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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bodental-Ochsenberg (PB-086)

Objektbezeichnung:

NSG Bodental-Ochsenberg

Kennung:

PB-086

Ort:
Kreis: Paderborn
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 104,94 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2021
Inkraft: 2021
Außerkraft: 9999
Schutzziel: - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung
von Lebensstätten, Biotopen
oder Lebensgemeinschaften seltener
und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer,
wildlebender Tier- und
Pflanzenarten, insbesondere zur Erhaltung
eines großflächigen Waldgebietes
mit naturnahen Fließgewässern und Erlenauenwäldern,
Waldmeister-Buchenwäldern
und artenreichem Feuchtgrünland;
insbesondere sind zu schützen und zu
fördern:
- aus wissenschaftlichen, natur- und erdgeschichtlichen
sowie landeskundlichen
Gründen;
- zur Erhaltung hinsichtlich ihrer natürlichen
Bodenfunktionen besonders
schutzwürdiger Böden. Insbesondere
sind die flachgründigen Felsböden über
Karbonatgestein sowie die stark grundwasserbeeinflussten
Gleyböden als Extremstandorte
mit hohem Biotopentwicklungspotenzial
in ihrer natürlichen Vergesellschaftung
zu schützen;
- wegen seiner Funktion als überregional
bedeutsame Biotopverbundfläche.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-PB-00003
Kennung:

BK-4219-0005

Objektbezeichnung:

NSG Bodental-Ochsenberg

Link zur Karte: BK-4219-0005
Objektbeschreibung: Im Westteil des NSG befindet sich das durch Feuchtwiesen geprägte Bodental. Die Feuchtwiesen sind in der Kernfläche quellig durchsickert und weisen einen hohen Artenreichtum auf. Hier ist das Breitblättrige Knabenkraut noch mit einem frequenten Vorkommen vertreten. Lokal treten auch Bachnelkenwurz und Gelbgrüne Segge auf. Der westliche Abschnitt des Bodentals wird bis zum Teich von einem quellig-artenreichen bachbegleitenden Erlenwald geprägt. Das Staugewässer wurde als Löschteich angelegt und hat sich naturnah entwickelt. Es ist eine Schwimmblattvegetation mit Schwimmendem Laichkraut und Ufervegetation u.a. mit dem Riesenschachtelhalm vorhanden. Der Ostteil des NSG wird im Bereich des Ochsenberges/Klusbusches südlich des Bachtales geprägt durch alt- und totholzreiche Waldmeister-Buchenwälder, lokal mit Altholzinseln im sehr starken Baumholzalter, deren Kernfläche als Wildnisgebiet ausgewiesen worden ist. Es handelt sich um eine farnreiche Ausbildung an einem nach Norden geneigten Hang. Bodenkundlich sind Braunerden bzw. Braunerde-Rendzinen entwickelt. Außerhalb der Wildnisgebietsflächen stocken nördlich und westlich angrenzend weitere Waldmeister-Buchenwälder, teils im starken Baumholzalter. Am Nordrand des Naturschutzgebietes stocken im Bereich "Süßecke" auch artenärmere Hainsimsen-Buchenwälder. Im Ostteil des NSG verläuft ein Bachtal von Ost nach West mit artenreichen bachbegleitenden und quelligen Erlen-Eschenwälder u.a. mit Vorkommen beider Milzkrautarten. Dieser Bach versickert im Bereich einer Doline. Zwei weitere Bachschwinden befinden sich nördlich angrenzend, wobei die Quellbäche nach deutlich kürzerer Fließstrecke in Dolinen versickern. Diese Bereich ist aufgrund der Durchsickerung auf Teilfächen stark versumpft und kaum begehbar. Im Westteil des Waldkomplexes Ochsenberg/Klusheide stocken großflächigere Fichtenbestände. Regional bedeutsames Naturschutzgebiet aufgrund der artenreichen Feuchtwiesen u.a. mit einem der in Altenbeken seltenen Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrauts und der bachbegleitenden Erlenwälder im Bodental. Die Buchenwälder im Bereich Ochsenberg/Klusheide haben regional aufgrund ihres Alters und Totholzreichtums eine herausragende Bedeutung am weitgehend fichtengeprägten Eggekamm. Zudem befinden sich hier geologisch bedeutende Karsterscheinungen wie Dolinen und Bachschwinden sowie quellbachbegleitende Erlen-Eschenwälder, teils mit stark quellig-sumpfigem Charakter. Erhaltung des Feuchtwiesenkomplexes mit Orchideenvorkommen im Bodental durch einmalige Mahd (Balkenmäher, nur in Trockenphasen) ab 15 Juli mit Abräumen des Mahdgutes. Erhaltung der alt- und totholzreichen Buchenwälder im Wildnigsgebiet Ochsenberg/Klusbusch durch Prozessschutz. Erhaltung der bachbegleitenden, quellig-sumpfigen Erlen-Eschenwälder durch Prozessschutz. Erhaltung der Buchenwälder im West- und Nordteil des NSG durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Vermeidung des Einbringens nicht lebensraumtypischer Baumarten sowie Förderung von Alt- und Totholz. Das NSG Bodental-Ochsenberg stellt einen bedeutenden Trittstein- und Vernetzungbiotopkomplex mit einem Mosaik naturraumtypischer Feuchtwiesen, Erlenauen- und Buchenwaldlebensräumen sowie Karsterscheinungen im Naturraum Egge dar. Das NSG ist am Eggekamm ein zentraler Trittsteinlebensraum für an alt- und totholzreiche Buchenwälder gebundene Arten. Gleiches gilt für die artenreiche Feuchtwiese im Bodental mit Orchideenvorkommen. Zusammen mit den bachbegleitenden, sumpfig-quelligen Auenwäldern handelt es sich um Kernrückzugshabitate für Arten dieser Lebensräume am Eggekamm.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (63,66 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (3,42 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (22,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,32 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,81 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,04 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,36 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (3,42 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,81 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,36 ha)
  • Quellbereiche (NaN ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,27 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (63,66 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (3,78 ha)
  • Birkenwald <AD0> (1,32 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (22,00 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,45 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,40 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,04 ha)
  • Fettweide, Neueinsaat <EB1> (0,28 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,27 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,17 ha)
  • Löschteich <FF4> (0,41 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (NaN ha)
  • Sturzquelle, Rheokrene <FK3> (0,01 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,03 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,33 ha)
  • Höhlen und Stollen <GE0> (0,21 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Falt-Schwaden (Glyceria notata)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Segge (Carex otrubae)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Klee (unbestimmt) (Trifolium spec.)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Trespe (Bromus racemosus)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung des Feuchtwiesenkomplexes mit Orchideenvorkommen im Bodental durch einmalige Mahd (Balkenmäher, nur in Trockenphasen) ab 15 Juli mit Abräumen des Mahdgutes.
    Erhaltung der alt- und totholzreichen Buchenwälder im Wildnigsgebiet Ochsenberg/Klusbusch durch Prozessschutz.
    Erhaltung der bachbegleitenden, quellig-sumpfigen Erlen-Eschenwälder durch Prozessschutz.
    Erhaltung der Buchenwälder im West- und Nordteil des NSG durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Vermeidung des Einbringens nicht lebensraumtypischer Baumarten sowie Förderung von Alt- und Totholz.
Gefährdungen:
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Altholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
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