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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Emder Wald (PB-084)

Objektbezeichnung:

NSG Emder Wald

Kennung:

PB-084

Ort:
Kreis: Paderborn
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 91,53 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2021
Inkraft: 2021
Außerkraft: 9999
Schutzziel: - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung
von Lebensstätten, Biotopen
oder Lebensgemeinschaften seltener
und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer
wildlebender Tier- und
Pflanzenarten eines großflächigen
Waldkomplexes, der sich durch einen
hohen Anteil artenreicher Buchenwälder
und durch im Zusammenhang mit dem
Wald stehende schutzwürdige Gewässerbiotope
auszeichnet;
insbesondere sind zu schützen und zu
fördern:
- Waldmeister-Buchenwälder,
- Hainsimsen-Buchenwälder,
- Erlen-Eschen-Auenwälder,
- naturnahe Quellbereiche, Mittelgebirgsbach,
- Flutrasen;
- zur Erhaltung hinsichtlich ihrer natürlichen
Bodenfunktionen besonders
schutzwürdiger Böden; insbesondere
sind die besonders fruchtbaren Braunerden
über Karbonatgestein zu schützen;
- wegen seiner Funktion als überregional
bedeutsame Biotopverbundfläche.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-PB-00018
Kennung:

BK-4319-0025

Objektbezeichnung:

NSG Emder Wald

Link zur Karte: BK-4319-0025
Objektbeschreibung: Bei dem Naturschutzgebiet Emder Wald auf dem Gemeindegebiet Altenbeken handelt es sich um einen strukturreichen Laub-Mischwaldkomplex mit alt- und totholzreichen Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwaldbeständen im zentralen als Wildnisgebiet ausgewiesenen Waldbereich. Teilweise sind frequent alte Eichen beteiligt. Es handelt sich teilweise um sehr starkes Baumholz mit Altholzanteilen. Der Emder Wald ist auf dem Gemeindegebiet Altenbeken das Quellgebiet des Ellerbaches. Entlang der naturnahen Quellbäche stocken abschnittweise erlen- bzw. eschendominierte bachbegleitende, quellige Auenwälder mit Milzkrautfluren. Am Ostrand stockt ein Eichenwald im mittleren Baumholzalter mit höheren Buchenanteilen, der in der Krautschicht noch die Arten des Waldmeister-Buchenwaldes aufweist. Zwischen zwei Ellerbachquellbächen stockt im Ostteil ein strukturreicher Eichenwald im sehr starken Baumholzalter mit Altholzanteilen. Am Nordrand des Emder Waldes befindet sich ein großflächiger Berg-Ahornbestand, der in der Krautschicht naturraumtypisch mit Arten des Waldmeister-Buchenwaldes ausgebildet ist. Im Südwestteil stocken Fichtenbestände u.a. im Quellbereich des Ellerbaches. In die Abgrenzung einbezogen wurde eine Naßweide (Flutrasen) mit Faltschwaden und Sumpfdotterblume am Nordostrand des Gebietes. Regional bedeutsamer strukturreicher Waldkomplex, der innerhalb des Wildnisgebietsteils besonders struktur-, alt- und totholzreiche Buchen- und Eichenwälder aufweist, die überwiegend dem Waldmeister-Buchenwald zuzurechnen sind. Eine Besonderheit des Emder Waldes stellt eine Geländestufe dar, entlang der sich der Quellhorizont des Ellerbachsystems befindet. Wertgebend sind ebenfalls die entlang der Quellbachabschnitte stockenden bachbgeleitende Erlen-Eschenwälder. Der Emder Wald stellt durch seine Lage am Westrand des Eggehauptkamms im Übergang zur Offenlandschaft südlich von Schwaney ein herausragendes Ökoton-Biotopvernetzungselement und Trittsteinbiotop dar, insbesondere aufgrund der Länge des Saumstreifens zwischen Wald und Offenland. Das NSG Emder Wald ist ein Rückzugslebensraum für an alt- und totholzreiche Buchen- und Eichenwälder gebundene Arten. Zusammen mit den bachbegleitenden, sumpfig-quelligen Auenwäldern handelt es sich um Kernrückzugshabitate für Arten dieser Lebensräume am Westrand der Egge. Erhaltung der alt- und totholzreichen Buchen- und Eichenwälder im Wildnisgebietsteil Emder Wald durch Prozessschutz. Erhaltung der bachbegleitenden, quellig-sumpfigen Erlen-Eschenwälder durch Prozessschutz. Erhaltung der Buchenwälder im Umfeld Wildnisgebietes durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Vermeidung des Einbringens nicht lebensraumtypischer Baumarten sowie Förderung von Alt- und Totholz. Freistellung des Quellbereichs des Ellerbaches.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (4,57 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (36,49 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,98 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (16,75 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (29,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (1,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,06 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,42 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,98 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,42 ha)
  • Quellbereiche (0,02 ha)
  • Röhrichte (0,06 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,40 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (34,36 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (1,50 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (6,71 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (5,50 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,64 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (10,00 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,25 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,43 ha)
  • Ahornwald <AR0> (23,59 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (4,70 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,06 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (0,20 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,40 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,02 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,42 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Klette (Arctium nemorosum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Schutzziele:
  • Erhaltung der alt- und totholzreichen Buchen- und Eichenwälder im Wildnisgebietsteil Emder Wald durch Prozessschutz.
    Erhaltung der bachbegleitenden, quellig-sumpfigen Erlen-Eschenwälder durch Prozessschutz.
    Erhaltung der Buchenwälder im Umfeld Wildnisgebietes durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Vermeidung des Einbringens nicht lebensraumtypischer Baumarten sowie Förderung von Alt- und Totholz.
    Freistellung des Quellbereichs des Ellerbaches.
    Entwicklung eines Waldmantels im Übergang zur Offenlandschaft.
Gefährdungen:
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Foerderung bodenstaendiger Gehoelze
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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