Inhalt:
Naturschutzgebiet Ruetterberg-Nord (RE-010)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Ruetterberg-Nord |
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Kennung: |
RE-010 |
Ort: | Dorsten |
Kreis: | Recklinghausen |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 26,41 ha |
Offizielle Fläche: | NaN ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1983 |
Inkraft: | 2007 |
Außerkraft: | 2027 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20 - Zur Erhaltung, Foerderung und Herstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstaetten, insbesondere von seltenen und gefaehrdeten Pflanzengesellschaften naehrstoffarmer Standorte, von trockenen und feuchten Heiden ueber Erlenbrueche und Suempfe bis zu naturnahen Gewaessern und Quellbereichen sowie den daran angepassten Lebensgemeinschaften, insbesondere von seltenen und gefaehrdeten Vogel-, und Insektenarten, - Aus naturwissenschaftlichen Gruenden, insbesondere zur Sukzessionsforschung, - Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes mit der sich selbst ueberlassenen Abgrabung, - Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaft- lichem Interesse gemaess Artikel 4 Abs. 4 i.V.m. Artikel 2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21.05.1992. Hierbei handelt es um folgende natuerliche Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des Paragraphen 48d Abs. 4 LG: - Sandheiden auf Binnenduenen (2310), - Naehrstoffarme basenarme Stillgewaesser (3130), - Sandtrockenrasen auf Binnenduenen (2330), - Feuchte Heidegebiete auf Glockenheide (4010), - Trockene Heidegebiete (4030), - Uebergangs- und Schwingrasenmoore (7140), sowie um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des Paragraphen 48d Abs. 4 LG: - Teichfledermaus (Myotis dasycneme), - Kammmolch (Triturus cristatus), - Grosse Moorjungfer (Leucorrhinia pectoralis). Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume fuer folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten (EG-Vogel-Schutzrichtlinie) als massgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des Paragraphen 48d Abs. 4 LG: Vogelarten, die im Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG aufgefuert sind: - Schwarzspecht (Dryocopus martius) (bruetend), - Wespenbussard (Pernis apivorus ) (bruetend), - Eisvogel (Alcedo atthis) (auf dem Durchzug), Vogelarten der Richtlinie 79/409/EWG, die nicht im Anhang I aufgefuehrt sind: - Teichrohrsaenger (Acrocephalus scirpaeus) (bruetend), - Nachtigall (Luscinia megarhynchos) (bruetend), - Pirol (Oriolus oriolus) (bruetend), - Wasserralle (Rallus aquaticus) (bruetend). Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 Bedeutung fuer die Lebensraeume von gemeinschaflichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie: - Moorwaelder (91DO, prioritaerer Lebensraum), - Erlen-Eschen-Weichholz-Auenwaelder (91E0, prioritaerer Lebensraum), sowie fuer folgende Arten gemaess Artikel 4 der EG-Vogelschutzrichtlinie: Vogelarten der Richtlinie 79/409/EWG, die nicht im Anhang I aufgefuehrt sind: - Krickente (Anas crecca) (auf dem Durchzug), - Zwergtaucher (Podiceps ruficollis) (bruetend). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4307-0024 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Rütterberg Nord |
Link zur Karte: | BK-4307-0024 |
