und Pflanzenarten, insbesondere zur Erhaltung der gesamten durch fließgewässerdynamische Prozesse geprägten Tal- und Auenlandschaft der Sauer, die mit ihren unterschiedlichen Biotoptypen und Nutzungen als ökologische Einheit zu betrachten ist, im Einzelnen sind insbesondere folgende Biotoptypen zu schützen: - naturnah verlaufende Fließgewässerabschnitte der Sauer mit Flachund Steilufern, Kiesbänken, Kolken, Schwalglöchern und uferbegleitenden Gehölzbeständen sowie unmittelbar im Kontakt mit der Sauer und der Kleinenberger Sauer stehende Abschnitte verschiedener Quellzuflüsse, - Quellbereiche, Sümpfe, Kleingewässer, Röhrichte und kleinflächige Borstgrasrasen und Seggenrieder, Flutmulden sowie Nass- und Feuchtgrünland, insbesondere auch im Quellgebiet der Kleinenberger Sauer, - in ihrer natürlichen Vergesellschaftung vorkommende Waldmeister-Buchenwälder, kleinflächige Auen- und Erlenbruchwälder sowie Auengebüsche, - natürliche und naturnahe Felsklippen und Felspartien, Halbtrockenrasen und Magerweiden, - Kalkackerstandorte, - Obstwiesen, Kopfbaumbestände, markante Einzelbäume, Baumgruppen und Hecken; - zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und der wildlebenden Tiere und Pflanzen von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Art. 2 Abs. 2 und Art. 6 Abs. 2 der FFHRichtlinie, hierbei handelt es sich um die folgenden natürlichen Lebensräume gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie: Nicht touristisch erschlossene Höhlen (Natura 2000-Code 8310), Lückige Kalk-Pionierrasen (Natura 2000-Code 6110, Prioritärer Lebensraum, Waldmeister-Buchenwald (Natura 2000-Code 9130), Schlucht- und Hangmischwälder (Natura 2000-Code 9180, Prioritärer Lebensraum). Das Gebiet dient darüber hinaus dem besonderen Schutz und der Entwicklung der Lebensräume der folgenden Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH- oder Vogelschutzrichtlinie: Neuntöter (Lanius collurio) Teichfledermaus (Myotis dasycneme) Grosse Bartfledermaus (Myotis brandti) Wasserfledermaus (Myotis daubentoni) Braunes Langohr (Plecotus auritus) Eisvogel (Alcedo atthis) Rotmilan (Milvus milvus) Schwarzspecht (Dryocopus martius) Mittelspecht (Picoides medius) Grauspecht (Picus canus) Schwarzstorch (Ciconia nigra) Haselhuhn (Bonasa bonasia) Raufußkauz (Aegolius fumereus) Raubwürger (Lanius excubitor), - zur Erhaltung, Sicherung oder Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Fließgewässer und des naturnahen Charakters der Aue, - zur Erhaltung hinsichtlich ihrer natürlichen Bodenfunktionen besonders schutzwürdiger Böden. Insbesondere sind die Moor- und Grundwasser- oder Staunässeböden als Extremstandorte mit hohem Biotopentwicklungs- potenzial in ihrer natürlichen Vergesellschaftung zu schützen und zu entwickeln, - aus wissenschaftlichen, natur- und erdgeschichtlichen sowie landeskundlichen Gründen, die im Zusammenhang mit der ökologischen Entwicklung des Sauertals stehen, - zur Erhaltung der kulturhistorisch bedeutenden Elemente wie Obstwiesen, Hutewald und Kalkhalbtrockenrasen, - wegen seiner Funktion als überregional bedeutsame Biotopverbundfläche. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4419-0010 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Sauertal zwischen der Kleineberger Straße und B68 östlich von Kleinenberg |
Link zur Karte: | BK-4419-0010 |
