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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Glasebruch (PB-071)

Objektbezeichnung:

NSG Glasebruch

Kennung:

PB-071

Ort: Lichtenau
Kreis: Paderborn
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 515,54 ha
Offizielle Fläche: 520,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2014
Inkraft: 2014
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 BNatSchG, insbesondere

- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten seltener
und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer, wildlebender Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines
großflächigen Waldkomplexes, in dessen Vordergrund ein naturnahes Quellbachsystem mit gut ausgebil-
deten Au- und Bruchwäldern steht.
insbesondere sind zu schützen und zu fördern:
- der naturnah mäandrierende Bachlauf des Glasebachs mit gut ausgeprägter Ufervegetation sowie
dessen Quellbereiche und Nebengewässer am Westhang der Egge,
- Kleinseggenriede und Feuchtheiden,
- bachbegleitender bzw. bruchwaldartig aufgeweiteter Erlen-Eschen-Auwald und Birken-Moorwald;
- zur Förderung und Wiederherstellung standortgerechter naturnaher Laubmischwälder durch Umbau
nicht standortgerechter Nadelbaumbestände;
- zur Förderung und Wiederherstellung von Moorflächen auf Stagnogleystandorten innerhalb des Wald-
gebietes Egge mit typischen Lebensräumen der Feuchtheiden und Kleinseggenriede;
- zur Erhaltung hinsichtlich ihrer natürlichen Bodenfunktionen besonders schutzwürdiger Böden. Insbesondere
sind die Moor- und Grundwasser- oder Staunässeböden als Extremstandorte mit hohem Biotopentwicklungs-
potenzial in ihrer natürlichen Vergesellschaftung zu schützen und zu entwickeln;
- wegen seiner Funktion als überregional bedeutsame Biotopverbundfläche.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4319-057
Kennung:

BK-4319-057

Objektbezeichnung:

Glasebruch mit Glasebach im Staatsforst Neuenheerse

Link zur Karte: BK-4319-057
Objektbeschreibung: Der Glasebruch einschliesslich des Glasebaches stellt einen Teil- bereich der bewaldeten suedlichen Egge dar. Auf dem flachwelligen Kamm aus Rotem Sandstein haben sich in diesem Gebiet vorwiegend Pseudogleye verschiedenen Typs, vor allem Stagnogleye mit anmoorig torfiger Auflage, gebildet. Nach TRAUTMANN handelt es sich um Birken- bzw. Erlen-Birkenbruchwaldstandorte, die nach Entwaesserung mit Fichten aufgeforstet wurden. Grosse Bereiche der Fichtenforste wurden durch Sturm- und Schneebruch baumfrei, so insbesondere eine ca. 18 ha grosse, zusammenhaengende Freiflaeche im zentralen Bereich des Glasebruches (Abt. 328), die seit etwa 20 Jahren der natuerlichen Sukzession ueberlassen bleibt. Aspektbildend ist das Pfeifengras in zumeist bultiger Wuchsform, daneben auch Flatterbinse und lokal Reitgras. Eingestreut kommen Wiesensegge und Torfmoose vor. Stellenweise erfolgt ein Entwicklungsbeginn zu Feuchtheiden. Pioniergehoelze wie z.B. Ohrweiden kommen vereinzelt auf. In den suedlichen Waldbereichen entspringt der Glasebach mit drei Seitenarmen und einem noch naturnah erhaltenen Bachbett. Aufgrund der bis unmittelbar an das Ufer angrenzenden, stark beschattenden Fichtenbestaende beschraenkt sich die Gewaesser- und Auenvegetation im Oberlauf vor allem auf Moose sowie einzelne Farne. Unterhalb des Glaseberges durchfliesst der Bach dann ein bis maximal ca. 20m breites, vermoortes Tal. Er legt hier teilweise das anstehende Gestein frei, es kommt zu Stufenausbildungen im Bachbett, Ufer sind unterspuelt, ferner haben sind teichartige Auskolkungen entstanden. Am Hangfuss treten mehrere Quellen hervor. Auf einem wenige hundert Meter langen Abschnitt vor seinem Austritt aus dem Wald in die offene Landschaft maendriert der Glasebach durch einen bachbegleitenden Erlenbruch- bzw. -sumpfwald mit Pfeifengras, Torfmoosen, und Sumpfveilchen. In der heutigen Waldbestockung beherrschen vornehmlich alte, zum Teil auch junge Fichtenreinbestaende, das Bild. Eingestreut sind einige Laubholzparzellen und Aufforstungen mit Erle, Eiche und anderen Baumarten sowie ein Eichen-Buchenwald. Es handelt sich um naehrstoff- und artenarme Waelder, in den Fichtenbestaenden dominiert Drahtschmiele bzw. Pfeifengras.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (47,24 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (11,81 ha)
  • Eichenwald <AB0> (19,68 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (27,56 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (7,87 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (7,87 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (3,94 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (248,02 ha)
  • Schlagflur <AT0> (27,56 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (3,94 ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (15,75 ha)
  • Pfeifengras-Feuchtheide <DB2> (11,81 ha)
  • Bach <FM0> (3,94 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (3,94 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Girgensohnsches Torfmoos (Sphagnum girgensohnii)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung eines naturnahen Quellbachsystems
    mit lokal gut ausgebildeten Auenwald-/Bruchwaldbereichen und
    einem vermoorten Talabschnitt.
    Entwicklung naturnaher Birken-bzw. Erlenbruchwaelder
    durch Sukzession, Wiederherstellung naturnaher Laubwaelder
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • der Sukzession ueberlassen
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiedervernaessung
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