Objektbeschreibung: | Rütterberg Nord ist Teil eines großen Abgrabungskomplexes, in dem mächtige Kies- und Quarzsandvorkommen ausgebeutet wurden. Das Gebiet weist mit unterschiedlich tief vorangetriebenen Abgrabungsbereichen, sekundär erfolgten Aufschüttungen, Spülfeldern, Gräben, Gewässern und Dämmen ein stark bewegtes Oberflächenrelief auf, das zudem kleinräumig wechselt. Infolge des Abbaus ist das natürliche Oberflächenrelief nur noch an wenigen Stellen erhalten, so im Bereich von zwei Bächen. Bedingt durch das unterschiedliche Alter einzelner Abgrabungsbereiche sowie infolge der verschiedenartigen Standortverhältnisse (sandiges oder kiesiges Substrat bei unterschiedlichen Wasserverhältnissen, Aufschüttung oder ehemalige Spülfelder) sind im Naturschutzgebiet eine Vielzahl von Biotoptypen vorhanden, die häufig kleinräumig wechseln und miteinander verzahnt sind. Im Südteil befinden sich auf den abgegrabenen Sandflächen überwiegend Besenheidebestände, in die kleinflächig auch Feuchtheide mit Rundblättrigem Sonnentau, Moor-Bärlapp, Sparriger Binse und Glockenheide und kleine Sandtrockenrasen eingestreut sind. Etwas höher gelegene Bereiche (vermutlich Aufschüttungen) werden von Wirtschaftsgrünland, Brachen und überwiegend von Birken dominierten Vorwaldstadien eingenommen. Am Nordrand des Gebietes befindet sich ein sehr tief liegendes temporär trockenfallendes Gewässer (ehemaliges Absetzbecken mit Feinsedimenten), das fast vollständig von Schilfröhricht eingenommen wird. Daneben werden weitere kleinere ehemalige Absetzbecken von dichten Weidengehölzen eingenommen, in denen Röhrichte nur noch untergeordnet vorkommen. In einer grundwasserzügigen Senke stockt ein älterer Erlenbruchwald mit zahlreichen Stockauschlägen. Nur kleinflächig ist im Naturschutzgebiet das natürlich gewachsene Oberflächenrelief vorhanden; diese Bereiche werden von Eichen-Birkenwald bzw. Kiefernwald eingenommen. Morphologisch besonders markant sind die beiden Bachtäler, die das Gebiet In Süd-Nord- bzw. Ost-West-Richtung durchziehen und im Nordwesten zum Baumbach zusammenfließen. Das Wasser der Bäche ist aufgrund von Eisenausfällungen rötlich gefärbt. Die beiden Bäche werden von Hangwasseraustritten gespeist. Dem nördlich fließenden Bacharm fließt darüberhinaus Waschwasser aus dem Betriebsgelände der Quarzsandwerke zu. Dieser Bach fließt nur wenig schlängelnd in einem schmalen, bis etwa 2m tiefen Bachtal und wird zumeist von Erlen und Eichen begleitet. Der südwestlich davon verlaufende Baumbach ist wesentlich breiter und tiefer eingeschnitten. Auf dem mehrere Meter breiten Talgrund verläuft der Bach stark schlängelnd. Der Bach wird nördlich eines querenden Pfades von einem gut ausgebildeten Erlenauenwald begleitet, in dem neben dem Sumpf-Veilchen die Schlangenwurz ein größeres Vorkommen besitzt. Am Oberlauf dieses Bachs hat die Zweigestreifte Quelljungfer ein Fortpflanzungshabitat. Rütterberg Nord stellt sich als Komplex unterschiedlicher sandgeprägter sowie fließgewässertypischer Lebensräume verschiedener Sukzessionsstadien dar. Insbesondere die nährstoffarmen FFH-Lebensraumtypen der Heiden und Sandtrockenrasen sowie der Eichenwälder sind hier hervorzuheben. Rütterberg Nord ist Teil eines Verbundsystems von Naturschutzgebieten mit nährstoffarmen Lebensräumen im Westmünsterland. Der Erhalt und die Entwicklung eines reich strukturierten Abgrabungssystems mit Sandtrockenrasen, trockener und feuchter Heide, Röhrichten und naturnahen Waldbeständen sowie naturnaher Bäche mit bachbegleitenden Erlenwäldern ist das Hauptentwicklungsziel für Rütterberg Nord. Dazu darf der Wasserhaushalt des Gebiets nicht weiter beeinträchtigt werden. Die Entwicklung der Heide und der Sandtrockenrasen über Plaggen, Mahd und Beweidung sollte fortgeführt werden. Der Entwicklung der Wälder durch naturnahe Waldbewirtschaftung mit Waldumbau in den verbleibenden Kiefernforsten sowie natürliche Sukzession in den jungen Vorwäldern gilt ein weiterer Augenmerk. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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