Objektbeschreibung: | NSG Sauertal zwischen der Kleineberger Straße und B68 östlich von Kleinenberg. Es handelt sich um einen großflächig-weitläufigen, strukturreichen durch Graben- und Heckenzüge gegliederten Grünlandkomplex mit größeren Feuchtwiesen- und -weidenflächen (z.B. Treischlandswiesen/Lausebrink). Typisch sind druckwasserbeeinflusste Nasswiesen, wobei das aufsteigende Grundwasser sogar die Grünlandnarbe etwas anhebt, so dass kleinflächige Sümpfe enstehen, die z.B. im Bereich Lausebrink durch die Niedermoorart Sumpf-Dreizack charakterisiert sind. Östlich des Lausebrink befinden sich Fragmente von Kalkflachmooren mit einer basenreichen Pfeifengraswiese sowie einem kleinflächigen Rest eines Kalk-Kleinseggenrieds mit Gelb-Segge. Südlich des Lausebrink ragt ein grünlandgeprägter Zwickel in den Wald hinein. Hier befindet sich am Westrand zum Wald eine struktur- und artenreiche Flächen mit Pfeifengras- und Feuchtwiesen sowie, Borstgrasrasenrestflächen. Daran schließt sich weiter südlich vollständig von Wald umgeben ein Moorkomplex in einer aufgegebenen Teichanlage an. Hier hat sich ein Zwischenmoorbereich ausgebildet, wobei insbesondere das dystrophe Gewässer eine äußerst arten- u.a. kleinseggenreiche Ufervegetation aufweist. Östlich davon befindet sich bei der Siedlung "Heilgrund" eine sehr artenreiche quellig-wasserzügige Feuchtwiese, die neben dem kleinseggenreichtum auch Orchideen aufweist. Landesweit bedeutsames, naturraumtypisches und repräsentatives Feuchtwiesenmosaik mit ca. 60 ha gesetzlich geschütztem Feuchtgrünland und regional und landesweit seltenen Ausbildungen von Pfeifengraswiesen, Borstgrasrasen und Moorrelikten. Wichtiges Biotopvernetzungselement im oberen Sauertal und großflächiger Trittsteinbiotop für an Feuchtgrünlandhabitate gebundene Tierarten. Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines Feuchtgrünlandkomplexes durch extensive Beweidung und Mahd inkl. Weidepflege und Abräumen des Mahdgutes. Begleitendes Monitoring und Pflegekonzepte für die besonders schutzbedürftigen Borstgrasrasen Moorrelikte und Pfeifengraswiesen sowie einiger besondert artenreicher Feuchtwiesen (Lausbrink, Heilgrund). Fortführung der Weide- und Wiesennutzung - Vermeidung weiterer Nutzungsaufgaben u.a. regelmäßiges Abräumen des Mahdgutes von den Flächen. |
Kennung: |
BK-4319-0020 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Sauertal zwischen Grundsteinheim/Iggenhausen und Lichtenau |
Link zur Karte: | BK-4319-0020 |
Objektbeschreibung: | Sauertal in einem Karstgebiet zwischen Grundsteinheim/Iggenhausen und Lichtenau. Das Sauertal ist tief eingeschnitten und wird von der Sauer, einem naturnahen, periodisch wasserführenden Karstgewässer, geprägt. Der Boden besteht im Tal aus Pseudogley, auf den Hängen und den Plateaus aus Rendzina-Braunerde. Der Talboden wird von großflächigen überwiegend intensiv genutzten Weiden, lokal auch Wiesen eingenommen. Die Talböschungen sind geprägt von Magerweiden und an den oberen Talflanken auch von Kalkhalbtrockenrasen. Nördlich und östlich von Grundsteinheim sind die Talflanken mit Waldmeister-Buchenwäldern, lokal auch mit Orchideen-Buchenwäldern bestockt. In den Buchenwäldern, Magerweiden und Trockenrasen treten immer wieder Kalkfelsköpfe zu Tage. In den oberen Talböschungen stocken zwischen Iggenhausen und Lichtenau häufiger landschaftsbildprägende alte Buchengruppen. Bei Grundsteinheim befindet sich ein kleiner Kalksteinbruch mit stark zerklüfteten Wänden. In den oberen Böschungsbereichen stockt Berg-Ahorn-Naturverjüngung. Auf der Sohle schreitet die Sukzession ebenfalls voran. Hier dominiert Eschen-Weiden-Naturverjüngung. Karstbach Sauer: Der gesamte Sauerabschnitt ist weitgehend naturnah ausgebildet und entspricht repräsentativ einem naturraumtypischen Karstbach. Er ist 4-6 m breit und hat eine steinige, plattige Sohle. In Lichtenau führt die Sauer Wasser, das nahe der ehemaligen Kläranlage von Lichtenau in einem Schwalgloch verwschwindet. Unterhalb von Lichtenau bis nach Iggenhausen handelt es sich um ein periodisch wasserführendes Karstgewässer mit einer 4-6 m breit steinig-plattigen und häufig trockenen Sohle. Zwischen Iggenhausen und Grundsteinheim führt die Sauer Wasser, das überwiegend aus dem bei Iggenhausen einmündenden Glasebaches/Schmittwasser stammt. Ebenfalls erhält die Sauer