Inhalt:
Naturschutzgebiet Postwegmoore (RE-008)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Postwegmoore |
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Kennung: |
RE-008 |
Ort: | Dorsten |
Kreis: | Recklinghausen |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 78,28 ha |
Offizielle Fläche: | 78,12 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1981 |
Inkraft: | 2006 |
Außerkraft: | 2026 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt - Zur Erhaltung, Foerderung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten, insbesondere eines Heideweihers, extensiven Gruenlandes, seltener und gefaehrdeter Pflanzengesellschaften, Binsensumpf und Grossseggenried bis zum Bruchwald sowie naehrstoffarmer, moorartiger Standorte mit Entwicklungsstadien zum Heidemoor und zum Moorwald; ausserdem zur Erhaltung und Foerderung von hieran angepassten, seltenen und gefaehrdeten Vogel-, Fledermaus-, Amphibien- und Insektenarten, - Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden, wegen der biogeographischen Bedeutung und wegen der dort vorkommenden schutzwuerdigen Boeden (Boeden mit extremen Wasser- und Naehrstoffangeboten als natuerlicher Lebensraum sowie regionaltypische oder besonders seltene Boeden als Archiv der Natur- Kulturgeschichte), - Wegen der Seltenheitheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Moorkomplexes sowie der sich selbst ueberlassenen Abgrabung, - Zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und negativer Veraenderungen oekologischer Zusammenhaenge, - Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung, - Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Artikel 4 Abs.4 i.V. mit Artikel 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natuerliche Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes im Sinne des Paragraphen 48 des Abs.4 LG: - natuerliche eutrophe Seen und Altarme (3150), - Dystrophe Seen (3160), - Feuchte Heidegebiete und Glockenheide (4010), - Trockene Heidegebiete (4030), sowie um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes im Sinne des Paragraphen 48 des Abs.4 LG: - Teichfledermaus (Myotis dasycneme), - Kammmolch (Triturus cristatus), - Grosse Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis). Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume insbesondere fuer folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten gemaess Artikel 4 der Vogelschutzrichtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes im Sinne des Paragraphen 48 d Abs.4 LG: - Schwarzspecht (Dryocopus martius) (bruetend), - Wespenbussard (Pernis apivorus), - Eisvogel (Alcedo atthis (Nahrungsgast), Vogelarten der Vogelschutzrichtlinie, die nicht im Anhang I aufgefuehrt sind: - Teichrohrsaenger (Acrocephalus scirpaceus) (bruetend), - Nachtigall (Luscinia apivorus) (bruetend), - Pirol (Oriolus oriolus) (brutend), - Wasserralle (Rallus aquaticus) (bruetend). - Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz NATURA 2000 insbesondere Bedeutung fuer folgenden Lebensraum von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie: - Moorwaelder (91D0, prioritaerer Lebensraum), sowie fuer folgende Arten gemaess Artikel 4 der Vogelschutzrichtlinie: - Krickente (Anas crecca) (auf dem Durchzug), - Zwergtaucher (Podiceps ruficollis) (bruetend). Die ueber die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung fuer das Gebiet ist die Erhaltung und weitere schrittweise Entwicklung der Waldlebensraeume durch Vergroesserung der naturnahen Bestaende, der naturnahen Waldbewirtschaftung und die Optimierung von Heide- und Sandvegetation. Weiterhin vorrangig zu betreiben sind die Sicherung und Lenkung des Erholungsverkehrs und die Ruhigstellung von stoerungsempfindlichen Kernbereichen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4307-0118 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Postwegmoore und NSG Postwegmoore im Ortsteil Kirchhellen |
Link zur Karte: | BK-4307-0118 |
Objektbeschreibung: | Lebensraumkomplex aus Abgrabungsgewässern, Reste der ursprünglichen Moor- und Dünenlandschaft sowie landwirtschaftlichen Flächen. Es umfasst das NSG Postwegmoore im Kreis Recklinghausen und das NSG Postwegmoore im Ortsteil Kirchhellen auf dem Stadtgebiet Bottrop. Das nördliche NSG wurde maßgeblich durch die ehemalige Abgrabungstätigkeit geprägt. Hier entstand ein großes Abgrabungsgewässer, der Tillessensee. Dieser befindet sich in der beginnenden Verlandungsphase, welche durch Unterwasservegetation sowie vor allem auch durch in das Gewässer vordringende Bruchgehölze gekennzeichnet wird. So stocken in weiten Bereichen des südwestlichen Gewässers zahlreiche Grauweidengebüsche im Wasser, stellenweise werden diese von Erlen und Birken abgelöst, die bereits bruchwaldartigen Charakter aufweisen. An den See grenzen ausgedehnte Bruchwälder sowie kleinstflächige Heiden und Feuchtheiden an. Nördlich davon, durch eine Schotterpiste getrennt, liegen ein Heideweiher sowie weitere Bruchgebüsche und Moorwälder. Die umgebenden Wälder werden zumeist durch Birken dominiert, stellenweise herrscht auch die Waldkiefer vor, mit der sich Arten der Birken-Eichenwälder vergesellschaften. Im Westen öffnet ich der Wald und gibt landwirtschaftliche Flächen frei. Weite Bereiche des Offenlandes werden hier von magerem, sehr extensiv beweideten Grünland eingenommen, welches eine Feuchtweide umschließt. Gliedernd schieben sich kleine Eichen-Birkenwälder ein. Im südlich liegenden NSG sind noch kleine Reste des ehemaligen, flachwelligen Dünenreliefs vorhanden. Die höher gelegenen Sandbereiche sind zumeist von Kiefermischwäldern und Birkenwäldern bestockt. Der Unterwuchs besteht aus Drahtschmiele und häufig aus dichtem Gebüsch aus Brombeere und Holunder, was auf eine zunehmende Eutrophierung hinweist. Zwischen den Dünen befinden sich am Südostrand des Gebietes einige abflusslose Senken, die kleinflächig Zwischenmoorstadien aufweisen. Diese kleinen Übergangsmoorbereiche werden von Torfmoosen, Schnabelsegge und Wollgras dominiert. Lokal tritt die Moosbeere als typische Hochmoorart hinzu. Kleinflächig sind torfmoosreiche Moor-Birken- bzw. Moor-Birken-Erlenwaldkomplexe anzutreffen. Nördlich des Postweges befindet sich ein kleiner Straußgrasrasen. Am nordöstlichen Rand dieses Moor-Dünenkomplexes befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campingplatz ein Heideweiher mit einer typischen dystrophen Verlandungsserie mit Unterwasser-, Schwimmblatt- und Ufervegetation bis hin zum einem kleinen torfmoos- und kleinseggenreichen Erlenbruchwald. Die Fläche ist ein sehr selten anzutreffender Lebensraumkomplex mit zahlreichen Refugiallebensräumen. Durch ihre Ausstattung besitzt sie eine Bedeutung innerhalb des landesweiten Biotopverbundes. Weite Bereiche sollten der Sukzession überlassen werden, die Entwicklung bodenständiger Waldgesellschaften sollte durch Waldumbau gefördert und das Grünland extensiv weitergeführt werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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