Inhalt:
Naturschutzgebiet Sauerbachtal Buelheim (PB-020)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Sauerbachtal Buelheim |
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Kennung: |
PB-020 |
Ort: | Lichtenau |
Kreis: | Paderborn |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 56,96 ha |
Offizielle Fläche: | 56,80 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1938 |
Inkraft: | 2014 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 BNatSchG insbesondere - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensräume und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer wildlebender Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines naturnahen und mit vielfältigen, mosaikartig miteinander verzahnten Biotopstrukturen ausgestatteten Mittelgebirgstals. Insbesondere sind zu schützen und zu fördern: - der naturnah mäandrierende Bachoberlauf der Sauer mit gut ausgeprägter flutender Unterwasservegetation, - Quellbereiche mit Übergangs- und Schwingrasenmooren, - Kleinseggenriede, Feuchtheide und feuchte Hochstaudenfluren, - binsenreiche Nass- und Feuchtgrünlandbrachen, z. T. mit Weidengebüschen, - bachbegleitender bzw. bruchwaldartig aufgeweiteter Erlen-Eschen-Auwald und Birken-Moorwald sowie - kleinflächig ausgebildete Heidevegetation und mehrstämmige, alte Weidebuchen als Relikte einer mittelalterlichen Hudelandschaft, - zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und der wildlebenden Tiere und Pflanzen von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Art. 2 Abs. 2 und Art. 6 Abs. 2 der FFHRichtlinie; hierbei handelt es sich um die folgenden natürlichen Lebensräume gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie: Moorwälder (Natura 2000-Code 91D0, Prioritärer Lebensraum), Erlen- Eschen- und Weichholz-Auenwälder (Natura 2000-Code 91E0, Prioritärer Lebensraum), Übergangs- und Schwingrasenmoore (Natura 2000-Code 7140), Flüsse mit Unterwasservegetation (Natura 2000-Code 3260). Das Gebiet dient darüber hinaus dem besonderen Schutz und der Entwicklung der Lebensräume der folgenden Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH- oder Vogelschutzrichtlinie: Neuntöter (Lanius collurio), Rotmilan (Milvus milvus), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Schwarzstorch (Ciconia nigra); - zur Erhaltung hinsichtlich ihrer natürlichen Bodenfunktionen besonders schutzwürdiger Böden. Insbesondere sind die Moor- und Grundwasser- oder Staunässeböden als Extremstandorte mit hohem Biotopentwicklungs- potenzial in ihrer natürlichen Vergesellschaftung zu schützen; - aus wissenschaftlichen, natur- und erdgeschichtlichen, insbesondere zum Schutz der zahlreichen, archäologisch bedeutsamen Hügelgräber aus der Bronzezeit sowie landeskundlichen Gründen sowie wegen der biogeografischen Bedeutung; - wegen seiner Funktion als überregional bedeutsame Biotopverbundfläche. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4319-0090 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Sauerbachtal Bülheim |
Link zur Karte: | BK-4319-0090 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Sauerbachtal ist ein Talauenbereich am Westhang der Egge. Die Talböschungen weitgehend mit Fichten bestockt nur lokal mit Birken oder Kiefern. Nur kleinflächig ist nahe Gut Bülheim noch ein Buchen-Niederwald mit sehr alten Basis-Stockausschlägen erhalten. Im Talgrund fliesst die natürlich mäandrierende Sauer mit gut ausgeprägter flutender Unterwasservegetation. Das Umfeld wird von einem großflächigen, naturnahen Erlenauenwald eingenommen. Am südlichen Talrand treten neben einem größeren Erlen-Quellsumpfwald häufiger Vermoorungen auf, die im Zentrum des NSG als Birken-Moorwälder ausgebildet sind. Nahe des Gut Bülheim befindet sich eine größere offene Moorfläche, die jedoch stark abgetrocknet ist und daher nur noch fragmentarisch ausgebildet ist. Moortypische Arten, die 2002 noch festgestellt worden sind wie z.B. Moosbeere, Wollgras wurden 2010 nicht mehr gefunden. Dies ist vermutlich die Folge des Ablassens des Teiches Gut Bülheim, vermutlich ist dadurch der Wasserspiegel abgesunken bzw. das Moor blutet in Richtung des Teiches aus. Daher ist nicht ausgeschlossen, dass der LRT vollständig verloren geht. International bedeutsamer schwer zugänglicher Bach-Auenwaldkomplex mit quelligen Randsümpfen und Randvermoorungen, der landesweit zu den natürlichsten und großflächigsten zählt. Vernetzungsbiotop im oberen Sauertal mit hoher Bedeutung als Refugium für an natürliche Bach-Auenwaldsysteme angepasste Arten. Erhaltung eines Bach-Auenwaldkomplexes mit Randsümpfen und Randvermoorungen durch Überlassen der Sukzession. Überprüfung der Wechselwirkungen der Verschlechterung des Erhaltungszustands der offenen Randvermoorung nahe Gut Bülheim mit dem Ablassen des Teiches Bülheim. Erarbeitung einer Maßnahmen zu Rettung dieses Moorkörpers. |
Kennung: |
BK-4319-0080 |
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Objektbezeichnung: |
Seitental der Sauer vom Burghof bis zum Gut Bülheim mit Teichkomplex |
Link zur Karte: | BK-4319-0080 |
Objektbeschreibung: | Der Nordteil der Fläche am Burghof befindet sich im militärischen Sperrgebiet. Die Flächen werden nur extensiv landwirtschaftlich genutzt (Schafbeweidung). Neben Flächen mit Grünlandbrachecharakter befinden sich nördlich des großen Teiches artenreiche Feuchtbrachen und niedrigwüchsigere feuchte Borstgrasrasenflächen u.a. mit Waldläusekraut und Sparriger Binse. - Beide Vegetationseinheiten sind eng miteinander verzahnt. Südlich dieser Fläche befindet sich ein naturferner verwallter Teich mit Steilufern und weitgehend fehlender Uferzone, der vermutlich im ehemaligen Quellbereich des Baches angelegt worden ist. Daran grenzt nach Süden, außerhalb des militärischen Sperrgebietes, ein schmales Bachauenmosaik mit Pfeifengraswiesen, Feucht- und Magerbrachen sowie kleinflächigen Borstgrasrasenresten an. Am Südrand wird die Bachaue von einem Erlen-Auenwald eingenommen, der bis zum Teichkomplex Bülheim reicht. Der direkt am Gut Bülheim innerhalb der Gartenanlage befindliche Teichrest wurde aus der Abgrenzung herausgenommen. Der abgelassene Teichkomplex mit der mäandrierenden durchgängigen Sauer wird von einem großflächigen Röhricht-Sukzessionskomplex eingenommen. Regional bedeutsamer struktur- und artenreicher Grünlandbrache-Röhricht-Auenwaldkomplex mit im Naturaum seltenen Vorkommen von Pfeifengraswiesen und Borstgrasrasen. Wichtiges Vernetzungsbiotop am Nordrand des FFH-Gebietes Sauerbachtal Bülheim mit hoher Strukturvielfalt bzw. einer Vielzahl von Habitatrequisiten. Erhaltung und Entwicklung eines bemerkenswerten Ensembles mit Feucht- und Magergrünlandbrachen, Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen durch extensive Weidenutzung (Schafe) bzw. Mahd der Flächen mit Abräumen des Mahdgutes. Erhaltung und Entwicklung des Auenwaldes und des Röhrichtkomplexes durch Überlassen der Sukzession. Rückbau der Teichanlage am Burghof bzw. Renaturierung des Bachquellbereiches. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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