hier einen Wasserzufluß aus einem Mühlengraben, In diesem permanent wasserführenden Sauerabschnitt befinden sich auch Unterwasserpflanzen. Südlich des Mölkeberges befinden sich im nördlichen Sauerbogen weitere Schwalglöcher in den das Wasser wieder verschwindet.. n Kalkmagerrasen: Gut ausgebildete Kalkmagerrasen bzw. Enzian-Schillergrasrasen befinden sich nördlich von Grundsteinheim an den steileren Flanken eines Seitentals der Sauer, das sich in nördliche Richtung zum Hahnenberg erstreckt. Diese artenreichen Ausbildungen u.a. mit Deutschem Enzian und Fransenenzian sind überwiegend eingebettet in ebenfalls artenreiche Magerweiden. Am Südrand diese Komplexes, nördlich der Furt an der Sauer, befindet sich innerhalb eines Kalkmagerrasen-Gebüschkomplexes ein Kalkfelsbereich u.a. mit Trauben-Gamander. Teilflächen sind jedoch schon verbuscht oder drohen zu verbuschen. Weitere Kalkmagerrasenreste befinden sich an den oberen Talböschungen des Seitentales südlich des Winterberges und großflächigere Bestände im Bereich des Großen und Kleinen Hemerg zwischen Sauer und Windpark. In den letztgenannten artenreichen Ausbildungen ist u.a. auch die in NRW seltene Steppen-Spierstaude (Filipendula vulgaris) zu finden. Diese Kalkmagerrasen weisen jedoch schon Brachestadien mit hohen Anteilen der Fieder-Zwenke auf. Magerwiesen- und weiden: Die Hänge des zwischen Lichtenau und Iggenhausen in N-S-Richtung verlaufenden Sauertales werden überwiegend als Grünland genutzt, es haben sich neben Fettweiden, insbesondere an den süd- und südwestexponierten Hängen teils noch artenreiche und großflächige Magerweiden erhalten, die stellenweise in Kalkhalbtrockenrasen übergehen. Gegenüber der Kirche von Iggenhausen am Talhang des Glasebaches oder südlich des Winteberges befinden sich noch ausgesprochen gut ausgestattete, artenreiche Magerweiden. Einige Magerweiden bzw. -wiesen verbuschen aufgrund der ausbleibenden bzw. reduzierten Nutzung stark z.B. nördlich des Großen Hemberges. Obstweiden und Feldgehoelze unterschiedlicher Groesse zu finden. Landschaftsbildprägend sind die häufig in den oberen Hangpartien stockenden alten Buchenbaumgruppen. Buchenwälder, weitere Wälder: Nördlich von Grundsteinheim stocken im Umfeld des Mölke- und Hahnenberges noch großflächigere Kalk-Buchenwälder an den Talflanken der Sauer bzw. der Seitentäler. Südlich von Iggenhausen stockt auf südexponiertem Hang, oberhalb eines bis zur Sauer abfallenden Kalkfelsmassivs eine Orchideen-Buchenwaldausbildung mit Schwalbenwurz und Leberblümchen. Südlich und nördlich davon wurden jedoch Fichten aufgeforstet. Lokal stocken im Umfeld noch Eichen- und Hainbuchen-Niederwaldrestbestände. Landesweit bedeutsames Mosaik eines naturraumtypischen repräsentativen Karstbachtalabschnitts mit arten-, enzian- und orchideenreichen Kalkmagerrasen, Kalkfelsen und Magerweiden bzw. -wiesen sowie typisch ausgebildeten Kalk- und Orchideen-Buchenwäldern sowie landschaftsbildprägenden alten Buchenbaumgrupppen. Landesweite bedeutsames Habitatmosaik der an diese typischen Kalklandschaftsstrukturen angepassten Tierarten. Tief in die Paderborner Hochfläche eingeschnittenes regional sehr wichtiges lineares nord-südorientiertes Biotopverbundelement. Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines naturnahen Karstbachtalabschnittes durch extensive Grünlandnutzung auch in den flachen Talweiden und -wiesen. Erhaltung und Pflege der Kalkhalbtrockenrasen durch extensive Beweidung. Erhaltung der landschaftsbildprägenden alten Buchenbaumgruppen und naturnahe Waldbewirtschaftung mit Förderung von Alt- und Totholz sowie Umwandlung der Fichtenforste in naturraumtypische Buchenbestände. |
Kennung: |
BK-4319-0004 |
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Objektbezeichnung: |
Sauertal mit wertvollen Buchenwaldhängen zwischen Ebbinghausen und Grundsteinheim |
Link zur Karte: | BK-4319-0004 |
Objektbeschreibung: | Abschnitt des Sauertales zwischen Ebbinghausen und Grundsteinheim. Die naturnah verlaufende Sauer ist in diesem Abschnitt 1 - 2 m tief eingeschnitten und führt im Sommer kein Wasser. Das Bachbett ist überwiegend steinig und wird von Hochstauden gesäumt. Lokal sind Schwalglöcher erkennbar. Im unteren Abschnitt wird die Sauer stellenweise von alten Ufergehölzen (Eschen, Erlen, Stieleichen) begleitet. Die Aue wird überwiegend von Fettweiden eingenommen. Die Talhänge und Böschungskanten werden von artenreichen Buchenbeständen überwiegend mittleren Baumholzalters bestockt. Die Krautschicht ist gebietsweise reich an Frühjahrsgeophyten, insbesondere Bärlauch. Häufig dominiert Buchennaturverjüngung die Strauchschicht auf. Bemerkenswert sind die Buchenwälder am Saalberg und am "ND Hirschzunge". Beim letzteren handelt es sich um einem stark geneigten, N-exponierten Hang des Sauertales, bei dem auf einer Länge von ca. 100 m und einer Höhe von 20 m Felsklippen zutage treten. Der Saalberg wird von einer bemerkenswerten Kalkrippe durchzogen. Auf dem forstlich etwas aufgelichteten Kuppenbereich treten Arten des Orchideen-Buchenwaldes auf. Die Felsstandorte tragen eine typische Felsvegetation mit Farnen und Hirschzunge, die hier ihre nordwestliche Verbreitung findet. Landesweit bedeutsames Trockenbachtal mit gut ausgebildeten Buchenwaldhängen und schutzwürdigen Felsbildungen. Der zusammenhängende Grünland- und Laubwald - Komplex bietet Lebensraum für teils seltene Tier- und Pflanzenarten und ist ein wertvolles Biotopverbundelement am Westhang des Eggegebirges. Erhalt und Optimierung des naturnahen Bachtales durch extensive Grünlandnutzung (Umbruch vermeiden!) sowie Erhalt und Entwicklung von wertvollen Buchenwaldhängen durch naturnahe Waldbewirtschaftung |
Kennung: |
BK-4319-0074 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Sauertal zwischen Lichtenau und Kleinenberger Straße K24 (Teil 3) |
Link zur Karte: | BK-4319-0074 |
Objektbeschreibung: | Das Sauertal zwischen Lichtenau und Kleinenberger Straße K24 (Teil 3) ist zweigeteilt. Der noch tiefer eingeschnittene Talabschnitt zwischen Lichtenau und dem Hochwasserrückhaltebecken Sudheim und das sich öffnende flacher ausgezogene Muldental der Sauer vom Hochwasserückhaltebecken (HRB) bis zu Kleinenberger Straße. Vom RRB bis Lichtenau fließt die Sauer naturnah durch Weiden und Waldbereiche, die überwiegend von Erlen, Eschen und Hybrid-Pappeln eingenommen werden. Südlich der Ortslage Lichtenau wird die Sauer von einem langezogenen naturnahen Eschenauenwald begleitet. Nördlich der Hofanlage Sudheim geht der naturnahe Auenwald in einen Hybrid-Pappelwald auf Auenstandort über. Der Bach ist hier 4-8 m breit, flach und schnellfliessend. Seine Sohle weist einen kiesig-sandigen Untergrund auf. Der mäandrierende Lauf schliesst z.T. Bauminseln ein. Suedlich der Hofanlage Sudheim stocken grosse Eichen und Eschen mit Brusthöhendurchmessern von bis zu 2 m an den beiden talbegrenzenden Wegen. Etwa 1 km südlich von Sudheim befindet sich der Stauwall des HRB Sudheim. Am Fuß des Stauwalls befindet sich ein Großseggenried auf ehemaligem Teichstandort, der mit Lehm verfüllt wurde. Südlich daran schließt sich ein nasser Auenwald mit einem Altwasser der Sauer an. Westlich des Stauwalls öffnet das Sauertal weiträumig. Die lokal quelligen Talflanken sind vergleichsweise flach ausgezogenen. Hier befindet sich ein überwiegend extensiv genutzter Grünlandkomplex, der beiderseits der Sauer von großflächigen, artenreichen, Feuchtbracheflächen geprägt wird, die zur Sauer auch in bachbegleitenden Hochstaudenfluren übergehen. Die Sauer mäandriert in diesem Abschnitt sehr naturnah durch den Grünlandkomplex. Südlich der Voßwiese verzweigt sich die Sauer. Aus Osten (Gut Bülheim) trifft der Quellbachabschnitt der Sauer auf das Haupttal. Nach Süden setzt sich das Haupttal bis in den Bereich der Kleineberger Wiesen fort. Der Bachlauf ist hier jedoch begradigt und wird hier oberhalb der Kleineberger Straße auch zur Teichwirtschaft genutzt. Nördlich der Teiche befinden sich noch Feuchtweiden- bzw. brache-Restflächen. Westlich der Teich befinden sich im Bereich Taubenheide noch zwei Borstgrasrasen-Restflächen auf ehemaligen Heidestandorten. Landesweit bedeutsamer, überwiegend naturnaher Abschnitt der Sauer mit bachbegleitenden Hochstaudenfluren und repräsentativen großflächigen, artenreichen Feuchtbrache- bzw. Feuchtweiden- und -wiesenflächen sowie Ried- und Borstgrasrasenresten im Südteil und einem naturnahen bachbegleitenden Eschen-Auenwald im Nordteil. Wichtiges Biotopverbundelement im Naturraum Paderborner Hochfläche. Dieser Abschnitt markiert den Übergang vom flach ausgezogenen feuchtgrünlandgeprägten Sauertal im Süden zum stark eingeschnittenen und von Trockenrasen und Magergrünland begleitenden Karstbach im Norden. Erhaltung, Pflege und Entwicklung des Sauertalabschnittes durch extensive Grünlandnutzung, Pflege der Feuchtgrünlandbrachen und Borstgrasrasenrest sowie Überlassen der Sukzession innerhalb des Eschen-Auenwaldes südlich von Lichtenau. |
Kennung: |
BK-4419-0013 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Sauertal am Winzenberg nördlich Kleinenberg |
Link zur Karte: | BK-4419-0013 |
Objektbeschreibung: | NSG Sauertal am Winzenberg nördlich Kleinenberg. Es handelt sich um einen naturnahen Quellzufluss der Sauer mit begleitenden Feuchtwiesen- und weiden bzw. Magerweiden. Der Quellbach verläuft von Nord nach Süd in Richtung Kleinenberg und hat sich kerbtalartig in das Gelände eingeschnitten. Östlich des Quellbereichs, der sich in einem Grauweidengebüsch befindet, ist auf einer quellig-wasserzügigen und stark reliefierten Fläche eine artenreiche Feuchtweide mit lokalen Übergängen zu einer ebenfalls artenreichen Magerweide entwickelt. Im weiteren Verlauf wird der Quellbach von Feucht- und Magergrünlandausbildungen begleitet. Insbesondere Im Südteil (Abschnitt östlich Heineplatz) haben sich auf quelligem Standort sehr artenreiche Feuchtwiesenausbildungen erhalten, die Übergänge zu Pfeifengraswiesen aufweisen. Landesweit bedeutsamer strukturreicher quelliger Grünlandkomplex mit artenreichen, naturraumtypischen und lokal noch repräsentativen Feuchtwiesen- bzw. -weidenausbildungen deren Bedeutung im Kontext mit den großen Feuchtgrünlandkomplexen südlich Kleinenberg bzw. im mit dem gesamten Sauerbachtalsystem zu sehen ist. Wichtiger Quell-Grünlandkomplex des Sauerbachtals nördlich Kleinenberg mit Trittsteinbiotopfunktion. Erhaltung, Pflege und Entwicklung des Quell-Grünlandkomplexes durch extensive Wiesen- und Weidenutzung bzw. Extensivnutzung bestehenden Intensivgrünlandes (Ostteil). Fortführung der Weide- und Wiesennutzung - Vermeidung weiterer Nutzungsaufgaben u.a. regelmäßiges Abräumen des Mahdgutes von den Flächen. |
Kennung: |
BK-4319-0072 |
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Objektbezeichnung: |
Buchenwald am Mölkeberg nördlich Grundsteinheim |
Link zur Karte: | BK-4319-0072 |
Objektbeschreibung: | Waldmeister-Buchenwald am Mölkeberg nördlich von Grundsteinheim. Alt- und totholzreicher Waldmeister-Buchenwald mit zahlreichen "Hexenbesen" an der Stammbasis, der nördlich an das NSG Sauertal angrenzt. Lokal bedeutsamer alter naturraumtypischer Buchenwald mit hoher Repräsentanz für den Naturraum. Wichtiger Wald-Trittsteinbiotop am Nordrand des Sauertales für an alt- und totholzreiche Wälder angepasste Tierarten. Erhaltung eines naturnahen Buchenwaldkomplexes durch naturnahe Waldbewirtschaftung |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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